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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Editor]; Weidmannische Buchhandlung [Editor]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Vierter Theil): ..., welcher die neuere Geschichte des schwedischen Reichs von gänzlicher Aufhebung der kalmarischen Vereinigung bis zur letzten Erweiterung seiner Gränzen in dem Zeitraume von 1521 bis 1632 enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1781 [VD18 90792130]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49544#0044
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Gustav i. thut
U-uiur;nehr
Schritte zur
Veränderung
der Religion.

zz XXXlX.Buch. Neuere Geschichte
Unter so gefährlichen Umständen für die Person
des Königs und die mit der Erhaltung seiner Person
unzertrennlich verbundene Freyheit seines Vaterlandes
machte demselben der Bischof von Linköping die hest
tigsten Vorwürfe über alles dasjenige, was er blos
aus Noch und mit Billigung selbst der mehresten Per-
sonen des geistlichen Standes von seiner Thronbestei.
gung an der Geistlichkeit auferlegt hatte, und wendete
vor, daß alle Ursachen, die er hiezu zu haben anführe,
seine unzählige Uebertrekungen der von ihm selbst be-
stätigten Freyheiten und Gerechtsamen der Geistlichkeit
nicht entschuldigten, worinnen er keinen einzigen Re-
genten in Schweden, ja selbst nicht einmal den grausa-
men Christian II. zum Vorgänger habe. Allein
Gustav rechtfertigte sich gegen diesen Vorwurf damit,
daß die Klöster und ganze Geistlichkeit allen ihren
Reichthum an beweglichen und unbeweglichen Gütern
von der Krone und dem Hande empfangen hätten, und
beyder Erschöpfung vornehmlich von diesen übermäßi-
gen Begabungen herrühre, und aus diesem Grunde
die Geistlichkeit sich der Pflicht nicht entziehen könne,
nach den: Verhältnisse ihres Vermögens Be-ytrag zu
den Bedürfnissen des Staates Zu leisten. Mit glei-
cher Freymüthigkeit eröffnete er diesem Bischöfe seine
wahre Gedanken über solche Dinge, die offenbar auf
Veränderung der Religion abzieleksn, ob er gleich die
Feyrung des jetzt vom Pabste Clemens Vll. ausge-
schriebenen Jubeljahres geschehen ließ. Denn man
steng nicht nur an, zu Stockholm den Gottesdienst in
der^ Muttersprache zu verrichten, sondern C)iaf Phase
lü'k sich auch allda öffentlich in der Kirche mit einer
Znngsrau trauen. Diese Heirath eines geweiheten
Prießers war Bmskcn so unleidlich, daß er nicht nur
den Erzbischof ermunterte, zu Ahndung dieser offenba-
ren blebertrekunZ der Kirchengesehe und Zuvorkom-
mung
 
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