AMT MESSKIRCH. — MESSKIRCH.
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liehe Niederlassung dar. Das Gehöft (s. Plan nach Näher Fig. 29) bildet ein von
einer sorgfältig bearbeiteten Kalksteinmauer von 1,20 m H. und 80 cm Dicke umschlossenes
unregelmäßiges Viereck; im Innern fanden sich
die Trümmer mehrerer Baulichkeiten. Das
Hauptgebäude A legt sich mit mehreren ge-
platteten Gängen und Zimmerräumen (einer
mit Hypokaustenheizung) um einen viereckigen
Hof (21,5 auf 22,5 m). östlich von demselben
drei kleinere Bauten B, C, D, ursprünglich mit
Ziegelmörtelboden und Ziegeldach (Stallungen
oder Scheunen ?), westlich ein Bau F, neben
demselben, eine Kalkgrube mit noch erhaltenem
abgelöschtem Kalk; südlich vier Gebäude H,
F, N, G, letzteres quadratisch, 7,10 m im
Geviert, mit 1 m dicken Mauern, auf einer
wahrscheinlich künstlichen Erhöhung von 2 m.
In der Nähe der südlichen Mauer, wo Quellen
sich befinden, zw.ei Gebäude /Q L mit Hypo-
kaustenheizung (Bäder). Endlich auf einer
rundlichen Bodenerhebung, 70 m nördlich von
der nördlichen Umfassungsmauer, ein quadra-
tischer Bau M von 7,10m Seitenlänge, in dessen
Schutt sich ein der Diana geweihter, 68 cm hoher
Altarstein mit Inschrift (Fig. 30) fand. Die Inschrift lautet: DIANA(e) SACRVM
M(arcus) AVREL(ius) HONORATVS • PANCRATIVS V(otum) S(olvit) L(ibens)
L(aetus) M(erito). (C I L III, Supp], 11893.) Der
Dedikant führt hier außer seinem römischen Beinamen
Honoratus auffallenderweise noch einen zweiten
griechischen Pancratius. Der Stein befindet sich
jetzt im Mus. Don., wo auch eine in der Nieder-
lassung gefundene steinerne Tisch fußsä ule
(90 cm hoch, 27 cm Dm.) und verschiedene sonstige
Fundstücke aufgestellt sind, s. W. Z. Museogr. II.
1883, N. 39. Die ältesten T o ngefäßfunde deuten
auf den Anfang des II. Jahrhs. (Schumacher in N.
Heidelb. J.VIII. 1899,8. 106 ; s. K.D.M. Baden, I. Kreis
Konstanz 1887, S. 395 f.). Eine Goldmünze des
Nero, bei Meßkirch gefunden, im R.G.Mus. Kon-
stanz; weitere römische Münzen (Faustina II.,
Commodus, Trajan) s. Bissinger I, 11.
Eitenbenz vermutet weiter (S. 36) auf dem
„Steinbühl“ zwischen Meßkirch und Igelswies, wo
auf einem Feld die Bruchstücke von Ziegeln häufig
zerstreut umherliegen, römische Reste. „An
der reifen Saat erkennt man Streifen von magerem
Fig- 30-
Fig. 29.
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liehe Niederlassung dar. Das Gehöft (s. Plan nach Näher Fig. 29) bildet ein von
einer sorgfältig bearbeiteten Kalksteinmauer von 1,20 m H. und 80 cm Dicke umschlossenes
unregelmäßiges Viereck; im Innern fanden sich
die Trümmer mehrerer Baulichkeiten. Das
Hauptgebäude A legt sich mit mehreren ge-
platteten Gängen und Zimmerräumen (einer
mit Hypokaustenheizung) um einen viereckigen
Hof (21,5 auf 22,5 m). östlich von demselben
drei kleinere Bauten B, C, D, ursprünglich mit
Ziegelmörtelboden und Ziegeldach (Stallungen
oder Scheunen ?), westlich ein Bau F, neben
demselben, eine Kalkgrube mit noch erhaltenem
abgelöschtem Kalk; südlich vier Gebäude H,
F, N, G, letzteres quadratisch, 7,10 m im
Geviert, mit 1 m dicken Mauern, auf einer
wahrscheinlich künstlichen Erhöhung von 2 m.
In der Nähe der südlichen Mauer, wo Quellen
sich befinden, zw.ei Gebäude /Q L mit Hypo-
kaustenheizung (Bäder). Endlich auf einer
rundlichen Bodenerhebung, 70 m nördlich von
der nördlichen Umfassungsmauer, ein quadra-
tischer Bau M von 7,10m Seitenlänge, in dessen
Schutt sich ein der Diana geweihter, 68 cm hoher
Altarstein mit Inschrift (Fig. 30) fand. Die Inschrift lautet: DIANA(e) SACRVM
M(arcus) AVREL(ius) HONORATVS • PANCRATIVS V(otum) S(olvit) L(ibens)
L(aetus) M(erito). (C I L III, Supp], 11893.) Der
Dedikant führt hier außer seinem römischen Beinamen
Honoratus auffallenderweise noch einen zweiten
griechischen Pancratius. Der Stein befindet sich
jetzt im Mus. Don., wo auch eine in der Nieder-
lassung gefundene steinerne Tisch fußsä ule
(90 cm hoch, 27 cm Dm.) und verschiedene sonstige
Fundstücke aufgestellt sind, s. W. Z. Museogr. II.
1883, N. 39. Die ältesten T o ngefäßfunde deuten
auf den Anfang des II. Jahrhs. (Schumacher in N.
Heidelb. J.VIII. 1899,8. 106 ; s. K.D.M. Baden, I. Kreis
Konstanz 1887, S. 395 f.). Eine Goldmünze des
Nero, bei Meßkirch gefunden, im R.G.Mus. Kon-
stanz; weitere römische Münzen (Faustina II.,
Commodus, Trajan) s. Bissinger I, 11.
Eitenbenz vermutet weiter (S. 36) auf dem
„Steinbühl“ zwischen Meßkirch und Igelswies, wo
auf einem Feld die Bruchstücke von Ziegeln häufig
zerstreut umherliegen, römische Reste. „An
der reifen Saat erkennt man Streifen von magerem
Fig- 30-
Fig. 29.