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dem an Ueberladung grenzenden gebrochenen Gewände fast des Guten zu viel gethan. Dagegen
hat er in dem zum Kinde liebevoll hingeneigten Köpfchen der Maria, wie überhaupt in der glücklichen
Gruppirung von Mutter und Kind sein deutsches inniges Gemüth ausgedrückt.
TAFEL Vffl.
Maria das Christkind anbetend.
Um den in der Lorenzkirche aufgehängten englischen Gruss von Veit Stoss zieht sich der
Rosenkranz herum, in welchen sich die sieben Freuden der Maria reihen und woraus die das
Christkind anbetende Maria der 7ten Tafel entlehnt ist. Stoss vollendete dieses Werk aus Ver-
anlassung Anton Tuchers im Jahre 1518, und wenn er in den überlebensgrossen Figuren des
Engels und der Maria in der Verkündigung von der schon zur Manier gewordenen Behandlungs-
weise der Maler und Bildhauer seiner Zeit eine glänzende Probe giebt, so ist er dagegen in den
kleinen Flachbildern viel einfacher und natürlicher, besonders zeigt er in den Mariengestalten eine
Anmuth und Jungfräulichkeit, die wahrhaft erfreuend anzieht. Und in eben diesen Flachbildern
hat er mit dem Meister, dem wir auf der 5ten Tafel begegneten so viel Verwandtes, dass auch
die hier gegebene Maria sehr viel mit jener in derselben Scene auf dem Schnitzwerke in der
Burgkapelle übereinstimmt.
Aus den sieben Freuden der Maria ist auch die auf dem Titel befindliche, von Christus gekrönte,
Maria entnommen. Auch sie mag die eben gerühmte reizende Jungfräulichkeit der Mariengestalten
Veit Stossens bestättigen.
TAFEL IX.
Maria mit dem Kinde als Himmelskönigin-
In der Hirscheigasse, die vom Lauferthore aus in die Gegend der Burg führt, steht an einem
unansehnlichen Wohnhause das auf der 9ten Tafel gegebene Steinbild. Bunt gemalt, doch durch
die Zeit in schöne Harmonie gebracht, macht dasselbe in seiner edlen Zeichnung, in seinem fremd-
dem an Ueberladung grenzenden gebrochenen Gewände fast des Guten zu viel gethan. Dagegen
hat er in dem zum Kinde liebevoll hingeneigten Köpfchen der Maria, wie überhaupt in der glücklichen
Gruppirung von Mutter und Kind sein deutsches inniges Gemüth ausgedrückt.
TAFEL Vffl.
Maria das Christkind anbetend.
Um den in der Lorenzkirche aufgehängten englischen Gruss von Veit Stoss zieht sich der
Rosenkranz herum, in welchen sich die sieben Freuden der Maria reihen und woraus die das
Christkind anbetende Maria der 7ten Tafel entlehnt ist. Stoss vollendete dieses Werk aus Ver-
anlassung Anton Tuchers im Jahre 1518, und wenn er in den überlebensgrossen Figuren des
Engels und der Maria in der Verkündigung von der schon zur Manier gewordenen Behandlungs-
weise der Maler und Bildhauer seiner Zeit eine glänzende Probe giebt, so ist er dagegen in den
kleinen Flachbildern viel einfacher und natürlicher, besonders zeigt er in den Mariengestalten eine
Anmuth und Jungfräulichkeit, die wahrhaft erfreuend anzieht. Und in eben diesen Flachbildern
hat er mit dem Meister, dem wir auf der 5ten Tafel begegneten so viel Verwandtes, dass auch
die hier gegebene Maria sehr viel mit jener in derselben Scene auf dem Schnitzwerke in der
Burgkapelle übereinstimmt.
Aus den sieben Freuden der Maria ist auch die auf dem Titel befindliche, von Christus gekrönte,
Maria entnommen. Auch sie mag die eben gerühmte reizende Jungfräulichkeit der Mariengestalten
Veit Stossens bestättigen.
TAFEL IX.
Maria mit dem Kinde als Himmelskönigin-
In der Hirscheigasse, die vom Lauferthore aus in die Gegend der Burg führt, steht an einem
unansehnlichen Wohnhause das auf der 9ten Tafel gegebene Steinbild. Bunt gemalt, doch durch
die Zeit in schöne Harmonie gebracht, macht dasselbe in seiner edlen Zeichnung, in seinem fremd-