des russischen Reichs. 99
brechen, und, ohne einige Vortrage weiter anzuhören,
unverzüglich Niemirow zu verlassen.
Der Seraskier von Bender, JentstH Ali-Basta, Doch können
aber unternahm in der letzten Hälfte des Octobers,
folglich da die gute Jahreszeit bereits verstossen war,
mit 40000 Türken in Vereinigung von zooso Ta-
tarn unter des Khans eigener Anführung dis Belage-
rung von Oczakow. Ohngeachtet Münntci) die ihm
größtmöglichste Sorgfalt anwendete, alle Vorkehrun-
gen zu treffen, damit diefer Ort sich wider einen sol-
chen feindlichen Angriff halten möchte, zweifelte er
doch selbst gar fehr, daß diefe feine Absicht erreicht
werden könne, da alle Erfordernisse, eine in einen
Steinhaufen verwandelte Stadt auch nur einiger-
maßen bewohnlich und haltbar zu machen, nebst den
Lebensmitteln vermittelst der russischen Flottille, wel-
cher Fahrt die Wasserfalle des Dneprs und Stürme
unsicher, ungewiß und langsam machten, hingeschafft
werden mußten, und die großen Beschwerden und un-
aufhörlichen Arbeiten der Besatzung nebst dem Man-
gel an hinreichender Nahrung und die Ausdünstungen
von den bey der russischen Eroberung umgekommenm
Menschen und Pferden, die dort hinterlassene Besa-
tzung so schwächten, daß von Zooo ihrer anfänglichen
Stärke an dem Tage, da das türkische Heer sie zuerst
angriff, nur noch 4200 lebten, zu welchen wahrend
der Belagerung am 17 October 8oc> Mann aus Kin-
burn kamen, und wegen dieser Wenigkeit der Leute
dieselben unaufhörlich, ohne obgelöser zu werden, auf
ihren Posten verbleiben mußten. Bey allen diesen
dem Anscheine nach unüberwindlichen Schwierigkeiten,
einen solchen Platz zu behaupten, war der Oberbefehls-
haber, Generalmajor von Stoffeln, so fest hiezn
entschlossen, daß er in einem Kriegsrath, den er auf
die Zeitung der Herannahung des feindlichen Heeres
bkrufts, den.Schluß machte, daß er eher mit seiner
D 2 ganzen
brechen, und, ohne einige Vortrage weiter anzuhören,
unverzüglich Niemirow zu verlassen.
Der Seraskier von Bender, JentstH Ali-Basta, Doch können
aber unternahm in der letzten Hälfte des Octobers,
folglich da die gute Jahreszeit bereits verstossen war,
mit 40000 Türken in Vereinigung von zooso Ta-
tarn unter des Khans eigener Anführung dis Belage-
rung von Oczakow. Ohngeachtet Münntci) die ihm
größtmöglichste Sorgfalt anwendete, alle Vorkehrun-
gen zu treffen, damit diefer Ort sich wider einen sol-
chen feindlichen Angriff halten möchte, zweifelte er
doch selbst gar fehr, daß diefe feine Absicht erreicht
werden könne, da alle Erfordernisse, eine in einen
Steinhaufen verwandelte Stadt auch nur einiger-
maßen bewohnlich und haltbar zu machen, nebst den
Lebensmitteln vermittelst der russischen Flottille, wel-
cher Fahrt die Wasserfalle des Dneprs und Stürme
unsicher, ungewiß und langsam machten, hingeschafft
werden mußten, und die großen Beschwerden und un-
aufhörlichen Arbeiten der Besatzung nebst dem Man-
gel an hinreichender Nahrung und die Ausdünstungen
von den bey der russischen Eroberung umgekommenm
Menschen und Pferden, die dort hinterlassene Besa-
tzung so schwächten, daß von Zooo ihrer anfänglichen
Stärke an dem Tage, da das türkische Heer sie zuerst
angriff, nur noch 4200 lebten, zu welchen wahrend
der Belagerung am 17 October 8oc> Mann aus Kin-
burn kamen, und wegen dieser Wenigkeit der Leute
dieselben unaufhörlich, ohne obgelöser zu werden, auf
ihren Posten verbleiben mußten. Bey allen diesen
dem Anscheine nach unüberwindlichen Schwierigkeiten,
einen solchen Platz zu behaupten, war der Oberbefehls-
haber, Generalmajor von Stoffeln, so fest hiezn
entschlossen, daß er in einem Kriegsrath, den er auf
die Zeitung der Herannahung des feindlichen Heeres
bkrufts, den.Schluß machte, daß er eher mit seiner
D 2 ganzen