Ihre Befestigungen
13
1 Die Befestigungen der Hafenstadt
Die Befestigungsanlagen des Peiraieus (deren frühere
Schicksale im ersten Band1) im Zusammenhang mit der Stadt-
geschichte verfolgt sind) waren trotz aller Zerstörungen; welche
sie seit der Katastrophe unter Sulla erlitten hatten, zu den
Zeiten Stuart's und selbst noch, da sie Ross zuerst sah, in
grossem Umfange vorhanden2); aber auch jetzt, nachdem
man sie bei den Neuanlagen in der modernen Hafenstadt vieler
Orten zerstört, insbesondere als bequemste Steinbrüche ge-
plündert hat, sind sie doch so weit erhalten, dass ihre Spuren
sich fast auf dem ganzen Umfang der Stadt noch finden
lassen und vielfach nicht bloss die Fundamente, sondern auch
die Mauern und Thürme in mehreren Lagen noch stehen.
Und erst ganz neuerdings ist der monumentale Thatbestand
1) S. Bd. I S. 514, 517—519, 574, 579 mit Anna. 2; 594, 596, 616,
619, 629, 658. Zu den hier citirten Zeugnissen sind inzwischen noch
verschiedene neue inschriftliche Urkunden getreten. Vor allem betrifft
diese Bereicherung unsere Kunde von dem sog. Eononischen Bau (s. was
ich Ber. d. sächs. Ges. 1887 S. 371 ff. ausgeführt habe, wo S. 372 Z. 19
zu korrigiren ist 392/1). Wir wissen jetzt aus der Inschr. Bullet, de
C. H. 1887 S. 136 = Ber. d. sächs. Ges. 1887 S. 371, dass der Bau
bereits unter dem Archontat des Diophantos 395/4 begonnen wurde,
also schon vor dem Seesieg des Konon bei Knidos; dann liegen wei-
tere Zeugnisse für den Bau aus dem Archontatsjahr des Eubulides
(394/3) vor {Bull. a. a. 0. = Ber. a. a. 0. und die Rechenschaftsablage
der TeixoTTOtoi in 5A6nv. VI S. 388 N. 7 = Mitth. d. Inst. III S. 50
= C. i. Att. II N. 830); ebenso zwei Zeugnisse aus dem Jahre des
Philokles (392/1) (in der Urkunde Eph. Arch. 2216 = G. i. Att. II
N. 831, von Köhler bereits Mitth. d. Inst. III S. 51 ergänzt, und ferner
Bull, de C. H 1888 S. 348), in dem die Arbeit bis zum Dache fort-
geschritten war (s. Bull. a. a. 0. S. 350). Noch ein ähnliches Frag-
ment, das dieser Zeit angehören muss, steht jetzt C. i. Att. II N. 832
und ein zweites ist von Lechat Bull, de C. H. 1888 S. 355 publicirt.
Endlich kommt noch in Betracht das Bruchstück eiuer Bauurkunde,
die Köhler (Mitth. d. Inst. III S. 51 = C. i. Att. II N. 833) dem Ar-
chontatsjahr des Kallistratos (355/4) zuweist ([ein KaMijerpdTou dp-
Xovtoc), während Lechat Bull, de C. H. 1888 S. 349 lieber an das des
Demostratos ([ent AnuojcTpdxou dpxovxoc) (393/2) denken möchte-
2) Die Beschreibung des älteren Zustandes geben Stuart II S. 135
Anm. d. Uebers. und Ross, arch. Aufs. I S. 231 f.
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1 Die Befestigungen der Hafenstadt
Die Befestigungsanlagen des Peiraieus (deren frühere
Schicksale im ersten Band1) im Zusammenhang mit der Stadt-
geschichte verfolgt sind) waren trotz aller Zerstörungen; welche
sie seit der Katastrophe unter Sulla erlitten hatten, zu den
Zeiten Stuart's und selbst noch, da sie Ross zuerst sah, in
grossem Umfange vorhanden2); aber auch jetzt, nachdem
man sie bei den Neuanlagen in der modernen Hafenstadt vieler
Orten zerstört, insbesondere als bequemste Steinbrüche ge-
plündert hat, sind sie doch so weit erhalten, dass ihre Spuren
sich fast auf dem ganzen Umfang der Stadt noch finden
lassen und vielfach nicht bloss die Fundamente, sondern auch
die Mauern und Thürme in mehreren Lagen noch stehen.
Und erst ganz neuerdings ist der monumentale Thatbestand
1) S. Bd. I S. 514, 517—519, 574, 579 mit Anna. 2; 594, 596, 616,
619, 629, 658. Zu den hier citirten Zeugnissen sind inzwischen noch
verschiedene neue inschriftliche Urkunden getreten. Vor allem betrifft
diese Bereicherung unsere Kunde von dem sog. Eononischen Bau (s. was
ich Ber. d. sächs. Ges. 1887 S. 371 ff. ausgeführt habe, wo S. 372 Z. 19
zu korrigiren ist 392/1). Wir wissen jetzt aus der Inschr. Bullet, de
C. H. 1887 S. 136 = Ber. d. sächs. Ges. 1887 S. 371, dass der Bau
bereits unter dem Archontat des Diophantos 395/4 begonnen wurde,
also schon vor dem Seesieg des Konon bei Knidos; dann liegen wei-
tere Zeugnisse für den Bau aus dem Archontatsjahr des Eubulides
(394/3) vor {Bull. a. a. 0. = Ber. a. a. 0. und die Rechenschaftsablage
der TeixoTTOtoi in 5A6nv. VI S. 388 N. 7 = Mitth. d. Inst. III S. 50
= C. i. Att. II N. 830); ebenso zwei Zeugnisse aus dem Jahre des
Philokles (392/1) (in der Urkunde Eph. Arch. 2216 = G. i. Att. II
N. 831, von Köhler bereits Mitth. d. Inst. III S. 51 ergänzt, und ferner
Bull, de C. H 1888 S. 348), in dem die Arbeit bis zum Dache fort-
geschritten war (s. Bull. a. a. 0. S. 350). Noch ein ähnliches Frag-
ment, das dieser Zeit angehören muss, steht jetzt C. i. Att. II N. 832
und ein zweites ist von Lechat Bull, de C. H. 1888 S. 355 publicirt.
Endlich kommt noch in Betracht das Bruchstück eiuer Bauurkunde,
die Köhler (Mitth. d. Inst. III S. 51 = C. i. Att. II N. 833) dem Ar-
chontatsjahr des Kallistratos (355/4) zuweist ([ein KaMijerpdTou dp-
Xovtoc), während Lechat Bull, de C. H. 1888 S. 349 lieber an das des
Demostratos ([ent AnuojcTpdxou dpxovxoc) (393/2) denken möchte-
2) Die Beschreibung des älteren Zustandes geben Stuart II S. 135
Anm. d. Uebers. und Ross, arch. Aufs. I S. 231 f.