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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Hrsg.]; Weidmannische Buchhandlung [Hrsg.]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Vierter Theil): ..., welcher die neuere Geschichte des schwedischen Reichs von gänzlicher Aufhebung der kalmarischen Vereinigung bis zur letzten Erweiterung seiner Gränzen in dem Zeitraume von 1521 bis 1632 enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1781 [VD18 90792130]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49544#0275
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von Schweden. 269
wenig achte, um ihn einiger Antwort zu würdigen,
konnte sich aber doch der Thränen über sein gegenwär-
tiges Unglück nicht erwehren, und schob olle Schuld
desselben auf Henrich Alafsens, vormaligen Statt-
halters von Finnland, und Hermann Flemmings,
Schloßvogts von Wittensten, Verhetzungen seines
Bruders gegen ihn. Am rasten August führte man
ihn zu einer ewigen Gefangenschaft nach Gripsholm,
welche betrübte Reife noch der Anblick der Pfähle und
Näder vermehrte, auf welchen die Körper feiner Hin-
gerichteten Bedienten lagen, denen er mit häufigen
Thränen den iobspruch gab, daß ihre Treue gegen ihn
ihnen diesen schimpflichen Tod zugezogen habe Doch
genoß er mitten in diesem Elende die Gesellschaft sei-
ner Gemahlin«, welche auf die Eröffnung, daß sie
ihrer Freyheit und aller standesmaßigen Aufwartung
genießen könnte, ihren Trauring mit den darinnen
gegrabenen Worten: ^emo mli mors, verzeigte,
und lieber ihm mit zwo Aufwarterinnen ins Gefäng-
niß folgte. Seine mehrestcn Bedienten, die geborne
Schweden waren, wurden nach gerichtlicher Unter-
suchung entweder am Zeben oder mit Versendung irr
die Kupferwerke bestraft, von Ausländern aber Deut-
sche und Ikoliäner ungekränkt aus Schweden entlas-
sen, und die Polen als Kriegsgefangene behandelt.
Der Herzog von Ostgothland nahm an diesem
Bruderzwiste keinen Theil. Enk bemühte sich für
denselben in Schottland, eine Vermählung zwischen
ihm und der Königin« Maria'zu stiften, wegen wel-
cher Angelegenheit der königliche Abgesandte Martin
Heising aus Edinburg am 9 Julius den Herzog be-
nachrichtigte, daß man von der Königin« keine er-
freuliche Erklärung auswirke« können, indem sie, als
man nach der ersten Antwort, daß ihr das Andenken
ihres ersten Gemahls bis jetzt noch nicht verstärket habe,
an
 
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