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Weinbrenner, Friedrich
Ausgeführte und projectirte Gebäude (Band 1,1): Stadt-, Garten- und Landgebäude Ihrer Hoheit der Frau Markgräfin Christiane Louise von Baden — Karlsruhe, Baden-Baden, 1822

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https://doi.org/10.11588/diglit.7737#0007
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VORERINNERUNG*

■M-ehrere Kunstfreunde und Künstler, welche die seit ohngefähr 20 Jahren in Karlsruhe aufge-
führten öffentlichen und Privat-Gebäude sahen, haben schon öfters die Herausgabe dieser Bau-
pläne gewünscht, und ich war auch schon selbst genöthiget, von verschiedenen derselben Copiett
fertigen zu lassen, was dann immer mit Umständen und einem Kostenaufwand verbunden war*
rden nicht ein jeder zu bestreiten vermag. In der That müssen auch neue Gebäude, welche das
Gepräge des Zeitgeistes der Kunst, wenn gleich nicht im Allgemeinen, doch wenigstens aus dem
Lande, in welchem sie entstanden sind, an sich tragen, dem Künstler sowohl als auch dem
Kunstfreund anderer Länder, wenn er auch die Ausführung derselben nicht gesehen hat, dennoch!
ein besonderes Interesse gewähren, und so rechtfertigt sich mein Vorhaben, die vorzüglichsten
der von mir, während meiner hiesigen Anstellung, ausgeführten Gebäude lithographiren zu las-
sen und herauszugeben.

Ob ich gleich während meiner 25jährigen hiesigen Anstellung, seit ich aus Italien zurück bins
in der so traurigen französischen Revolutions-Periode, wo der Krieg die Hauptrevenüen meines
theuren Vaterlandes verschlang, nur mit sparsamen Geldern zu bauen hatte, und daher bey mei-
nen Entwürfen oft vielfach beschränkt war, und nur selten an eine königliche Pracht denken
durfte, so hatte ich als Baumeister.doch, vor vielen andern, den Vortheil, unter kenntnifsvollen
Fürsten, wie der Höchstseelige Grofsherzog Karl Friedrich Und dessen erhabene Nachfolger,
Werke der verschiedensten Art, als Kirchen, Palläste, Theater, Kasernen und andere öffentliche
Stadt- und Landgebäude auszuführen, Wozu eine eben erst im Seegen des Himmels aufblühende
Residenz wie Karlsruhe, die seltne Gelegenheit bot, und dies in einer Zeit, da mehrere andere
Städte vernichtet wurden, und in den Bedrängnissen langer, verheerender Kriege, andere Bau*
meister ihre Kenntnisse und Talente nicht geltend machen konnten*

Bey meiner Rückkehr nach Karlsruhe sah ich mich indessen ganz isolirt, von Künstlern und ge-
schickten Bauhandwerksleuten entfernt, und mufste mir daher bey der Ausführung meiner Gebäude

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