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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0716

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und das alte Bild der sitzenden Pallas im Palladion durch
ein neues von einem Zeuspriester und Buzygen auf eigene
Kosten nach der Weisung des delphischen Orakels ersetzt1).
Nicht viel später mag auch der Umbau des Dionysostheaters
fallen, d. h. eine Vorrückung des Proskenion, welche ein
Athener Phaidros, Sohn des Zoilos, vornehmen Hess2). Und
endlich wird man ohne Bedenken auch dem dritten Jahr-
hundert zuweisen dürfen die von Flavius Septimius Marcel-
linus vollzogene Errichtung von Pylonen auf der Burg'1).

vaioi xfj TToXiubi ävtGnKav KÖcpov tw (ppoupiiy, o oüt[ücJ (aüxf|?) oketoic
övaXuimaav Kaxeci<euacev. S. Bursian in den Ber. d. Stichs. Ges. d. Wiss.
1800 S. 214 ff., der richtig bemerkt, dass an Mareellinus (s. unten) hier
wegen des paliiographischen Charakters der Inschrift nicht zu denken
ist. Aber auch an den Kaiser Commodus zu denken scheint aus den
von ihm selbst hervorgehobenen Gründen nicht zulässiger.

1) ü. i. Gr. I N. 491 [iepjeüc toO Aiöc toü £iri TTaXXabiou Kai
BouLÜ'fnc . . . xPrlcavT0C toO TTuOiou 'AtcoXXujvoc , öxi XPU exepov ebo[c]
xtjc TTaXXdboc Kaxaa<eijdcac6ai tK tüjv ibuiuv iroficac xoic xe Öeaic Kai
Tri nö\ei dveOnKev.

2) Die Aufschrift an der obersten Stufe der Treppe dieses Pro-
skenion meldet: coi xobe koXöv heute <piX6pyie ßfjua Oet'ixpou | (I>aibpoc
ZwiXou ßiobuixopoc 'AxOiboc dpx<k. Vgl. Vischer im N. Schweizer Mu-
seum III S. 09, Kumanudis im Philistor IV S. 87, Rhusopulos in arch.
Eph. 1802 S. 131; s. auch bullett. d. inst, arclieol. 18G2 S. 118, Philolog.
XX S. 573, XXIII S. 497.

3) C. i. Gr. I N. 521 <b\. Cenxiuioc MapKeXXlvoc tpXau[t'iv] Kai
äirö äf ujvo6exä)v 6k xüjv Ibiujv xoüc iruXuuvac xfj iröXet. Leake, Topogr.
S. 220 hat diese auf einem Architrav befindliche, in dem türkischen
Thor der Akropolis als Oberschwelle vermauerte, bereits von Spon und
Wheler gesehene, auch noch bis heute dort bewahrte Inschrift auf die
Burg bezogen, indem er freilich fälschlich ■nuXwvac xfj iroXei erklärte
,,'i'hore für die Polis = Akropolis". Auch Bursian im N. Bhein. Mus. X
S. 4SG und Beule, acropole d' Atlwnes I S. 107 Anm. 3 construiren so, freilich
sehr verschiedene Dinge unter diesen Pylonen verstehend. Ich meine
xfj itöXei einfach mit Böckh als Dedikationsdativ „der Gemeinde" lassen
zu müssen. Damit geht freilich die direkte Beziehung auf die Burg
verloren. Doch ist es eine sehr ansprechende Verinuthung von Eustra-
tiadis in den tiriyp. dvenb. <puXX. II (1852) S. 4 f., dass die noch jelzt
zum Theil aufrecht stehenden, von Beule blossgelegten Thürme des
Eingangsthores, welche (wie bestimmt nachweisbar) in die Kaiserzeit
gehören, eben die TtuXüjvec des Markellinos sind (nur dass das Thor
selbst noch bedeutend jünger sein muss). Der paläographische Cha-
rakter der Inschrift erlaubt die Zeit nicht über Septimius Severus h,ei3-
aufzurücken, gestattet aber bis auf Valerianus herabzugehen.
 
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