V o r w o r t.
Kiu allgemein ist das Interesse anerkannt, das das alte Nürnberg bei jedem
Freunde deutscher Kunst und mittelalterlicher Tüchtigkeit und Grösse erweckt, um
hierüber noch etwas hinzufügen zu müssen; in der That mag auch nicht leicht eine
zweite Stadt Deutschlands sich wie Nürnberg rühmen können: mit seinen schönen
und eigenthümlichen Gebäuden — wie Waagen sagt — einen Vergleich mit Florenz
und Oxford keineswegs zu scheuen zu brauchen.
In und an diesen mannichfaltigen Gebäuden besitzt die Stadt noch einen Schatz
von Sculpturen, die grösstentheils wohlerhalten ein reiches Feld dem Studium des
Künstlers wie des Kunstforschers bieten und in ununterbrochener Reihe von dem
Ausblühen deutscher Kunst im dreizehnten Jahrhundert bis zu deren allmähligem Ver-
blühen im sechszehnten die schönsten Beispiele geben. Hier stehen die Namen
Schonhover, Vischer, Krast und Stoss und mancher unbekannte nicht weniger
grosse Meister als die Träger deutscher mittelalterlicher Sculptur in ihren schönsten
Werken lebend vor unsern Augen, während leider die Werke der Nürnberger Maler-
schulen grösstentheils ausgewandert sind und an andern Orten gesucht werden
müssen.
Manches dieser Bildhauerwerke wurde schon in schönen Nachbildungen verviel-
fältigt und zum Gemeingute Aller gemacht, Vieles ist aber theils im Originale selbst
weniger bekannt, theils noch auf keine Weise verbreitet. Und doch ist des Ausgezeichneten
noch so viel vorhanden! Es ist daher vielleicht keine undankbare Aufgabe, die sich
der Verfasser dieser Blätter gesetzt hat, in Auswahl das Beste der Nürnberger Sculp-
turen in treuer Wiedergabe darzustellen. Es war die wohlmeinende Absicht dabei,
sowohl dem bildenden Künstler, der den Werth der alten deutschen Meister erkannt
Kiu allgemein ist das Interesse anerkannt, das das alte Nürnberg bei jedem
Freunde deutscher Kunst und mittelalterlicher Tüchtigkeit und Grösse erweckt, um
hierüber noch etwas hinzufügen zu müssen; in der That mag auch nicht leicht eine
zweite Stadt Deutschlands sich wie Nürnberg rühmen können: mit seinen schönen
und eigenthümlichen Gebäuden — wie Waagen sagt — einen Vergleich mit Florenz
und Oxford keineswegs zu scheuen zu brauchen.
In und an diesen mannichfaltigen Gebäuden besitzt die Stadt noch einen Schatz
von Sculpturen, die grösstentheils wohlerhalten ein reiches Feld dem Studium des
Künstlers wie des Kunstforschers bieten und in ununterbrochener Reihe von dem
Ausblühen deutscher Kunst im dreizehnten Jahrhundert bis zu deren allmähligem Ver-
blühen im sechszehnten die schönsten Beispiele geben. Hier stehen die Namen
Schonhover, Vischer, Krast und Stoss und mancher unbekannte nicht weniger
grosse Meister als die Träger deutscher mittelalterlicher Sculptur in ihren schönsten
Werken lebend vor unsern Augen, während leider die Werke der Nürnberger Maler-
schulen grösstentheils ausgewandert sind und an andern Orten gesucht werden
müssen.
Manches dieser Bildhauerwerke wurde schon in schönen Nachbildungen verviel-
fältigt und zum Gemeingute Aller gemacht, Vieles ist aber theils im Originale selbst
weniger bekannt, theils noch auf keine Weise verbreitet. Und doch ist des Ausgezeichneten
noch so viel vorhanden! Es ist daher vielleicht keine undankbare Aufgabe, die sich
der Verfasser dieser Blätter gesetzt hat, in Auswahl das Beste der Nürnberger Sculp-
turen in treuer Wiedergabe darzustellen. Es war die wohlmeinende Absicht dabei,
sowohl dem bildenden Künstler, der den Werth der alten deutschen Meister erkannt