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Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller; Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller [Editor]
Katalog / Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, München: Handschriften des Mittelalters, Holzschnittbücher des 15. und 16. Jahrhunderts, Wiegendrucke - Kunstwissenschaft, Literatur, Geschichte, Kulturgeschichte, Handzeichnungen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Druckgraphik - französische Kupferstiche und Farbendrucke 19. Jahrhundert, Japan : aus verschiedenem Besitz: Versteigerung am 12. Oktober (Handschriften und Bücher) und am 13. Oktober (Handzeichnungen und Druckgraphik) in meinen Räumen — München: Münchener Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, Nr. 37.1949

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https://doi.org/10.11588/diglit.68460#0040
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26

III. Ho 1 zs ch n i 11 b ü ch ei des 16. Jahrh.

III.
HOLZSCHNITTE ÜCHER
des XVI. Jahrhunderts
(Der Zeitfolge nach geordnet)
26 AESOPUS, mit den Fabeln von Sebastian Brant. (Titel )
Esopi appologi siue mythologi cum || quibusdam carminum
et fabularum || additionibus Sebastian! Brant. )| Basel, Jakob
Wolff von Pforzheim, 1501. 2 Bde. Mit 2 ganzseitigen
Holzschnitten und 193 + 140 zusammen 333 Holz-
schnitten im Text. Got. 123, (1 1.) Bl.,- 79, (11.) Bl. 2°.
Ldr. (6000.—)
Goedeke I. 390.24. Die erste Ausgabe der Fabeln Seba-
stian Brants. Das Werk mit seinen 335 Holzschnitten ist wohl
eins der reichsten illustrierten Bücher in der Zeit um 1500.
Der erste Teil enthält den Aesopus. Bl. a2a die Widmung des
Herausgebers Sebastian Brant „Adelbero de Rapperg ecclesiae
Basiliensis decano" datiert „Ex Argentina VII. Kal. Februarii 1501".
Auf der Rückseite des Titels ein groß er Holzschnitt (196: 116 mm):
Aesop in ganzer Figur, umgeben von Emblemen. Dieser und die
193 Illustrationen zu den Fabeln sind Nachbildungen der
Holzschnitte in der Aesop-Ausgabe von Johann Zainer in
Ulm um 1476/77 (genauer der Abdrucke bei Günther Zainer
in Augsburg um 1477/78). Vier Holzschnitte (Bl. d7b, e4b, ila,
ilb) sind von dem Künstler des zweiten Teils.
Der zweite Teil enthält die Fabeln von Sebastian Brant
in Versen und Prosa. Bl. A2a die Widmung „Onophrio Thedigene
filio suo". Bl. A2b/3b die Verteidigung der Dichter und Fabulierer
aus Boccaccios Genealogia Deorum lib. XIIII. Bl. M3a zwei Rätsel
in deutschen Versen. Bl. D5a und G4b zwei Anekdoten
über Dante (Dantis Florentini faceta responsio und De impor-
tuno sollicitore . . . Dantes poeta Florentinus) mit Darstellungen
des Dichters in den Holzschnitten. — Auf der Rückseite des Titels
das Bildnis Brants, knieend in einer Landschaft, neben sich
das Wappen (89:72 mm, Dürer zugeschrieben). Die 140 Zeich-
nungen zu seinen Fabeln soll Brant selbst verfertigt haben
(Goedeke I S. 283). Sie sind von einem sehr geschickten Holz-
schneider in einer eigentümlichen Technik mit feinen parallellen
Linien ohne Kreuzungen ausgeführt.
Schönes Exemplar mit breitem Rand (270:201 mm). In zwei neu-
eren braunen Lederholzbänden mit Blinddruck in altem. Stil.
Abbildung auf Seite 27.
 
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