794 xxxix. Buch. Neuere Geschichte
weder an Herkommen noch Range in Vergleichung
steilen darfst, einen Zweykampfanzubieten."
Auf eine so derbe Antwort schenkte ihmZamoyskt
nichts, sondern schrieb ihm am 22 August Folgendes:
„Ich habe deinen Brief, Narl von Südermanland,
empfangen; er ist voll von Schwulst, leer an Sachen.
Du schreibest die Schuld des entstandenen Krieges und
darin vergossenen Christenblutes meinem und deinem
allerdurchlauchtigsten Könige zu. Ich erstaune hier-
über : einmal, daß du von einer Gott und der ganzen
Welt wohlbekannten Sache so schreiben kannst; her-
nach, daß di, dir selbst widersprichst. Denn du wirst
dich erinnern, daß du in deinen Briefen an mich Se.
Maj. von dieser Schuld befreyet, und sie auf andere
gelegt hast. Zum Stillstände und einem gerechten
rmd anständigen Frieden bin ich geneigt.-Ich
habe die Art nicht, von dem abzugehen, was ich ge-
redet oder geschrieben habe. Ich überschicke dir die
Abschrift eines Briefes, dessen Original ich besitze,
um dir zu zeigen, was deine vertraute Freunde von dir
rrrtheilen. Vorher glaubte ich solche Dinge nicht, als
sie von dir schreiben; nun aber glaube ich sie. Daß du
nicht in lateinischer Sprache geschrieben hast, rühret
meines Vermuthens daher, weil entweder diese Spra-
che dir unbekannt ist, oder du ein Vergnügen an Pos-
sen findest Beydeö beneide ich dir nicht." Hiebey
lag folgender Zettel: „Ich hörte, daß du ein Hirn-
schelliger Mann bist, und dich in Worten und Hand-
lungen von deinen Leidenschaften hinreißen lassest. Aber
ich glaubte doch, daß du einigen Verstand besaßest.
Doch nun hast du selbst gezeigt, daß das Urtheil wahr
sey, welches deine Vertrauteste von dir fallen, näm-
lich daß dich die gewaltsamsten Leidenschaften ganz und
gar beherrschen, daß kein vernünftiges Ueberlegen statt
findet. — — Das ist eine südermanlandische Klug-
heit, auf sein königliches Geschlecht stolz rhun, und
doch
weder an Herkommen noch Range in Vergleichung
steilen darfst, einen Zweykampfanzubieten."
Auf eine so derbe Antwort schenkte ihmZamoyskt
nichts, sondern schrieb ihm am 22 August Folgendes:
„Ich habe deinen Brief, Narl von Südermanland,
empfangen; er ist voll von Schwulst, leer an Sachen.
Du schreibest die Schuld des entstandenen Krieges und
darin vergossenen Christenblutes meinem und deinem
allerdurchlauchtigsten Könige zu. Ich erstaune hier-
über : einmal, daß du von einer Gott und der ganzen
Welt wohlbekannten Sache so schreiben kannst; her-
nach, daß di, dir selbst widersprichst. Denn du wirst
dich erinnern, daß du in deinen Briefen an mich Se.
Maj. von dieser Schuld befreyet, und sie auf andere
gelegt hast. Zum Stillstände und einem gerechten
rmd anständigen Frieden bin ich geneigt.-Ich
habe die Art nicht, von dem abzugehen, was ich ge-
redet oder geschrieben habe. Ich überschicke dir die
Abschrift eines Briefes, dessen Original ich besitze,
um dir zu zeigen, was deine vertraute Freunde von dir
rrrtheilen. Vorher glaubte ich solche Dinge nicht, als
sie von dir schreiben; nun aber glaube ich sie. Daß du
nicht in lateinischer Sprache geschrieben hast, rühret
meines Vermuthens daher, weil entweder diese Spra-
che dir unbekannt ist, oder du ein Vergnügen an Pos-
sen findest Beydeö beneide ich dir nicht." Hiebey
lag folgender Zettel: „Ich hörte, daß du ein Hirn-
schelliger Mann bist, und dich in Worten und Hand-
lungen von deinen Leidenschaften hinreißen lassest. Aber
ich glaubte doch, daß du einigen Verstand besaßest.
Doch nun hast du selbst gezeigt, daß das Urtheil wahr
sey, welches deine Vertrauteste von dir fallen, näm-
lich daß dich die gewaltsamsten Leidenschaften ganz und
gar beherrschen, daß kein vernünftiges Ueberlegen statt
findet. — — Das ist eine südermanlandische Klug-
heit, auf sein königliches Geschlecht stolz rhun, und
doch