von Schweden. Z5
nen Bruder mitzugeben, diesem als Bevollmächtigten
des Königs das Schloß zu überliefern, 477sts auf die-
sen Befehl Bernhards und die Drohung, daß die
Weigerung der Uebergabe als ein Hochverrats geahn-
det werden sollte, die kecke Antwort erhielt: Hemriet)
müsse den Befehl zur Überlieferung selbst von seinem
Bruder hören. Hierauf schickte der König Bern«
Harden unter einem sichern GeleitSmanne zum Stall-
meister; aber sowohl sein Begleiter als der Stallmei-
ster glaubten, als nun auf den Befehl, den Bern-
hard zur Uebergabe an feine Besatzung ergehen ließ,
die Antwort erfolgte: man müsse erst durch die Gegen-
wart Bernhards im Schlosse sich überzeugen, daß
man durch keinen Zwarig diesen Befehl von demselben
erpreßte, daß die Willigung in dieses Begehren der
Besatzung der kürzeste Weg zur Uebergabe sey. Doch
als er nur sich in seiner Sicherheit aus dem Schlosse
wieder befand, ließ er vielmehr die nächste Nacht vier
Fahnen deutscher Fußknechte, die seit dem fruchtlosen
Ausgange der Unternehmung auf Gothland auf Oe-
land lagen, und auf sein Wort glaubten, daß der Kö-
nig dieses Unglück an ihnen allen als eine Verschul-
dung zu rächen im Sinne führe, zu seiner Verstärkung
ins Schloß kommen, und nahm den Tag darauf zu
Hintergehung der Königlichen die Verstellung an, als
wenn er sich gerne wieder zu ihnen begeben wolle, in-
dem er sich auf die Schloßbrücke begab, und sich von
dort durch seine jeute mit einer anscheinenden Gewalt
zurückziehen ließ. Aber gleich in der Nacht zeigte er
seine wahre Absicht durch einen Ausfall auf die Stadt,
und bald darauf zog er fast alle in Smaland liegende
deutsche Kriegsvölker an sich; unterstand sich aber doch
nicht, in einem aufs beste befestigten Schlosse sich wider
die Macht Gustavs lange Zu halten, sondern eilte viel'
mehr, durch seine Flucht sich wider den Zorn des Kö-
C 2 nigs
nen Bruder mitzugeben, diesem als Bevollmächtigten
des Königs das Schloß zu überliefern, 477sts auf die-
sen Befehl Bernhards und die Drohung, daß die
Weigerung der Uebergabe als ein Hochverrats geahn-
det werden sollte, die kecke Antwort erhielt: Hemriet)
müsse den Befehl zur Überlieferung selbst von seinem
Bruder hören. Hierauf schickte der König Bern«
Harden unter einem sichern GeleitSmanne zum Stall-
meister; aber sowohl sein Begleiter als der Stallmei-
ster glaubten, als nun auf den Befehl, den Bern-
hard zur Uebergabe an feine Besatzung ergehen ließ,
die Antwort erfolgte: man müsse erst durch die Gegen-
wart Bernhards im Schlosse sich überzeugen, daß
man durch keinen Zwarig diesen Befehl von demselben
erpreßte, daß die Willigung in dieses Begehren der
Besatzung der kürzeste Weg zur Uebergabe sey. Doch
als er nur sich in seiner Sicherheit aus dem Schlosse
wieder befand, ließ er vielmehr die nächste Nacht vier
Fahnen deutscher Fußknechte, die seit dem fruchtlosen
Ausgange der Unternehmung auf Gothland auf Oe-
land lagen, und auf sein Wort glaubten, daß der Kö-
nig dieses Unglück an ihnen allen als eine Verschul-
dung zu rächen im Sinne führe, zu seiner Verstärkung
ins Schloß kommen, und nahm den Tag darauf zu
Hintergehung der Königlichen die Verstellung an, als
wenn er sich gerne wieder zu ihnen begeben wolle, in-
dem er sich auf die Schloßbrücke begab, und sich von
dort durch seine jeute mit einer anscheinenden Gewalt
zurückziehen ließ. Aber gleich in der Nacht zeigte er
seine wahre Absicht durch einen Ausfall auf die Stadt,
und bald darauf zog er fast alle in Smaland liegende
deutsche Kriegsvölker an sich; unterstand sich aber doch
nicht, in einem aufs beste befestigten Schlosse sich wider
die Macht Gustavs lange Zu halten, sondern eilte viel'
mehr, durch seine Flucht sich wider den Zorn des Kö-
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