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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Editor]; Weidmannische Buchhandlung [Editor]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Erster Theil): ..., welcher die ältesten Nachrichten vom europäischen Norden überhaupt und die Geschichte von Dänemark und Norwegen bis zur calmarschen Vereinigung enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1778 [VD18 90792106]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49541#0116
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1'0 XXXVI. Buch. Geschichte
daß dieser allein einen so merkwürdigen Umstand aus-
gezeichnet hatte.
Ohngeachtet aber Harald sich nicht nur zum Chri-
stenthume gewendet hatte, sondern auch vom Kaiser
mitWohlthaten überhäuft war: so wurde doch von ihm
anfangs Ansicharn und Amberten, zween corbeyi-
schen Mönchen, (welche die einzigen Geistlichen wa-
ren, so sich freywillig zum Amt der Bekehrer der Dä-
nen anboten, da dasselbe für so beschwerlich und ge-
fährlich gehalten wurde, daß der Abt von Corbey wi-
llo eö für ungerecht hielt, jemanden von seinen Unter-
gebenen dazu durch seinen Befehl zu vermögen,) ohn-
geachtet der Empfehlung des Kaiferö so wenig Achtung
erwiesen, daß er ihnen nicht einmal einen Aufwärker
gab. Als ihnen aber der Erzbischof Hadebold zu
Cölln ein gutes Schiff mit zween bequemen Kammern
gab, so fieng er an ihnen höflicher zu begegnen, und
nahm eine von den Kammern dieses Schiffes für sich,
unter dem Vorwande genauer mit ihnen bekannt zu
werden; in der That aber wohl darum, weil er auf
diesem Schiffe einen bequemem Aufenthalt als auf
seinem eigenen fand.
Diese Heidenbekehrer waren nach ihrer Ankunft
in seinem Reiche zuerst darauf bedacht, wie sie eine
Pflanzfchule von Landskindern anlegen möchten, aus
welcher sie hernachmals ihre Gehülfen nehmen könnten.
In kurzer Zeit brachten sie in derselben über zwölfKna-
ben zusammen, die sie theils selbst gekauft hatten, kheils
Harald ihrem Unterrichte übergab. Zwar schien ihr
Vorhaben dadurch vernichtet zu werden, daß im I.
828 Harald von feinen Mitregenken aus Jütland
vertrieben, und gezwungen wurde, sich nach dem vom
Kaiser ihm geschenkten Zufluchtsort zu begeben. Doch
da Gottfrieds Söhne, ohngeachtet dieser ihrer Feind-
seligkeit gegen Harald, mit den Franken ein gutes
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