OO XI. Buch. Neueste
aus eben den Ursachen, weswegen sie ihn nach dem
Tode Königs Karl Gustavs von der Vormund-
schaft ausgeschlossen hatten, den König jetzt in einen
so wettlauftigen Krieg verwickeln wollten, nämlich
damit sie durch seine, als des nächsten BluksfteundeS
des Königs, Entsetzung an sich gezogene Gewalt in
den Händen behielten, den König an Untersuchung
ihrer in seiner Minderjährigkeit geführten Regierung
verhinderten, ihn von einer Vermählung abhielten,
und, wenn er dann während diesem nach aller
Wahrscheinlichkeit schweren und langen Kriege ent-
weder umkäme oder natürlich stürbe, Schweden in
eine Aristokratie Zu verwandeln Gelegenheit bekämen.
Daher schwebte der König lange in Ungewißheit,
welche Rathschlage er vorziehen sollte. Zuletzt aber
überwanden dock Gardie's Gunst, das französische
Geld, die überaus guts Meynuug, die er von den
vormaligen Freundschaftsdiensten hegte, die Schwe-
den von Frankreich empfangen hatte, die Bettach-
tungen, daß er dieselben Frankreich in dessen jetzigem
B orängmsse vergelten, und zugleich diese Krone
auf künftige Vorfälle sich verpflichten müsse, und
daß Frankreichs Entkräftung dem österreichischen
Hause zu Vertreibung der Schweden aus Deutsch-
land den Weg bahne, in so weit in seinem Gemüthe
die Gegengründe, daß er dem alten Rekchsfeldherrn
Karl Gustav TVranFel, der bey seinen hohen
Jahren und seinem geschwächten Körper sich noch
neue Lorbern im Kriege einzuärdten versprach, und
in dieser Absicht sich die Befthlshaberfchast über das
Heer, welches in die deutschen Staaten des Königs
nach und nach überbracht war, übertragen lassen,
sobald er aber dieselbe übernommen hatte, Briefe
über Briefe nach Stockholm schickte, daß er nicht
dafür stehe, daß es sich aus Mangel eines hinläng.
Lichen Unterhaltes^ in den schwedischen deutschen
aus eben den Ursachen, weswegen sie ihn nach dem
Tode Königs Karl Gustavs von der Vormund-
schaft ausgeschlossen hatten, den König jetzt in einen
so wettlauftigen Krieg verwickeln wollten, nämlich
damit sie durch seine, als des nächsten BluksfteundeS
des Königs, Entsetzung an sich gezogene Gewalt in
den Händen behielten, den König an Untersuchung
ihrer in seiner Minderjährigkeit geführten Regierung
verhinderten, ihn von einer Vermählung abhielten,
und, wenn er dann während diesem nach aller
Wahrscheinlichkeit schweren und langen Kriege ent-
weder umkäme oder natürlich stürbe, Schweden in
eine Aristokratie Zu verwandeln Gelegenheit bekämen.
Daher schwebte der König lange in Ungewißheit,
welche Rathschlage er vorziehen sollte. Zuletzt aber
überwanden dock Gardie's Gunst, das französische
Geld, die überaus guts Meynuug, die er von den
vormaligen Freundschaftsdiensten hegte, die Schwe-
den von Frankreich empfangen hatte, die Bettach-
tungen, daß er dieselben Frankreich in dessen jetzigem
B orängmsse vergelten, und zugleich diese Krone
auf künftige Vorfälle sich verpflichten müsse, und
daß Frankreichs Entkräftung dem österreichischen
Hause zu Vertreibung der Schweden aus Deutsch-
land den Weg bahne, in so weit in seinem Gemüthe
die Gegengründe, daß er dem alten Rekchsfeldherrn
Karl Gustav TVranFel, der bey seinen hohen
Jahren und seinem geschwächten Körper sich noch
neue Lorbern im Kriege einzuärdten versprach, und
in dieser Absicht sich die Befthlshaberfchast über das
Heer, welches in die deutschen Staaten des Königs
nach und nach überbracht war, übertragen lassen,
sobald er aber dieselbe übernommen hatte, Briefe
über Briefe nach Stockholm schickte, daß er nicht
dafür stehe, daß es sich aus Mangel eines hinläng.
Lichen Unterhaltes^ in den schwedischen deutschen