daͤniſche Geſchichte. 181
das hoͤchſte Gericht im Jahr 1748 alle alte Rechts⸗
haͤndel abthaͤte. Vermittelſt dieſer weiſen Verfuͤ⸗
gungen endigte das hoͤchſte Gericht ſchon 1747
hundert und funfzig alte Proceſſe, und ſtellte am
ı5ten Februar 1749 wegen Mangel der anhaͤngi⸗
gen Sachen die hiezu gehaltenen außerordentlichen
Freytagsſitzungen wieder ab. Mit der ſoroeiſchen
Ritterakademie war es durch die Sorgfalt des ges
heimen Rathes Grafen Heinrich VI. Reuß von
Plauen, der nach Abgang ſeiner Vorgaͤnger, der
Herren von Oſten und Beulwitz, den Auftrag hie⸗
zu unter dem Titel eines Dberhofmeifters der Aka:
demie erhielt, fo weit gefommen, daß der König
am 7ten Julius 1747 ihren Stiftungsbrief ausfer-
tigen, und am 26ften Julius der Einweihung der-
ſelben beywohnen konnte.
Den vornehmften Beytrag und vielleicht auch Leben des Frey«
den erſten Entwurf zu diefer NRitterafademie ver: von Hol⸗
dankfet Dänemark einem gebornen Norweger, Aud.
wig Holberg, den das frühe Abſterben ſeines
Vaters, der vom gemeinen Soldaten zum Oberſten
geſtiegen war, und eine in Bergen, wo feine Muts
ter wohnte, entſtandene Feuersbrunſt mit ſeinen ſechs
Geſchwiſtern in ſolche Armuth verſetzte, daß er des—
wegen den Soldatenſtand erwaͤhlte, deſſen er doch,
ſobald er einige geringe Unterſtuͤtzung zu Erlernung
der Wiſſenſchaften erlangte, uͤberdruͤßig ward, und
dafür das Studieren erwaͤhlte, und 1702 in ſei—
nem achtzehnten Jahre auf die kopenhagiſche hohe
Schule gieng. Aber wegen Mangel am nothwen⸗
digen Unterhalte blieb er nicht lange da, erlernte
aber doch Franzoͤſiſch und Italiaͤniſch, und ward
in der Gottesgelahrheit ſo ſtark, daß ſeine Pruͤfer
ihm das allerbeſte Zeugniß in derſelben ertheilten.
Hierauf machte er in ſeinem Vaterlande ſein ganzes
Vermoͤgen zu Gelde, und nachdem er durch dieſen
A 3 ) Weg
das hoͤchſte Gericht im Jahr 1748 alle alte Rechts⸗
haͤndel abthaͤte. Vermittelſt dieſer weiſen Verfuͤ⸗
gungen endigte das hoͤchſte Gericht ſchon 1747
hundert und funfzig alte Proceſſe, und ſtellte am
ı5ten Februar 1749 wegen Mangel der anhaͤngi⸗
gen Sachen die hiezu gehaltenen außerordentlichen
Freytagsſitzungen wieder ab. Mit der ſoroeiſchen
Ritterakademie war es durch die Sorgfalt des ges
heimen Rathes Grafen Heinrich VI. Reuß von
Plauen, der nach Abgang ſeiner Vorgaͤnger, der
Herren von Oſten und Beulwitz, den Auftrag hie⸗
zu unter dem Titel eines Dberhofmeifters der Aka:
demie erhielt, fo weit gefommen, daß der König
am 7ten Julius 1747 ihren Stiftungsbrief ausfer-
tigen, und am 26ften Julius der Einweihung der-
ſelben beywohnen konnte.
Den vornehmften Beytrag und vielleicht auch Leben des Frey«
den erſten Entwurf zu diefer NRitterafademie ver: von Hol⸗
dankfet Dänemark einem gebornen Norweger, Aud.
wig Holberg, den das frühe Abſterben ſeines
Vaters, der vom gemeinen Soldaten zum Oberſten
geſtiegen war, und eine in Bergen, wo feine Muts
ter wohnte, entſtandene Feuersbrunſt mit ſeinen ſechs
Geſchwiſtern in ſolche Armuth verſetzte, daß er des—
wegen den Soldatenſtand erwaͤhlte, deſſen er doch,
ſobald er einige geringe Unterſtuͤtzung zu Erlernung
der Wiſſenſchaften erlangte, uͤberdruͤßig ward, und
dafür das Studieren erwaͤhlte, und 1702 in ſei—
nem achtzehnten Jahre auf die kopenhagiſche hohe
Schule gieng. Aber wegen Mangel am nothwen⸗
digen Unterhalte blieb er nicht lange da, erlernte
aber doch Franzoͤſiſch und Italiaͤniſch, und ward
in der Gottesgelahrheit ſo ſtark, daß ſeine Pruͤfer
ihm das allerbeſte Zeugniß in derſelben ertheilten.
Hierauf machte er in ſeinem Vaterlande ſein ganzes
Vermoͤgen zu Gelde, und nachdem er durch dieſen
A 3 ) Weg