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Die Hafenstadt
Das ist die allgemeine Einrichtung, wie sie sich zunächst
bei dem Zeahafen erkennen lässt; aber ganz ähnliche Kon-
struktionen, d. h. sowohl Theile der polygonalen Umfassungs-
mauer als Reste jener weit ins Meer hineinlaufenden Stein-
wangen sind im Munychiahafen wahrzunehmen1), bei dem
man sogar bisher allein einen Stein aufgefunden hat, der
zum Kiellager bestimmt war, und drei Steine, die zum
Hinaufwinden der Schiffe durch Taue dienen mochten2).
Auch die Breite der Schiffshäuser ist ungefähr die gleiche
(6,25 m.). Nur sind die Steinbahnen nicht wie dort nach
der Mitte des Bassins gerichtet, sondern nach dessen Mün-
dung und stehen also nicht rechtwinklig, sondern schräg
zu der Umfassungsmauer3). Diese Abweichung ist offenbar
durch die Kleinheit des Bassins bedingt, welche es nöthig
machte, die aus ihren Schuppen auslaufenden Schiffe durch
diese schräge Richtung vor Anstossen an den gegenüber
liegenden Schuppen zu schützen4).
In beiden Bassins liegen so die Schiffshäuser nach allen
Richtungen der Windrose und bestätigen ihrerseits nicht die
freilich auch als Ka6oupoüav gefasst werden (was Köhler, der das
Wort immer ohne Accent schreibt, wohl offen lassen will); allein
weder ist an sich abzusehen, welcher Kpnuvöc niedergerissen werden
solle, noch kann dies Niederreissen sich von Ol. 112, 3 — 114, 2 immer
wiederholt haben; es ist vielmehr nothwendig an eine ständige Ver-
richtung zu denken. In ähnlichem, wenn auch etwas modificirtem
Sinne ist dvaKaGdpeiv gebraucht in G. i. Alt. II N. 834b (S. 523) Kol. I
Z. 46 dveXövn Kai dvaKaGfipavrt toO -rrüpYou (nämlich toO irecovroc s.
Z. 45) tö Xi0oÄÖTn|Ltoi erci tö cx^piqpov und ebd. Z. 76 f. (nach der Lesung
von Tsountas in 'Gcpnu. dpx- 1884 S. 110 ff.), wo dvcupeTv niederreissen,
dvaKcxGaipeiv aufräumen bedeutet, vgl. auch ebd. Kol. I Z. 19 rnc
dvdKOtGdpceuic. (Eine wunderliche Ansicht stellt über den Kpnuvöc Pit-
takis in 'Gcpnu, dpx. Heft 48 S. 1668 auf.)
1) S. Graser S. 21 f. und 40 und Alten a. a. 0., der von den da-
mals zu Tage liegenden Resten allein in der nördlichen Ecke des Ha-
fens von Munychia noch völlig messbare Schiffshäuser vorfand.
2) Bei Alten ist auf Skizze 7 der erste Stein mit b bezeichnet,
die drei andern mit a und c; alle sind auf S. 15 abgebildet. Das Kiel-
lager hält Milchhöfer S. 62 § 69 für eine Wasserriune.
3) Vgl. Graser S. 21 f. und 40.
4) Vgl. Graser S. 22.
Die Hafenstadt
Das ist die allgemeine Einrichtung, wie sie sich zunächst
bei dem Zeahafen erkennen lässt; aber ganz ähnliche Kon-
struktionen, d. h. sowohl Theile der polygonalen Umfassungs-
mauer als Reste jener weit ins Meer hineinlaufenden Stein-
wangen sind im Munychiahafen wahrzunehmen1), bei dem
man sogar bisher allein einen Stein aufgefunden hat, der
zum Kiellager bestimmt war, und drei Steine, die zum
Hinaufwinden der Schiffe durch Taue dienen mochten2).
Auch die Breite der Schiffshäuser ist ungefähr die gleiche
(6,25 m.). Nur sind die Steinbahnen nicht wie dort nach
der Mitte des Bassins gerichtet, sondern nach dessen Mün-
dung und stehen also nicht rechtwinklig, sondern schräg
zu der Umfassungsmauer3). Diese Abweichung ist offenbar
durch die Kleinheit des Bassins bedingt, welche es nöthig
machte, die aus ihren Schuppen auslaufenden Schiffe durch
diese schräge Richtung vor Anstossen an den gegenüber
liegenden Schuppen zu schützen4).
In beiden Bassins liegen so die Schiffshäuser nach allen
Richtungen der Windrose und bestätigen ihrerseits nicht die
freilich auch als Ka6oupoüav gefasst werden (was Köhler, der das
Wort immer ohne Accent schreibt, wohl offen lassen will); allein
weder ist an sich abzusehen, welcher Kpnuvöc niedergerissen werden
solle, noch kann dies Niederreissen sich von Ol. 112, 3 — 114, 2 immer
wiederholt haben; es ist vielmehr nothwendig an eine ständige Ver-
richtung zu denken. In ähnlichem, wenn auch etwas modificirtem
Sinne ist dvaKaGdpeiv gebraucht in G. i. Alt. II N. 834b (S. 523) Kol. I
Z. 46 dveXövn Kai dvaKaGfipavrt toO -rrüpYou (nämlich toO irecovroc s.
Z. 45) tö Xi0oÄÖTn|Ltoi erci tö cx^piqpov und ebd. Z. 76 f. (nach der Lesung
von Tsountas in 'Gcpnu. dpx- 1884 S. 110 ff.), wo dvcupeTv niederreissen,
dvaKcxGaipeiv aufräumen bedeutet, vgl. auch ebd. Kol. I Z. 19 rnc
dvdKOtGdpceuic. (Eine wunderliche Ansicht stellt über den Kpnuvöc Pit-
takis in 'Gcpnu, dpx. Heft 48 S. 1668 auf.)
1) S. Graser S. 21 f. und 40 und Alten a. a. 0., der von den da-
mals zu Tage liegenden Resten allein in der nördlichen Ecke des Ha-
fens von Munychia noch völlig messbare Schiffshäuser vorfand.
2) Bei Alten ist auf Skizze 7 der erste Stein mit b bezeichnet,
die drei andern mit a und c; alle sind auf S. 15 abgebildet. Das Kiel-
lager hält Milchhöfer S. 62 § 69 für eine Wasserriune.
3) Vgl. Graser S. 21 f. und 40.
4) Vgl. Graser S. 22.