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Wagner, Johann Christoph; Koppmayer, Jakob; Franck, H. [Oth.]; Senfftel, Johan. Jacob [Oth.]; Koppmayer, Jakob [Contr.]
Johann Christoph Wagners Christlich- und Türckischer Staedt- und Geschicht-Spiegel: Vorweisend Eine eigentliche Bescheibung aller der vornehmsten Städte/ Vestungen und Schlösser der Christenheit und Türckey (Continuatio): Vorweisend Eine Politisch-Topographisch- Und Historische Beschreibung Deß Chur- und Fürstenthums Pfaltz am Rhein/ Desselben vornehmster Landschafften/ Städte/ Schlösser und Vestungen/ deren Ursprung ... und heutägige Beschaffenheit ... — Augspurg: Koppmayer, 1691 [VD17 3:301600A]

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https://doi.org/10.11588/diglit.62781#0132
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-4 Sonüvusrio» Heß Christ!, und Türck^lsiStAht- und Geschi^trSpiegels.

terschrifft der dreyen Baffen / und gesamten
Guarnison/ nemlich/ daß siemucacis mu-
ranäjs in Gleichförmigkeit derer von Erlau/
trackiren walten/ so dann auch geschehen.
Von disem allen nun/ wurde Ih. Durch!,
der Hr. Marggraf von Baaden durch den
Vice Generalen von Raab / Herrn Grafen
Zicchi/ am Mittwoch Abends benachrichti-
get/der dann also fort nacher Laxenburg ab-
reiffke/ um Ih. Kayserl. Majest. von disem
glücklichen Nachricht zu ertheilen.
Wenig T^rge hernach/ langte Ioh. Jacob
Fischer/ Ingenieur an / so vor dem Obristen
Herrn Ariezaga/mr't Briefen an Ih. Ourchl.
und andere ^inlliro8,wie auch einen an die
Cammer Ih. Kayserl. Majest. anhero spe-
ckirt worden / woraus man die Particularia
obgedachten 5ucoe6es zu ersehen. Dise ein-
zige Hoffnung der Lürcken/ bey der Pforten
ihr Leben zu erhalten war/ einige nach Wien
abzuordnen//Ih. Durch!. zu ersuchen / daß
Dieselbe geruhen möchten / bey Ih. Kayserl.
Majest zu inrercecliren/ damit von Dersel-
ben ihre Capiculacion gestgelt / und unter-
schrieben werden möchte: Wie nun solcher
wegen der Aaly Aga/und AalyBeg beyWien
anlagten/ wurde ihnen eine Carosse mit eini-
gen Officierern diser Stadt / entgegen ge-
sandt/ und weilen es bereits spat / so wurden
dieselbe mit der Wache in die Herberge -um
güldenen Ochsen begleitet / und begäbe sich
alsobatd/ sie bey dem Abend Essen zn ckver-
riren/der Ober ObereDolmetjcher Marcus
^nconrur Komata 6e1!a l' oerc, bey ihnen/
durch dessen Anwesenheit und freundliche
Tractirung sie sich sehr vergnügt erzeigt/auch
den ersten Trunck in Gesundheit Ih. Kays.
Majest. brachten / und den andern deß Ve-
ziers/ so nandken sie denKrieas-prseiiäenten/
Hn. Marggraf von Baaden / welcher dann
bemühet war/ daß in ihr Begehren möchte
verwieget werden; weßwegen er auch aufs
neue den Hn Vice-Generalen von Raab/
Hn. Grafen Zicchy/ mit mehrer Erläute-
rung nach Laxenburg an Ih.Kayserl.Majest.
abordnete.
Folgenden Morgen darauf/ nachdem die
Puncta der CapitularLon übersezk/ wolkey
Ih. Durch!, dise Abgeordnete inDero Pallast
selbst hören/ welches/ wie es geschehen/ bega-
ben sie sich in Person nacher Laxenburg / um
Ih. Kays. Majest. Bericht abzustatken/und
nachdem daftlbsten/ über die Weise sie abzu-

fertigen/ eine Conferenz gehalten/ langte Ih.
Durch!, wieder zu Wien an/ und ward dar-
auf denen beyden Abgeordneten die unter-
zeichnete dapirulLrion wieder eingereichf/
welcher nachg hends auf der Post/ unter Be-
gleitung deß Hn-Grafen Zicchy nacherStul-
Weissenburg abgereiset/ es waren zwar eini-
ge hohe k/lirMri der Meymmg/ daß man die
Stulweissenburgis. Capj cu! ci«n s-Puncka
nicht eingehen solte/weilen villeichk noch üb-
rige Plätze/ in Hoffnung / dergleichen auch
zu erlangen / das äuserste abwarken würden/
durch die außziehende Miliz aber die Besä-
zung in Griechisch-Weissenburg gcstärckt/
und hergegen durch die hcrgelihenc /o.Schif-
fe/ die vorhabende Brücken - Verfertigung
mercklich verhindert werden dürffke ; wcß-
weßwegen es rathftrm schiene / daß man sol-
che Vestung/ in Ansehung/ daß die Lebens-
Mittel sich nicht mehr denn auf x. Wochen
erstreckten- mit Ernst angmffen/ und durch
Feuereinwerffen selbige auf Gnad und Un-
gnad zur Übergab zwingen solts ; so haben
doch Ih. Kayserl. Majest. aus Hoher und
Großmüthiger Klugheit/ auch angenaturter
Gütigkeit / diser Motiven ungeachtet/ die
überreichten Punkten unterzeichnet / dises a-
ber dabey verändert/daß die Besatzung nicht
weiter als biß Illock convoyret werden solte/
damit man die Schiffe desto eher nach Effeg
zuruck bringen/und den Brücken-Bau fort-
setzen könte.
Die CapLcularions-Puneta waren nach-
folgende :
). Das Castell und Stadt mit aller Mu-
nition/ Stücken / andern Requisiten/ wie
auch Glocken / Uhren/ und alles andere / so
zu dem gemeinen Brauch dienlich / soll ohne
Betrug verzeichnet/und die Minen/ im Fall
dergleichen/ entweder unter der Stadt / oder
denenVorstädten verborgen entdeckt werden.
2. Die Besatzung und alle Einwohner
sollen freyen Abzug haben/mit Ober-und Un-
ter-Gewehr aller ihrer Haabe/ Pferden/ und
andernViehe/ ohne jemanden den geringsten
Schaden darinn zuzufügen.
z. Die Christlichen Weiber/ so Sklavin-
nen/von) 8- Jahren und darunter/ welche
Kinder haben/sotten selbige dem Vatter las-
sen/dise aber den Kayserl. verbleiben ; denen
aber/so über) 8. Jahr sind / soll frey stehen/
enewedermit denen Lürcken abzureisen/ oder
auch-u verbleiben; die aber/so wol männlich
als
 
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