Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Warnecke, Friedrich
Lucas Cranach der Aeltere: Beitrag zur Geschichte der Familie von Cranach — Görlitz, 1879

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9648#0015
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
tmö nicht ftille fifecn mollen, Der praeeeptor aber t)atte einen pfeil gefyolet, rmö in öie toanöt gefteefet,
öamacb 6er Kaifer gefehlt, vnb alfo fülle gefesfen, öan er Inft 511 fold)en feljen gehabt.

Der faifer in ferner gefraget, tüte er roere gegen tDittenberg gefommen, ob er uvib vnb
finöere Ivette, auch etwas rcrmödite, er geanörooröfet, 2iu$ uieöerlanöe werc er gegen (ßote gefommen,
6ofeIbft fein tueib genommen mit roeldjer ime <5ot finöere befdieert, 60 nun (Eburfurft ^rieöerid) 511
Sachsen eine hohe fcbule 51t Wittenberg aufgerichtet, t/ette er aud) roollen einen ZTTaler öofelbft fjaben,
vnb inen öabin geforöert, vnb bette 6er (Efyurfurft 511 Sad)fen, fo it>o (in) Kaiferlidjen ZTCaie.. fyanö
roere, ime groj|e gnaöe e^etget, vnb fo »tele rerebret, öas er ein roolljabenöer man roere, Darauf
fidi 6er faifer ein wenig bebadft, vnb was bitten Reifen, 60 6an £ttcas ZTCaler ime roicöer 511c fufjeu
gefallen, rmö gefaget, 2lller gneöigfter Kaifer, r>mb ums folte idi billtdjer bitten, als rmb 6en
(£fuirfurften 511 Sadifeu 6er in £. Kaif. HTat. fyanöen ift, 6er myr fo »tele guts rmö gnaöe e^eiget,
öas <£. Ha ITTai. ime toolte gnaöe beroeifet1). öarauf 6er faifer ftd) abermbal beöacbt tmö gefagett,
jdi roolte es toere es ein anöer, hab £ucas ZTTalern aud) gefraget, ob er feinen bern gerne
aufrredien2) toolte, 6a er toteöer auf öie fnic gefallen, rmö gefaget, jme mochte uidits liebers
roieöerfaren trän J. Kai. ZTTai. ime folef/e gnaöe erdigere. Der faifer in beiden attffteben, Dnö in
fein innerlich, gefeit trieöer gegangen, feineu Secretarieu h/erraufer gefdjicfet tmö fagen lafen 5. Htaie.
fduefete ime eine ivrebrung, toeldje öer Secretarius ime in öie banö gegeben, tmö öen ^erolöen
beuolen, Er folte öen IVlan 311 öem gefangenen dfyurfurften füren. IDeldjes als öer fjerolt getban
pnö öer (£burfurft jn £ucas ilTalern gefefjen, erfdiroefeu vnb gefaget: £ucas IHaler, wo fommet
ir öar/er, öarauf er geanötnorötet, (Sneöigfter (Efmrfurft: jn allem gutem, Vnb t)at ime öie fache
ekelet, ift öer (£r/urfurft für einem pulpet3) öarauf eine Bibel gelegen, auf öie frtie gefallen, hat
(Sot geöancfet rnö mit £ucas ITTalern geroeinet.

Do £ucas HTaler gefaget rtrie er für 5. (Efjurf. (5. gebeten4), fyat 6er lEburfurft geauö-
morötet, £s haben beute ^roene für mief) gebeten, l)at öarmit 311 rerftebeu gegeben, öas öer iBifdioff
511 2inas öen Kaifer gebeten, <£r folte öem (Efyurfurften öen Kopf laffen abreißen, (Er £ucas ITCaler
aber bette gebeten, öer Kaifer trolle in Ceben lafeu.

21is fie nun lange mit ein anöer gereöt, €s audi faft abeuöt roeröen trollen, öer herholt
aud) nicht lenger warten wollen, ift er rou öem dburfurften abgefdjieöen vnb öer berbolt bat in
wieöer in fein baus gefuret.

Dil) babe td) Palentiuus Stemenbofe dou £ucas Cranadjeu öen ZTtitlern, öes i£burf.
Sdjuluerroalters 511 ZTTetfeu aud) £ucas Crauacb genauös, Pater geboret, vnb alfo auf ötfs papier
bringen tuollen, 511 eljren öem Coblidiem Kaifer Carlo öem funfften, öes £ob!icbe traten idi öiefe
tage im Sdileiöano gelefen, 311 ehren, rnö 511 feiiger geöedituus öes £ucas 2TtaIers meines lieben
meibes mutter Daters, öo id} fieöer5) öem \<{. ^ebru: negft oerflofeu ins 73 tar meines alters gegangen.

©efdieljeu öen 5. 2tprtlis 2tnno rmfers einigen (£rlöfers rnö 5eligmad)ers 3efu £^rifti I6O9.
3U Dreföen.

(Es foll aud) nod) bei öem (£luirf. Sdiuluenualter 311 2Tteifeu £ucas dranadien ein fdireiben
cor h,anöen fein, öarin öer gefangene (£l)urfurft au £ucas dranadien öem eitern gefdiriebeu: £ieber
ilTeifter £ucas, jr trollet 311 myr in mein elenöe fommen rnö mich nidit rerlaffen, Sinöt wyv
gerne beifomen geuiefeu öo myrs troll gieng fo trollet ir mich iit meinem rnglüde nicht rerlaffen,
fjaben mvr nidits mehr mit ein anöer 31t thutt, fo trollen royt' mit ein anöer malen. Dorauf ift

1) gnror ftanb „crjciacu".

2) §uror ftanb „feben".

3) pult, ans latein. pulpttum,

4) CErft hiey es: „Dnter anbern tjat Sncas ITTalcr andj gefaget une ber Kaifer in etwas bitten bjeigen,
rnb er für feine e£b[iirf. cSnabcn gebeten, ber Kaifer tpoltc ime gnabc erjeigen.

6) feit.
 
Annotationen