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Wagner, Daniel E.; Weidmannische Buchhandlung [Hrsg.]; Weidmanns Erben und Reich [Hrsg.]
Geschichte des Europäischen Nordens: das ist der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden, wie auch des russischen Staats (Neunter Theil): ..., welcher den Beschluß der Geschichte des russischen Reichs von 1731 bis 1762, nebst einem Hauptregister über alle neun Bände der nordischen Geschichte enthält — Leipzig: in der Weidmannischen Buchhandlung, 1789 [VD18 90792181]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49549#0404
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?9s Xllll. Buch. Geschichte
Hände giengen, zu Erwerbung fast unermeßlicher
Schätze gehabt, überaus unbeträchtlich war, indem
er stets gegen alle Bestechungen sich unüberwindlich
bewiesen, und nie von einem auswärtigen Hofe ohne
ausdrücklichen Befehl des seinigen die mindeste Ver-
ehrung angenommen, ja auch die Gewogenheit feiner
eigenen Herrschaften fo wenig benutzt Hatte, daß alle
Einkünfte von seinen Aemrern und von g schenkten
Gütern jährlich nur 19000 und mit dem, was er
überdieß erspart oder auf andere Weise überkommen
hatte, auf 24500 Rubel jährlich betrugen. Er war
der einzige, welcher am 27 Jänner das zu Vollstre-
ckung der Todesstrafen über die sechs genannten Ver-
urtheitten auf dem Senatplatze errichtete Blutgerüste
betreten durste, aber so entkräftet, daß ihn 4 Solda-
ten auf einen Stuhl hinauftragen mußten, und erst,
da er zu Empfahung des tödtlichen Streiches nieder-
gelegt war, und der Scharfrichter schon das Beil auf-
gehoben hakte, eröffnete der Senatssecretair seine
uns seiner Mitqenoffen Begnadigung. Seine beyde
Söhne Friedrich und Johann, welche unter An-
nens Regentschaft Hauptleute bey der Garde gewor-
den waren, erhielten Stellen als Hauptmänner bey
Feldregimentern, seine Tochter Anna aber vermählte die
Kaiserinn bald hernach an den Oberstlieukenank von
der Artillerie Marwey Tolstoi. Sein Bruder, der
mecklenburgische Minister, erhielt Befehl, das Reich
zu verlassen, und ein Geschenk von gooo Rubeln
zu seinen Reisekosten. Dem einzigen Sohn des
Feldmarschalls ünnichs, dem Oberhofmeister
Ernst von Allünnich, konnte, so sehr man sich be-
strebte, etwas wider ihn ausfindig zu machen, nichts
strafbares aufgebürdet werden. Die Kaiserinn
ober ließ ihn den Haß, den sie gegen seinen Vater
hakte, entgelten, und sprach ihm das Unheil, daß,
weil er der Prinzessmn Anna Vorhaben, sich zur Kai-
serin«
 
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