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artigen Style einen eigenthümlichen Eindruck, der dem hier grösstentheils an deutsche Bildhauer-
werke gewöhnten Auge doppelt auffällt. Am ersten möchte das Marienbild an die im italienischen
Geiste ausgeführten Apostel Peter Vischers erinnern. Denn gedenken wir der Nürnberger
Sculpturen von Schonhoverbis Stoss und betrachten wir dann diese Maria in der ganz mo-
dernen Behandlungsweise des Gewandes, betrachten wir vorzüglich das Kind, das uns in so
schönen Formen, in einer so gefälligen Wendung nirgends vorgekommen ist, so kommen wir wohl
mit Recht darauf, dass dieses Bildwerk einer neuern Zeit und einer fremden, der italienischen
Schule, angehöre. Dasür spricht auch das Postament, ebenso das Haus, an dem unsre Maria an-
gebracht ist, und das nur den Eingang in einen Hof und Garten bildet, in welchem ein Schlösschen
steht, dessen älterer Theil in schönem Renaissence-Styl aufgeführt ist. Besonders ist in demselben
ein grosser Saal mit der Jahreszahl 1534 bemerkenswert!!; seine Wände sind reich in obigem
Styl decorirt und sein Plafond ist mit vielen Göttergestalten in italienischer Weise bemalt.
Allerdings bleibt es immer dunkel, wie ein Kunstwerk von solcher Schönheit wie diese
Himmelskönigin, und so ganz allein stehend, den Weg an diese Stelle gefunden hat.
artigen Style einen eigenthümlichen Eindruck, der dem hier grösstentheils an deutsche Bildhauer-
werke gewöhnten Auge doppelt auffällt. Am ersten möchte das Marienbild an die im italienischen
Geiste ausgeführten Apostel Peter Vischers erinnern. Denn gedenken wir der Nürnberger
Sculpturen von Schonhoverbis Stoss und betrachten wir dann diese Maria in der ganz mo-
dernen Behandlungsweise des Gewandes, betrachten wir vorzüglich das Kind, das uns in so
schönen Formen, in einer so gefälligen Wendung nirgends vorgekommen ist, so kommen wir wohl
mit Recht darauf, dass dieses Bildwerk einer neuern Zeit und einer fremden, der italienischen
Schule, angehöre. Dasür spricht auch das Postament, ebenso das Haus, an dem unsre Maria an-
gebracht ist, und das nur den Eingang in einen Hof und Garten bildet, in welchem ein Schlösschen
steht, dessen älterer Theil in schönem Renaissence-Styl aufgeführt ist. Besonders ist in demselben
ein grosser Saal mit der Jahreszahl 1534 bemerkenswert!!; seine Wände sind reich in obigem
Styl decorirt und sein Plafond ist mit vielen Göttergestalten in italienischer Weise bemalt.
Allerdings bleibt es immer dunkel, wie ein Kunstwerk von solcher Schönheit wie diese
Himmelskönigin, und so ganz allein stehend, den Weg an diese Stelle gefunden hat.