9L XU Buch. Geschichte
freywillig antrugen, auch zu Fuß zu fechten, und so-
gar mit Sturm liefen, und zu einem künftigen glei-
chen Wohlverhalten durch die überaus reiche Beute,
die sie im eroberten Oczakow antrafen, aufs kräftigste
angefrifcht wurden,) wie auch über 8000 vom Trosse,
der mehreste Theil an Krankheiten, (die aus dem un-
aufhörlichen Fortziehen in einer ganz verödeten Land-
schaft, aus der Strenge, mit welcher der Nüsse dem
Gebote seiner Kirche, das ihm fast auf drey Vier-
theile eines jeden Jahres das Fleischessen untersaget,
ohngeachkek die Synode ihn während der Kriegszüge
hievon besreyet, so genau nachlebet, daß die Mehre-
ren lieber sterben, als durch den Genuß vom Fleische
sich vom Tode befreyen wollen, und aus der schlechten
Versorgung der Kranken entsprangen, wie denn da-
mals bey jedem Regiments nur zween Chirurgi, die
selten geschickte Leute waren, sich befanden, die Com-
pagniefeldscheerer aber gleich den Haurboisten von dem
Befehlshaber des Regimentes nach Willkühr aus den
Soldaten genommen wurden,) wiewohl nach aller
Vermuthung die Zahl der 1000 Umgekommenen und
Zooo Verwunderen, die nach der russischen Angabe
der Angriff auf Oczakow gekostet, zu geringe ist, ver-
ringert worden, und einearnbeschreibliche Menge Pferde
und Ochsen eingebüßt hatte. Bloß die Artillerie ver-
lor über 1 ZQOo Paar Ochsen; und da noch dazu der
Prinz von Homburg nicht dafür gesorget, daß gnug
überzähliges Zugvieh angeschafft ward, so mußte schon
bey dem dritten Zuge auf dem Hinwege immer ein
großer Theil des groben Geschützes auf den Plätzen,
die das Heer verließ, so lange stehen bleiben, bis das-
selbe in seinem neuen Lager angelangt war, und dieses
konnte seine neue Stelle nicht eher verlassen, als bis
man das auf der alten zurückgelassene Geschütz nach-
geholt hatte. Das größte Glück war, daß man mit
einem Feinde zu thun hakte, dem sowohl der Muth
freywillig antrugen, auch zu Fuß zu fechten, und so-
gar mit Sturm liefen, und zu einem künftigen glei-
chen Wohlverhalten durch die überaus reiche Beute,
die sie im eroberten Oczakow antrafen, aufs kräftigste
angefrifcht wurden,) wie auch über 8000 vom Trosse,
der mehreste Theil an Krankheiten, (die aus dem un-
aufhörlichen Fortziehen in einer ganz verödeten Land-
schaft, aus der Strenge, mit welcher der Nüsse dem
Gebote seiner Kirche, das ihm fast auf drey Vier-
theile eines jeden Jahres das Fleischessen untersaget,
ohngeachkek die Synode ihn während der Kriegszüge
hievon besreyet, so genau nachlebet, daß die Mehre-
ren lieber sterben, als durch den Genuß vom Fleische
sich vom Tode befreyen wollen, und aus der schlechten
Versorgung der Kranken entsprangen, wie denn da-
mals bey jedem Regiments nur zween Chirurgi, die
selten geschickte Leute waren, sich befanden, die Com-
pagniefeldscheerer aber gleich den Haurboisten von dem
Befehlshaber des Regimentes nach Willkühr aus den
Soldaten genommen wurden,) wiewohl nach aller
Vermuthung die Zahl der 1000 Umgekommenen und
Zooo Verwunderen, die nach der russischen Angabe
der Angriff auf Oczakow gekostet, zu geringe ist, ver-
ringert worden, und einearnbeschreibliche Menge Pferde
und Ochsen eingebüßt hatte. Bloß die Artillerie ver-
lor über 1 ZQOo Paar Ochsen; und da noch dazu der
Prinz von Homburg nicht dafür gesorget, daß gnug
überzähliges Zugvieh angeschafft ward, so mußte schon
bey dem dritten Zuge auf dem Hinwege immer ein
großer Theil des groben Geschützes auf den Plätzen,
die das Heer verließ, so lange stehen bleiben, bis das-
selbe in seinem neuen Lager angelangt war, und dieses
konnte seine neue Stelle nicht eher verlassen, als bis
man das auf der alten zurückgelassene Geschütz nach-
geholt hatte. Das größte Glück war, daß man mit
einem Feinde zu thun hakte, dem sowohl der Muth