Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Hrsg.]; Weidmannische Buchhandlung [Hrsg.]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Erster Theil): ..., welcher die ältesten Nachrichten vom europäischen Norden überhaupt und die Geschichte von Dänemark und Norwegen bis zur calmarschen Vereinigung enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1778 [VD18 90792106]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.49541#0316
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
zlD XXXVl.Buch. Geschichte
daß ihre Festigkeit sogar zum Sprichwort diente.
Daher ließ sich ihr Fürst Wranslav an einem Stricke
von der Mauer in das dänische lager herab, und er-
bot sich den Abzug der Danen mit einem großen Gelde
zu erkaufen, und zur Sicherheit der Bezahlung Gei-
seln zu geben. Bey dieser Gelegenheit murrten die
Danen nach ihrer Gewohnheit, daß man ihnen die
Beute, welche ihnen bey der Plünderung nicht entste-
hen könne, raube. Der König aber konnte sie von
ihrer Thorheit leicht überzeugen, da er ihnen vergeb-
lich befahl, die Festungswerke zu bestürmen. Also
wurde das Erbieten tVrarwlavs angenommen.
Doch mußte derfelbe auch die dänische Fahne auf die
Mauer stecken, wie auch, die Stadt als ein dänisches
Lehn zu besitzen und keine Gemeinschaft mit den an-
dern pommerischen Fürsten seinen Anverwandten zu
unterhalten, versprechen.
Hierauf begab sich die dänische Flotte aufden Rück-
weg, eroberte im Vorüberfahren Lpu bin oderLebm,
und ließ zu Mützen einen ansehnlichen Theil der Schiffe
zur Befchützung des Heringsfanges zurück. Dis
Stelle eines Befehlshabers über diese war Knuden,
dem Sohn Ansclavs und dem Enkel 177iklots, be-
stimmt. Doch dieser sagte, daß das kleine laalan-
dlstde Lehn, welches alles sey, so er von der Wohl-
that des Königs von Dänemark habe, nicht verdiente,
daß er deswegen einen so gefährlichen Auftrag über-
nehme, welcher mit mehrerm Rechte den Bischöfen
anvertraut werden könnte, diesen einzigen Rathgebern
des Königs, welcher ihn seiner Vertraulichkeit nie-
mals gewürdigt habe. Der König ward über diesen
Vorwurf aufgebracht, und erzählte das ganze Ge-
spräch seinem Absalon. Dieser brauchte nicht lange
zu rathen, daß p; i?clav ihn vornehmlich habe be-
schimpfen wollen, und konnte folglich denselben nicht
besser
 
Annotationen