34 Die Hafenstadt
lieh, wenn dieses Pförtchen ein nicht etwa bloss in Zeiten
der Belagerung oder der Anwesenheit des Feindes in Attika
gebrauchtes, sondern ein in fortwährender und starker Be-
nutzung stehendes war: mithin war es wohl für die Fuss-
gänger aiigelegt; um sie dem Wagengedränge, das hier bei
der Mündung der Hauptfahrstrasse gewaltig sein musste, zu
entziehen.
Was übrigens diesen „Hermes am Pförtchen" selbst be-
trifft, so trug nach dem Bericht des Philochoros seine Basis
die Namen der weihenden Archonten und das einfache
Epigramm:
Bei dem Beginne des Baues der Mauer, sowie es befohlen,
Rath und Volk von Athen, weiheten diese den Gott1).
Er wurde also von den Archonten aufgestellt bei der Grund-
steinlegung, die sie selbst vornahmen, während der vom Volk
(und Rath) beschlossene Mauerbau — auch dies ist von
Philochoros ausdrücklich erwähnt2) — phylenweise geleistet
werden sollte. Da nun jetzt aus inschriftlich erhaltenen
Urkunden der xeixoTroioi3) bekannt ist, dass der sogen. Kono-
nische Mauerbau, d. h. der Wiederaufbau der Peiraieusmauer,
der von den Athenern schon vor Konon's Sieg bei Knidos
beschlossen und begonnen war4), von den Athenern den
Phylen übertragen wurde, und da der Bericht des Philochoros
im fünften Buche seiner Atthis steht, in welchem er die
1) Bei Harpokr. u. d. W. irpöc rf] ttuXioi cGpuf|c- dptduevoi TTpurrot
(wofür Bergk, Rhein. Mus. XXXIX S. 619 TTdpav vermuthete, was
soviel als TTeipcuav und dies gleich TTeipaiä sein soll) xeixi£eiv oi'5' (so
ist bei Harpokr. ebensowohl als bei seinen Ausschreibern Phot. Suid.
überliefert, die Vulgate xövö' zieht fälschlich Bergk vor) dveOnKav |
ßouXfjc Kai 5r)uou ÖÖYf-iaa ireiGöuevoi.
2) Zwar ist das Zeugniss des Philochoros bei Harpokr. u. d. W.
'Gpunc ö -npöc rrj iruXioi an der entscheidenden Stelle oi 0' dpxovxec
toic cpuAaic dveOecav 'Gpurjv durch eine Lücke entstellt und man kann
schwanken, ob vor xo.ic cpuXcuc mit Bergk a. a. 0. S. 618 Anni. 3 cüv,
oder mit Wilamowitz, aus Kydathen S. 207 Atim. 12 xöv TTeipam
xeixfäeiv dpxovxec einzusetzen sei; der Gedanke ist aber klar.
3) C. i. Att. II K 830—832.
4) S. meine Abhandlung in den Her. der sächs. Ges. d. Wiss.
1887 S. 371.
lieh, wenn dieses Pförtchen ein nicht etwa bloss in Zeiten
der Belagerung oder der Anwesenheit des Feindes in Attika
gebrauchtes, sondern ein in fortwährender und starker Be-
nutzung stehendes war: mithin war es wohl für die Fuss-
gänger aiigelegt; um sie dem Wagengedränge, das hier bei
der Mündung der Hauptfahrstrasse gewaltig sein musste, zu
entziehen.
Was übrigens diesen „Hermes am Pförtchen" selbst be-
trifft, so trug nach dem Bericht des Philochoros seine Basis
die Namen der weihenden Archonten und das einfache
Epigramm:
Bei dem Beginne des Baues der Mauer, sowie es befohlen,
Rath und Volk von Athen, weiheten diese den Gott1).
Er wurde also von den Archonten aufgestellt bei der Grund-
steinlegung, die sie selbst vornahmen, während der vom Volk
(und Rath) beschlossene Mauerbau — auch dies ist von
Philochoros ausdrücklich erwähnt2) — phylenweise geleistet
werden sollte. Da nun jetzt aus inschriftlich erhaltenen
Urkunden der xeixoTroioi3) bekannt ist, dass der sogen. Kono-
nische Mauerbau, d. h. der Wiederaufbau der Peiraieusmauer,
der von den Athenern schon vor Konon's Sieg bei Knidos
beschlossen und begonnen war4), von den Athenern den
Phylen übertragen wurde, und da der Bericht des Philochoros
im fünften Buche seiner Atthis steht, in welchem er die
1) Bei Harpokr. u. d. W. irpöc rf] ttuXioi cGpuf|c- dptduevoi TTpurrot
(wofür Bergk, Rhein. Mus. XXXIX S. 619 TTdpav vermuthete, was
soviel als TTeipcuav und dies gleich TTeipaiä sein soll) xeixi£eiv oi'5' (so
ist bei Harpokr. ebensowohl als bei seinen Ausschreibern Phot. Suid.
überliefert, die Vulgate xövö' zieht fälschlich Bergk vor) dveOnKav |
ßouXfjc Kai 5r)uou ÖÖYf-iaa ireiGöuevoi.
2) Zwar ist das Zeugniss des Philochoros bei Harpokr. u. d. W.
'Gpunc ö -npöc rrj iruXioi an der entscheidenden Stelle oi 0' dpxovxec
toic cpuAaic dveOecav 'Gpurjv durch eine Lücke entstellt und man kann
schwanken, ob vor xo.ic cpuXcuc mit Bergk a. a. 0. S. 618 Anni. 3 cüv,
oder mit Wilamowitz, aus Kydathen S. 207 Atim. 12 xöv TTeipam
xeixfäeiv dpxovxec einzusetzen sei; der Gedanke ist aber klar.
3) C. i. Att. II K 830—832.
4) S. meine Abhandlung in den Her. der sächs. Ges. d. Wiss.
1887 S. 371.