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Wagner, Daniel E.; Weidmanns Erben und Reich [Hrsg.]; Weidmannische Buchhandlung [Hrsg.]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Vierter Theil): ..., welcher die neuere Geschichte des schwedischen Reichs von gänzlicher Aufhebung der kalmarischen Vereinigung bis zur letzten Erweiterung seiner Gränzen in dem Zeitraume von 1521 bis 1632 enthält — Leipzig: bey M. G. Weidmanns Erben und Reich, 1781 [VD18 90792130]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49544#1050
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IO44 XXXlX.Buch. Neuere Geschichte
Ich hege zu euch allen, vom Höchsten bis zum Nie-
drigsten, das Zutrauen, daß ihr eure Schuldigkeit wie
redliche und ehrliebende Soldaten erfüllet: werdet;
hoffe auch, die chursächsischen, ob sie gleich nicht alle
gleich alte versuchte Landsknechte sind, werden bey
dieser Sache, woran ihres Vaterlands Wohlfahrt
hangt, das Ihrige mit thun helfen. Vor allen
Dingen stehet die gute Sache auf unserer Seite; denn
diese achte ich besser und höher, als viele tausend Sol-
daten. Denn wir streiten jetzt nicht nur für Menschen
und das Zeitliche, sondern zugleich für Gottes Ehre
und Lehre, nämlich die wahre allein seligmachende
christliche Religion, welche die Römischkatholischen
bisher aufs härteste bedruckt und bedrängt haben,
und ganz und gar auörotten und vertilgen wollen.
Darum haben wir nicht im geringsten zu zweifeln, der
grundgütige Gott, welcher uns ungeachtet des starken
feindlichen Widerstandes über so viele Pässe und Strö-
me wunderbarlicher Weise bis hicher geführet, werde
auch jetzt von oben herab mit seiner Hülfe uns kräftig-
lich beystehen, unsre Hände stärken, und uns den
Sieg über der Feinde Hochmuth verleihen. Geden-
ket der armen verwüsteten Stadt Magdeburg, welchs
in der Asche und ihren Steinhaufen Rache begehrt!
Gedenket so vieler Tausende darinnen ermordeter Un-
schuldigen, deren Blut Ach und Wehe über unsere
Feinde schreyet! Und dann zweifelt nicht, die göttli-
che Gerechtigkeit werde sie wegen dieser erschrecklichen
Mordchatsn und andern bey dieser Zerstörung began-
genen Schandthaten jetzt Zu verdienter Strafe ziehen.
Darum laßt uns nur getrost zu ihnen hinan gehen, und
auf sie losschmeißen. Gott ist mit uns, dessen bin
ich in meinem Gewissen versichert. Mik ihm wollen
wir Thaten thun ; er wird unsere Feinde unkertreten.
Ihr und eure untergebene Lmchsknechke habt vor die-
stm immer scherzweise gesagt: selig ryürdet ihr wohl,
aber
 
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