des russischen Reichs. i; 7
französische Friedensvermittlung setzte, und daher alles
Mögliche bey der Pforte versuchte, daß die Seemächte
oder der König von Polen statt dieser ihm verdächtigen
Macht angenommen, oder wenigstens derselben an die
Seite gesetzt werden möchten. Also konnte der Groß-
vezier nicht umhin, ins Feld zu ziehen, weil er bey die-
sen Gesinnungen der beyden feindlichen Höfe kein an-
der Mitte! sähe, dieselben zu solchen Friedensvorschla«
gen, die nicht ganz den hochgespannten Hoffnungen
fast aller Stande des Reichs entgegen liefen, zu ver-
mögen. Damit ihm aber der günstige Augenblick,
durch einen nicht ganz schlechten Frieden aus diesem
Kriege zu kommen, ja nicht entwischte, lud er VlAe-
neuven ein, ihn auf feinem Feldzüge zu begleiten, ob-
gleich die Gesandten der Seemächte vermittelst Gel.
des und durch Benutzung der Feindschaften, die dieser
Großvezier an seinem Hofe hatte, den Mufti und fast
die ganzen Ulema gewonnen, und es dahin gebracht
hatten, daß dieselben beym Kaimakan eine Vorstellung
elngaben, daß es wider das Beste des Reiches liefe,
wennVlUeneuve in das türkische Lager käme, und diese
seine Reise das Gerücht errege, als wenn der Friede schon
da sey, welches verursache, daß die Kriegövölker sich
säumten, zu dem Heere zu stoßen. Der Kaimakan
bemühte sich auch, diesen Rath der Ulema dem Groß-
Vezier annehmlich zu machen; hätte es auch fast dahin
gebracht. Allein nach reiferUeberlegung verblieb der-
selbe bey feinem ersten Gedanken, bis sein Unwillen
über die Zeitung, die ihm Villeneuve melden ließ,
daß der österreichische Hof (dessen Staatsdi-ner fast
alles zur Unzeit thaten, und oft, wenn nach aller Wahr-
scheinlichkeit herzhafte Entschlüsse genützt Haden wür-
den, sich zu denselben nicht verstehen konnten, hinge-
gen, wenn die Klugheit Nachgebey annech, zu rrotzm
gewohnt waren,) seine Friedenserbietungen zurückge-
nommen habe, und nun von keinem andern Frieden,
I 5 als
französische Friedensvermittlung setzte, und daher alles
Mögliche bey der Pforte versuchte, daß die Seemächte
oder der König von Polen statt dieser ihm verdächtigen
Macht angenommen, oder wenigstens derselben an die
Seite gesetzt werden möchten. Also konnte der Groß-
vezier nicht umhin, ins Feld zu ziehen, weil er bey die-
sen Gesinnungen der beyden feindlichen Höfe kein an-
der Mitte! sähe, dieselben zu solchen Friedensvorschla«
gen, die nicht ganz den hochgespannten Hoffnungen
fast aller Stande des Reichs entgegen liefen, zu ver-
mögen. Damit ihm aber der günstige Augenblick,
durch einen nicht ganz schlechten Frieden aus diesem
Kriege zu kommen, ja nicht entwischte, lud er VlAe-
neuven ein, ihn auf feinem Feldzüge zu begleiten, ob-
gleich die Gesandten der Seemächte vermittelst Gel.
des und durch Benutzung der Feindschaften, die dieser
Großvezier an seinem Hofe hatte, den Mufti und fast
die ganzen Ulema gewonnen, und es dahin gebracht
hatten, daß dieselben beym Kaimakan eine Vorstellung
elngaben, daß es wider das Beste des Reiches liefe,
wennVlUeneuve in das türkische Lager käme, und diese
seine Reise das Gerücht errege, als wenn der Friede schon
da sey, welches verursache, daß die Kriegövölker sich
säumten, zu dem Heere zu stoßen. Der Kaimakan
bemühte sich auch, diesen Rath der Ulema dem Groß-
Vezier annehmlich zu machen; hätte es auch fast dahin
gebracht. Allein nach reiferUeberlegung verblieb der-
selbe bey feinem ersten Gedanken, bis sein Unwillen
über die Zeitung, die ihm Villeneuve melden ließ,
daß der österreichische Hof (dessen Staatsdi-ner fast
alles zur Unzeit thaten, und oft, wenn nach aller Wahr-
scheinlichkeit herzhafte Entschlüsse genützt Haden wür-
den, sich zu denselben nicht verstehen konnten, hinge-
gen, wenn die Klugheit Nachgebey annech, zu rrotzm
gewohnt waren,) seine Friedenserbietungen zurückge-
nommen habe, und nun von keinem andern Frieden,
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