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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 2, Erste Abtheilung) — Leipzig, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12671#0170
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144

Die Hafenstadt

stattfand1). In der Zeit7 da sich die athenische Macht von
dem tiefen Fall am Schluss des peloponnesischen Krieges
wieder aufrichtete; wurde das Heiligthum mit zwei viel-
gepriesenen Arbeiten des Kephisodotos, nämlich einer Athene-
statue und einem kunstvollen Altar ausgestattet2). Auch sonst
war es mit vorzüglichen Kunstwerken, Tafelgemälden der ersten
Meister; wie von Arkesilaos, und Bildsäulen in Hallen und

toü bfiiuou, das erwähnt wird in den Beschlüssen vom 23. Tag der
12. Prytanie, also vom 23. Skirophorion (C. i. Att. II N. 305 und 'AGrjv.
IX S. 324) am 14. Skirophorion statt und galt — laut der Inschrift
im 'AGrjv. IX S. 234 — tuj Ali tuj Currf|pt Kai xfj 'A6r)va ttJ [Cuneipa
Kai tuj 'AcKÄrirnju) Kai rrj Tfiexq. Kai toic aXXoic OeoTc: unter die
andern Götter ist vielleicht auch Nike zu zählen, da sie bei Demosth.,
Prooem. 54 eBücauev tuj Au tuj CuJTnpi Kai xfj 'ABiqva Kai ttj Nikh
mit angeführt wird und das Tempelbild des Zeus eine Nike trug
(s. S. 145 Anm. 1 und vgl. Milchhöfer S. 66 Anm. 39). Das sind jedenfalls
die grossen Disoterien, bei denen besondere eiriueXrjTai ('AGrrv. VI
S. 369 und IX S. 234; vgl. Köhler im Rhein. Mus. a. a. 0.) fungirten
und deren gedacht wird in dem Verzeichniss der „Hautgelder" aus
334/3 v. Chr. und S33/2 bei Böckh, Staatsh. II2 S. 120 = C. i. Att. II
N. 741 A3- Z. 24 und Ah Z. 17 (ck titc Ouciac tuj Aü tuj CuiTfipi -nrapü
ßouuvujv). Davon zu scheiden ist — wie Mommsen S. 452 richtig be-
merkte— das Opfer am letzten Jahrestag, das Lysias erwähnt XXVI 6
y) jap aüpiov r]lj.epa uovn, Xoim) tou eviauTOÜ ecriv, ev öe TauTn tuj
Aü tuj CujTnpi öucia YiYveTai.

1) S. z. B. die Ephebeninschr. Eph. arch. N. 4098 = G. i. Att. II
N. 471 Z. 29 ff. -rrepieiT\euca[v 5e Kai toic Mou]vixioic ec töv Xi(ueva töv
eu Mou[vixia äjLi]i\Au)|uevoi, 6f.ioiuic öe Kai toic AicuiTipioic, vgl. Ditten-
berger, de ephebis S. 70 und Mommsen, Heortol. S. 453 und Köhler's
Bemerkung gegen sie zu der a. Inschr. Z. 30 (S. 277).

2) Plinius, n. h. XXXIV 8, 74 Cephisodotus (fecit) Minervam mira-
bilem in portu Atheniensium et aram ad templum Iovis Servatoris in
eodem portu cui pauca comparantur. S. Bd. I S. 585 Anm. 2, wo jetzt
noch hinzuzufügen ist Otfr. Müller, Kunstarch. W. V S. 169, der nur
darin zu weit geht, dass er den Tempel des Zeus Soter damals über-
haupt erst gebaut werden lässt, während Kephisodotos' Arbeiten nichts
als eine Ausschmückung des nach Aristophanes angef. Worten längst
bestehenden Heiligthums beweisen. — Klein in Arch.-epigr. Mitth. a.
Oesterr. IV S. 21 denkt dabei an den jüngeren Kephisodotos; doch
ist an dem älteren Künstler dieses Namens als dem Verfertiger der
fraglichen Werke unbedenklich fest zu halten: s. Brunn in Ber. d.
Münchener Akad. 1880 S. 455 f. und Milchhöfer S. 42.
 
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