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Waetzoldt, Stephan
Die Kopien des 17. Jahrhunderts nach Mosaiken und Wandmalereien in Rom — Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana, Band 118: Wien, München: Schroll-Verlag, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.50950#0083
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S. SUSANNA
Apsismosaik
Das Apsismosaik wurde anläßlich einer Erneuerung
der Kirche von Leo III. (795-816) gestiftet. Es wurde
abgeschlagen, als Kardinal Rusticucci seine Titel-
kirche 1595 von Grund auf restaurieren ließ.
Nach der Beschreibung bei de Winghe (Vat. lat. 10545,
fol. 235r, Kat, Nr. 1057) waren dargestellt zur Rechten
des stehenden Christus Maria, Petrus, Susanna und
Leo III.; zur Linken Paulus, Papst Gaius, Gabinus,
Karl d. Gr.
Lit.: Ciampini, Vet. Mon. II, Tab. XLII - Wilpert,
S. HOf. - P. E. Schramm, Die zeitgenössischen Bild-
nisse Karls des Großen, 1928, S. 16ff. - Ladner, Papi,
S. 126ff. (mit Quellen und Literatur) - Armellini-
Cechelli, S. 329ff., 1459f. (mit Bibliographie) -
G. Giovannoni, La Chiesa di 8. Susanna e il suo
matroneo. In: Rivista di Archeologia Cristiana XXII,
1946, S. 25Iff.
Kopien: Es gibt keine Nachzeichnung, die das gesamte
Apsismosaik wiedergibt. Nur die Gestalten Leos III.
und Karls d. Gr. wurden kopiert. Die Kopien gleichen
sich in den wesentlichen Zügen und gehen wahr-
scheinlich auf zwei Quellen zurück: die Zeichnung
de Winghes im Vat. lat. 10545 (Kat. Nr. 1057), die
vor 1592 (dem Todesjahr de Winghes) entstanden sein
muß, und eine verschollene Skizze des Sieur de Bagaris
et du Bourget (erwähnt bei Giovannoni). Wahrschein-
lich sind auch die Zeichnungen Ciacconios im Vat.
lat. 5407 (Kat. Nr. 1058, 1059) vor dem Original ent-
standen und erst nachträglich beschriftet worden.
1057. (Abb. 556) Vat. lat. 10545, fol. 235 r: Papst
Leo III. und Kaiser Karl d. Gr. Beschr. über den
Figuren: »effigies Leonis 3 PP ex musivo Apsidis
S. Susannae«; »Carolus Magnus ex apsidae S. Su-
sannae«. Abb.: Ladner, Tav. XIIIc.
1058. (Abb. 557) Vat. lat. 5407, p. 140: Leo III.
Beschr.: »s. leo iii. pp. In ecclesia SS Susannae et
Gabinii ad Quirinalem in abside opere musivo ab
eodem Leone 3 PP facto, ubi est et Caroli Magni
effigies, quem ipse imperatorem coronavit...«. Abb.:
Ladner, Fig. 106.
1059. (Abb. 558) Vat. lat. 5407, p. 184: Papst Leo III.
und Kaiser Karl d. Gr. Beschr.: »In opere vermiculato
vulgo Musaico, S. Susanna... quod olim extabat, nunc
proxime dirutum insebantur inter alias imagines
effigies Leonis III. Papae ex una parte, et ex altera
Caroli magni, qui suo Pontificatu acclamatus Romae
fuit imperator ab universo populo et senatu... Hoc
autem opus dirutum fuit anno D. 1595...«. Abb.:
Ladner, Fig. 107; Armellini-Cechelli, S. 331.
1060. Mailand, Ambrosiana, F. 221, inf. 2, fol. 8:
Kopie nach Kat. Nr. 1059.

Tommaso in Formis
1061. Mailand, Ambrosiana, F. 221, inf. 4, p. 1:
Kopie nach Kat. Nr. 1058.
1062. Barb. lat. 2062, fol. 62: Papst Leo III. und
Kaiser Karl d. Gr. Beschr. oben: »Ex Musivo Abside
Sanctae Susannae, Romae«; über den Figuren die
Namen und unten die Inschrift unter dem Apsis-
mosaik. Abb.: Wilpert, Fig. 34; Ladner, Fig. 108.
1063. Windsor, Inv. Nr. 9167: Papst Leo III.
1064. Windsor, Inv. Nr. 9168: Kaiser Karl d. Gr.
1065. Bibi. Carpentras, Cod. 1784 (Fonds Peiresc,
Reg. XVII), fol. 18: Papst Leo III. und Kaiser
Karl d. Gr.
S. TEODORO
Apsismosaik
Die Kirche wird seit dem Ende des 6. Jahrhunderts in
den Quellen erwähnt. Ob das Apsismosaik mit Christus
thronend zwischen Aposteln und Heiligen schon zum
ursprünglichen Bestand gehört oder erst aus dem
frühen Mittelalter stammt, ist umstritten. Am ein-
leuchtendsten erscheint die Datierung Cechellis
(8. 1460) in das 6. oder 7. Jahrhundert. Die Ent-
scheidung ist sehr schwierig, da das Mosaik im Auftrag
Kardinal Francesco Barberinis 1642-1644 durch
Giov. Battista Calandra aus Vercelli so durchgreifend
restauriert wurde, daß es heute nur noch als schlechte
Kopie des ursprünglichen Werkes gelten kann.
Lit.: Ciampini, Vet. Mon. II, Tab. XIX - de Rossi,
Musaici, fol. 230 - Morey, S. 25ff. - Berchem-Clouzot,
8. 194f. - Armellini-Cechelli, S. 649, 1460ff. - Ihm,
S. 140f. (mit Literatur).
Kopien: Morey hat überzeugend dargelegt, daß die
Windsor-Kopie vor der Restaurierung durch Calandra
angefertigt worden sein muß. Dabei hat der Kopist
(Eclissi) kleinere Fehlstellen wahrscheinlich selb-
ständig ergänzt. Die Kopie zeigt eine Farbwahl, die
genau mit einer Beschreibung von 1643 übereinstimmt,
bevor Caland_a die Farben verändert hatte. Während
die Kopien von Windsor und im Vat. lat. 9071 (Kat.
Nr. 1066, 1067) fast identisch sind, weicht die des
Vat. lat. 5409 (Kat. Nr. 1068) leicht davon ab: die
Hand Gottes hält eine Krone.
1066. Windsor, Inv. Nr. 8973: Apsismosaik. Abb.:
Morey, PI. III.
1067. Vat. lat. 9071, p. 225,4: Apsismosaik.
1068. (Abb. 559) Vat. lat. 5409, fol. 80 (unkolorierte
Federzeichnung): Apsismosaik.
S. TOMMASO IN FORMIS
Fassadenmosaik
Das Mosaik befindet sich über dem Portal des ehe-
maligen Hospitals von 8. Tomaso, das 1198 von
Innozenz III. dem Orden der Trinitarier übergeben

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