Politisches Leben (Ehrenstatuen)
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des Nepos nicht haltbar und von ihrem Urheber selbst in
dem achtunddreissigsten antiquarischen Briefe1) fallen gelassen.
Pindaros sodann war sitzend dargestellt, mit der
Leier, in das Gewand eingehüllt, das Haupt mit einer Tänie
geschmückt und auf den Knieen ein Buch aufgeschlagen.
Auch hier ist jedoch bisher nicht gelungen, in erhaltenen
Statuen eine Wiederholung nachzuweisen2).
Die eherne Bildsäule endlich, welche die Athener 280 v.Chr.
dem Demosthenes auf Antrag seines Neffen Demochares er-
richteten, wurde von Polyeuktos gearbeitet und wie aus einer
gelegentlich erzählten Anekdote hervorgeht, mit gefalteten
Händen gebildet3). Deshalb kann die im JBraccio nuovo des
Vatikan befindliche Statue des grossen Redners nicht eine
1) Bd. VIII S. 113. Es geschah dies auf Erinnerung von Heyne
in den Göttinger gel. Ans. 1768 N. 130 S. 1058. Westermann, der de
publ. Ath. hon. (1830) S. 17 f. die Sache nochmals ausführlich be-
handelt, hat von diesem Thatbestand auch in der nachträglichen Be-
merkung zu S. 19 keine Ahnung. Vgl. jetzt auch Alfr. Schöne in Ein-
leitung zu Lessing1 s Werken in der Hempel'schen Ausg. XIII, 2 S. XLIf.
2) Ps. Aischin., Brief 4 a. a. O. fährt fort KaGn,uevoc ev (ev fügt
Hemsterhuys zu Aristoph. Blut. S. 479 hinzu) evöüuaxi (evbuxöc cxeu-
uaxi verm. Weidner) Kai Xupa ö TTivbapoc bidbnua e'xwv Kai erci tujv
Yovdxuuv dveiArfuevov ßißXiov. — Brunn versuchte eine (mit der des
Anakreon in den Ruinen einer römischen Villa unweit Monte Calvo
in der Sabina gefundene) Dichterstatue der Villa Borghese, die man
früher für Alkaios nahm, als Pindar zu erklären, ohne Anklang zu
finden (vgl. Overbeck, Gesch. d. gr. Plastik IP S. 157, Anm. 173). Auf
das athenische Original könnte diese Statue sicher nicht zurückgehen.
Welcher, alte Denkm. I S. 473 Anm. 26 erinnert daran, dass sich auch
bei mehreren Bildern des Sophokles und der Statue des Stesichoros
das aufgeschlagene Buch findet: das Diadem fas»t er Anm. 27 als
Tänie und diese als Siegeszeichen, während Wieseler in den Göttinger
gel. Ans. 1848 S. 1231 sie allgemeiner als Zeichen der Anerkennung
deutet.
3) Ps. Plutarch., Leb. d. 10 Bedn. S. 847A Keixai be f\ (f) fügt
Westermann hinzu) eiKuiv (des Demosthenes) TrXndov xoü irepicxoivicua-
xoe Kai xoö ßujuou xihv bujötKa Öedjv uttö TToAueÜKxou neiroinu^vn.
Plutarch., Demostli. 31 cxpaxiujxnc ein Kpiciv xivd KaAoüuevoc ücp' r\je-
uövoc öcov eixe xpudbiov de xdc xeipac dveGnKe xoö dvöpidvxoc ecxnKe
be xoüc oaKxüAouc cuvextuv bi' dAAnAuiv Kai Trapa-rcecpuKev oü ueydAn
irAdxavoc. dtrö xauxnc TroAAd xüjv cpuAAuiv . . . TrepiKeiueva Kai cuuuecövxa
AaOeiv e-rroince xö xpudov ouk öArfov XP0V0V- Aus der Beschreibung
407
des Nepos nicht haltbar und von ihrem Urheber selbst in
dem achtunddreissigsten antiquarischen Briefe1) fallen gelassen.
Pindaros sodann war sitzend dargestellt, mit der
Leier, in das Gewand eingehüllt, das Haupt mit einer Tänie
geschmückt und auf den Knieen ein Buch aufgeschlagen.
Auch hier ist jedoch bisher nicht gelungen, in erhaltenen
Statuen eine Wiederholung nachzuweisen2).
Die eherne Bildsäule endlich, welche die Athener 280 v.Chr.
dem Demosthenes auf Antrag seines Neffen Demochares er-
richteten, wurde von Polyeuktos gearbeitet und wie aus einer
gelegentlich erzählten Anekdote hervorgeht, mit gefalteten
Händen gebildet3). Deshalb kann die im JBraccio nuovo des
Vatikan befindliche Statue des grossen Redners nicht eine
1) Bd. VIII S. 113. Es geschah dies auf Erinnerung von Heyne
in den Göttinger gel. Ans. 1768 N. 130 S. 1058. Westermann, der de
publ. Ath. hon. (1830) S. 17 f. die Sache nochmals ausführlich be-
handelt, hat von diesem Thatbestand auch in der nachträglichen Be-
merkung zu S. 19 keine Ahnung. Vgl. jetzt auch Alfr. Schöne in Ein-
leitung zu Lessing1 s Werken in der Hempel'schen Ausg. XIII, 2 S. XLIf.
2) Ps. Aischin., Brief 4 a. a. O. fährt fort KaGn,uevoc ev (ev fügt
Hemsterhuys zu Aristoph. Blut. S. 479 hinzu) evöüuaxi (evbuxöc cxeu-
uaxi verm. Weidner) Kai Xupa ö TTivbapoc bidbnua e'xwv Kai erci tujv
Yovdxuuv dveiArfuevov ßißXiov. — Brunn versuchte eine (mit der des
Anakreon in den Ruinen einer römischen Villa unweit Monte Calvo
in der Sabina gefundene) Dichterstatue der Villa Borghese, die man
früher für Alkaios nahm, als Pindar zu erklären, ohne Anklang zu
finden (vgl. Overbeck, Gesch. d. gr. Plastik IP S. 157, Anm. 173). Auf
das athenische Original könnte diese Statue sicher nicht zurückgehen.
Welcher, alte Denkm. I S. 473 Anm. 26 erinnert daran, dass sich auch
bei mehreren Bildern des Sophokles und der Statue des Stesichoros
das aufgeschlagene Buch findet: das Diadem fas»t er Anm. 27 als
Tänie und diese als Siegeszeichen, während Wieseler in den Göttinger
gel. Ans. 1848 S. 1231 sie allgemeiner als Zeichen der Anerkennung
deutet.
3) Ps. Plutarch., Leb. d. 10 Bedn. S. 847A Keixai be f\ (f) fügt
Westermann hinzu) eiKuiv (des Demosthenes) TrXndov xoü irepicxoivicua-
xoe Kai xoö ßujuou xihv bujötKa Öedjv uttö TToAueÜKxou neiroinu^vn.
Plutarch., Demostli. 31 cxpaxiujxnc ein Kpiciv xivd KaAoüuevoc ücp' r\je-
uövoc öcov eixe xpudbiov de xdc xeipac dveGnKe xoö dvöpidvxoc ecxnKe
be xoüc oaKxüAouc cuvextuv bi' dAAnAuiv Kai Trapa-rcecpuKev oü ueydAn
irAdxavoc. dtrö xauxnc TroAAd xüjv cpuAAuiv . . . TrepiKeiueva Kai cuuuecövxa
AaOeiv e-rroince xö xpudov ouk öArfov XP0V0V- Aus der Beschreibung