378
Die Agora
ferner sicher, dass am Morgen jedes Gerichtstages die Thes-
motheten jedem der Beamten, der an dem Tage einem Ge-
richtshof zu präsidiren hatte und dem vorher bereits die
Gerichtsstätte zugewiesen war, die betr. Abtheiluno; oder
die betr. Abtheilungen zulooste. Und zwar wurde offen-
bar in der Weise geloost, dass zwei Urnen aufgestellt
wurden, eine mit den Marken der einzelnen Heliasten-
sektionen, welche durch die Buchstaben A bis K vertreten
waren (auch zwei derartige Loosmarken sind uns erhalten),
die andere mit den Loosen der Gerichtsstätten1). Von diesem
festen Boden ist auszugehen. Nun ist durch Aristoteles'
Autorität auch sicher gestellt, dass jeder Richter einen Stab
erhielt, welcher dieselbe Farbe hatte, wie das zugelooste
Gerichtslokal, dass also in irgend einer Weise die Gerichts-
höfe durch einen farbigen Anstrich gekennzeichnet waren2):
indem er darauf hinwies (S. 6 f.), dass nach der Inschr. '£q?r)u. dpx.
1883 S. 167 Z. 11 im fünften Jahrhundert die Richter in der That
phylenweise ausgehoben wurden. Doch ist damit ja keineswegs ge-
sagt, dass die Bildung der zehn Richtersektionen mit der Phylen-
scheidung sich deckte. — Die Richtertäfelchen sind jetzt C. i. Att. II
N. 875—940 und 885b S. 537 (= 'Gcpnu. dpx- 1883 S. 105 f.) gesammelt
(dazu noch Bull, de Corr. Hell. VII S. 32 f.; vgl. auch Klein in Jahrb.
d. Ver. f. mein. Alt.fr. LVIII S. 57 ff.).
1) Das folgt aus der parodirenden Schilderung des Aristophanes,
JEMles. V. 682 ff., wie ganz richtig Frankel in der Berliner Zeitschr.
f. Numism. Bd. III S. 385 hervorhebt: dort ist auch S. 383 die eine
Loosmarke poblicirt, die andere ist veröffentlicht im TTapvaccöc 1883
Februar. Anführen darf man auch noch Aristoph., Blut. V. 277 ev
Tri copuj vuvi Actxöv tö Ypdu|ua cou 5u<d£eiv (und V. 1167).
2) Schob zu Aristoph., Blut. V. 278 rrepi tou irapaoibouevou toic
eiaoüav etc tö öiKaerfipiov cuußö\ou 'ApicTOTeAnc ev Trj 'AOnvaiaiv
TToXiTeia (Frg. 76 bei Rose, Aristot. ps. S. 452) oötuj Ypdcpei cto!c ydp
oiKacrnpioic XP*!110 (statt dessen verm. Hemsterhuis Ypäuua und
Schömann in Jahrb. f. wiss. Kritik Oktober 1835 stimmt ihm bei;
nach xpuJdC nimmt Dobree eine Lücke an, die Dindorf so ausfüllt: Te
ecTiv i'öiov eKdcTui Kai Ypäuua) errrfeYpoiTTTai ecp' eKCtCTtu (eqp' e. tilgt
Dindorf) erri tuj cqpnidcKUJ if\c eicöbou. ö öe Xaßibv ir\v ßaKTnpi'av
ßaö(£ei eic btKacrripiov tö ouöxpouv |uev ttj ßaKTupia, exov (e'xuuv verm.
Hemsterh.) öe tö oujtö Ypäuua öirep ev Tf] ßaXdviy. erreiodv oe eic-
eA.9rj' kt\. Aus Aristoteles ist also auch geschöpft die Bemerkung,
welche sich findet beim Schob Aristoph., Wesp. V. 1110 ebibovTO 6e
Die Agora
ferner sicher, dass am Morgen jedes Gerichtstages die Thes-
motheten jedem der Beamten, der an dem Tage einem Ge-
richtshof zu präsidiren hatte und dem vorher bereits die
Gerichtsstätte zugewiesen war, die betr. Abtheiluno; oder
die betr. Abtheilungen zulooste. Und zwar wurde offen-
bar in der Weise geloost, dass zwei Urnen aufgestellt
wurden, eine mit den Marken der einzelnen Heliasten-
sektionen, welche durch die Buchstaben A bis K vertreten
waren (auch zwei derartige Loosmarken sind uns erhalten),
die andere mit den Loosen der Gerichtsstätten1). Von diesem
festen Boden ist auszugehen. Nun ist durch Aristoteles'
Autorität auch sicher gestellt, dass jeder Richter einen Stab
erhielt, welcher dieselbe Farbe hatte, wie das zugelooste
Gerichtslokal, dass also in irgend einer Weise die Gerichts-
höfe durch einen farbigen Anstrich gekennzeichnet waren2):
indem er darauf hinwies (S. 6 f.), dass nach der Inschr. '£q?r)u. dpx.
1883 S. 167 Z. 11 im fünften Jahrhundert die Richter in der That
phylenweise ausgehoben wurden. Doch ist damit ja keineswegs ge-
sagt, dass die Bildung der zehn Richtersektionen mit der Phylen-
scheidung sich deckte. — Die Richtertäfelchen sind jetzt C. i. Att. II
N. 875—940 und 885b S. 537 (= 'Gcpnu. dpx- 1883 S. 105 f.) gesammelt
(dazu noch Bull, de Corr. Hell. VII S. 32 f.; vgl. auch Klein in Jahrb.
d. Ver. f. mein. Alt.fr. LVIII S. 57 ff.).
1) Das folgt aus der parodirenden Schilderung des Aristophanes,
JEMles. V. 682 ff., wie ganz richtig Frankel in der Berliner Zeitschr.
f. Numism. Bd. III S. 385 hervorhebt: dort ist auch S. 383 die eine
Loosmarke poblicirt, die andere ist veröffentlicht im TTapvaccöc 1883
Februar. Anführen darf man auch noch Aristoph., Blut. V. 277 ev
Tri copuj vuvi Actxöv tö Ypdu|ua cou 5u<d£eiv (und V. 1167).
2) Schob zu Aristoph., Blut. V. 278 rrepi tou irapaoibouevou toic
eiaoüav etc tö öiKaerfipiov cuußö\ou 'ApicTOTeAnc ev Trj 'AOnvaiaiv
TToXiTeia (Frg. 76 bei Rose, Aristot. ps. S. 452) oötuj Ypdcpei cto!c ydp
oiKacrnpioic XP*!110 (statt dessen verm. Hemsterhuis Ypäuua und
Schömann in Jahrb. f. wiss. Kritik Oktober 1835 stimmt ihm bei;
nach xpuJdC nimmt Dobree eine Lücke an, die Dindorf so ausfüllt: Te
ecTiv i'öiov eKdcTui Kai Ypäuua) errrfeYpoiTTTai ecp' eKCtCTtu (eqp' e. tilgt
Dindorf) erri tuj cqpnidcKUJ if\c eicöbou. ö öe Xaßibv ir\v ßaKTnpi'av
ßaö(£ei eic btKacrripiov tö ouöxpouv |uev ttj ßaKTupia, exov (e'xuuv verm.
Hemsterh.) öe tö oujtö Ypäuua öirep ev Tf] ßaXdviy. erreiodv oe eic-
eA.9rj' kt\. Aus Aristoteles ist also auch geschöpft die Bemerkung,
welche sich findet beim Schob Aristoph., Wesp. V. 1110 ebibovTO 6e