des russischen Reichs. ' 44;
regieren. Hierauf wendete sich Bam nach Kolo-
däschen, welche Stadt er mit zwölf Mauerbrechern
lange vergebens bestürmte, bis sie sich durch einen
Vergleich ergab, den aber die treulosen Tatarn nicht
hielten, sondern nach ihrer Gewohnheit die Men-
schen ermordeten oder zu Sklaven machten, die Ge-
bäude aber zerstörten. Daraus traf Kamenez,
Wladimir in Volhynien, Halitsch und viele andere
Städte dieser Gegenden gleiches Schicksal, und nur
das einzige Kremenez blieb bey seinem tapfern Wi-
Verstände unbesiegt. Nun aber gelang es dem ta-
pfern Demetrius, der bey der Eroberung von
Kiew gefangen ward, aber bald das Glück genoß,
daß ihn sein Ueberwinder Bam zu seinem Freunde
und Günstling aufnahm, denselben zu überreden,
daß er sich selbst schade, wenn er sich gegenwärtig
länger mit Rußland beschäftige, da alle dessen Staa-
ten schon so geschwächek seyn, daß er sie alle durch
eine einzige Aufforderung zur Unterwürfigkeit bringen
werde, und, wenn sie ja dieselbe doch verweigern
sollten, ohne Mühe bezwingen könne, indem er durch
diesen seinen langen unnöthigen Aufenthalt in Rußland
den Ungern und Polen, zwey mächtigen Völkern, Zeit
gebe, sich wider ihn zu rüsten, und wohl gar durch
eine Verbindung mit Deutschland ihm mit dem
Kriege, womit er sie zu überziehen im Sinne führe,
zuvor Zu kommen. Denn die Gründe, welche De-
metrius hier gebrauchte, um dem Khan zu zeigen,
daß dieser sein Rath auf das Beste der Tatarn ab-
ziele, waren in der That vermögend, denselben zu
Befolgung dieses Rakhes Zu bewegen, wenn er gleich
gedacht haben möchte, daß Dementi Hauptabsicht
bey diesem Rakhe dahin gehe, die Uebel des Krieges,
die jetzt sein Vaterland empfand, auf andere Staa-
ten hinzulenken. Es ist wahr, der Fall war eben
nicht unwahrscheinlich, daß die Latarn in Polen und
und
regieren. Hierauf wendete sich Bam nach Kolo-
däschen, welche Stadt er mit zwölf Mauerbrechern
lange vergebens bestürmte, bis sie sich durch einen
Vergleich ergab, den aber die treulosen Tatarn nicht
hielten, sondern nach ihrer Gewohnheit die Men-
schen ermordeten oder zu Sklaven machten, die Ge-
bäude aber zerstörten. Daraus traf Kamenez,
Wladimir in Volhynien, Halitsch und viele andere
Städte dieser Gegenden gleiches Schicksal, und nur
das einzige Kremenez blieb bey seinem tapfern Wi-
Verstände unbesiegt. Nun aber gelang es dem ta-
pfern Demetrius, der bey der Eroberung von
Kiew gefangen ward, aber bald das Glück genoß,
daß ihn sein Ueberwinder Bam zu seinem Freunde
und Günstling aufnahm, denselben zu überreden,
daß er sich selbst schade, wenn er sich gegenwärtig
länger mit Rußland beschäftige, da alle dessen Staa-
ten schon so geschwächek seyn, daß er sie alle durch
eine einzige Aufforderung zur Unterwürfigkeit bringen
werde, und, wenn sie ja dieselbe doch verweigern
sollten, ohne Mühe bezwingen könne, indem er durch
diesen seinen langen unnöthigen Aufenthalt in Rußland
den Ungern und Polen, zwey mächtigen Völkern, Zeit
gebe, sich wider ihn zu rüsten, und wohl gar durch
eine Verbindung mit Deutschland ihm mit dem
Kriege, womit er sie zu überziehen im Sinne führe,
zuvor Zu kommen. Denn die Gründe, welche De-
metrius hier gebrauchte, um dem Khan zu zeigen,
daß dieser sein Rath auf das Beste der Tatarn ab-
ziele, waren in der That vermögend, denselben zu
Befolgung dieses Rakhes Zu bewegen, wenn er gleich
gedacht haben möchte, daß Dementi Hauptabsicht
bey diesem Rakhe dahin gehe, die Uebel des Krieges,
die jetzt sein Vaterland empfand, auf andere Staa-
ten hinzulenken. Es ist wahr, der Fall war eben
nicht unwahrscheinlich, daß die Latarn in Polen und
und