Metadaten

Antiquariat Weiss (München); Antiquariat Weiss
Katalog (Nr. 1): Codices manu scripti, incunabula typographica — München: Weiss & Co., Antiquariat, 1926

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.61793#0108
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Editio princeps und einzige Ausgabe des XV. Jahrhunderts. Der Brit. Mus. Cat. schreibt
in einer Anmerkung: „Die Tatsache, daß das Buch auf dem zweiten Blatt beginnt, weist
den Druck eher dem Michael Greyff in Reutlingen zu“. Pellechet teilt ihn (mit?) dem Hen-
ricus Eggesteyn zu. Blattzählungen, wie in dem vorliegenden Werk, sind bei so frühen
Drucken sehr selten.
Bernardinus Massae (aus Massa-Carrara), gewöhnlich Senensis genannt, lebte in der
ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts und war ein gesuchter Volksredner seiner Zeit. Er war
Generalvikar der Observanz, die er mit seinem Schüler Johannes von Capistrano über
ganz Italien ausbreitete.
Das breitrandige Exemplar ist von bester Erhaltung und blütenweiß. In den ersten Register-
blättern einige unbedeutende Flecken und Wurmstiche, das letzte Blatt am Unterrand
etwas stockfleckig. In Blatt II unten ein kleiner Riß. Die Einbandschließe ist ergänzt.
Auf dem ersten Registerblatt alter Besitzeintrag des Klosters Scheyern. Im Text einige
Randbemerkungen alter Hand.
1 1^. BERNARDUS S., Abbas Claraevallensis. Opuscula. Char. goth. 106 ff.
non num. (prim, vacat). 50 et 51 11. In 40.
Mutinae, Dominicus Roccociola, 1491.
Pergamentband. Mk. 160.—.
Hain 2921. Proctor 7197. Nicht bei Pellechet. Fehlt bei Voullieme, Berlin. Janauschek 128.
Winship S. 40 (1 Expl.).
Sehr seltene in den meisten öffentlichen Bibliotheken fehlende Ausgabe der bedeutend-
sten Presse von Modena. Sie ist die erste in Italien gedruckte Edition.
Breitrandiges, jedoch wasserfleckiges Exemplar. Das fehlende achte Blatt ist auf altem Pa-
pier faksimiliert. Das letzte Blatt ist angerändert.
116. BERNARDUS S., Abbas Claraevallensis. Opuscula. Char. goth. et rom.
548 ff. non num. 2 col. 28 et 40 11. In 8°.
Brixiae, Angelus et Jacobus de Britannicis, 1495.
Mit roten und blauen, teils ornamentierten eingemalten Initialen versehen.
Pappband. Mk. 90.—.
Copinger 994 und III, S. 700. Proctor 6989. Pellechet 2176. Voullieme, Berlin 2827, 7.
Peddie 82. Lechi S. 77. Reichling Fase. IV, S. 147. Janauschek 172. Winship S. 40(2 Exple.).
Die vorliegende Ausgabe enthält an die 40 Einzeltraktate aus den Werken des großen letzten
Kirchenvaters und Begründers der christlichen Mystik. Voraus geht ein 17 Blätter füllen-
des lateinisches Gedicht des Mönchs Philotheus ,De vita et moribus Divi Bernardi4.
Beschnittenes, am Anfang etwas braunfleckiges, gegen Schluß zu stockfleckiges Exemplar.
Das letzte Blatt an der rechten Unterecke unterlegt.
117. BERNARDUS S., Abbas Claraevallensis. Sermones super cantica cantico-
rum Salomonis. Char. goth. 150 ff. non num. 2 col. 45 11. In 40.
Brixiae, Angelus Britannicus, 1500.
Mit ornamentalen Holzschnittinitialen auf schwarzem Grund und der Drucker-
marke (Kristeller 19).
Alter Pergamentband. Mk. 155.—.

83
 
Annotationen