GEOGRAPHΙΑ
Von Wasserflecken in den ersten und letzten Lagen sowie einigen Wurmstichen
abgesehen gutes Exemplar im hübschen Renaissance-Einband. Auf dem Titel altet
handschriftlicher Besitzvermerk gelöscht.
130. ROMANO, ADRIANO. Parvum theatrum urbium sive urbium praeci#
puarum totius orbis brevis et methodica descriptio. Frankfurt a. Μ., Nicol.
Bassaeus, 1595. Mit 2 blattgrossen, 65 halbseitigen Städte«
ansichteninHolzschnitt, einer sich wiederholenden xylographischen
Karte, Initialen, Zierstücken und der Druckermarke. 4 unn. Bll. 365 SS.,
12 unn. Bll. 4°. Perg. Bd. Mk. HO.—
Brunet, Graesse und Ebert unbekannt. Der Autor des seltenen topographischen
Werkes wurde 1561 zu Löwen geboren, trat beim Bischof von Würzburg als
Leibarzt in Dienst, ging von dort, nachdem er in den geistlichen Stand übergetreten
war, als königlicher Mathematiker nach Polen und starb 1615 auf der Durchreise
in Mainz. — Das sehr übersichtlich angelegte und mit einem ausführlichen Re-
gister versehene Werk kann als ein Baedeker des 16. Jhdts. angesprochen
werden. Von den Städteabbildungen sind besonders erwähnenswert: Köln, Lübeck,
Hamburg, Bremen, Leipzig, Frankfurt a. Μ., Mainz, Strassburg, Basel, Heidelberg,
Nürnberg, München, Prag, Wien, Rom (blattgross), Konstantinopel, Riga. Seite 359—
365 enthalten: Descriptiones urbium universalis pars IV: in qua de novo orbe
sive India Occidental!. Darin werden die Städte von Nova Francia (heutige
sive India Occidental!. Darin werden die Städte von Nova Francia
Seutige Gegend zwischen Labrador und Florida), Nova Hispania»
exiko, Nova Galicia, Civola regnum, Jucatan, Fundura, Cuba, Borichen,
S. Dominici Insula, Jamaica, Nicaragua, Guattimala, Castilia d'Oro,
Cartagena, Granata Nova, Andaluzzia, Brasilia, Peru, Popaiän ausführlich be-
schrieben und bildet somit eine wichtige Quelle für das Studium der
frühen Städtegeschichte Amerikas. Vorzüglich erhaltenes Expl, de«
interessanten Reisewerkes. Auf dem Titel alter handschriftlicher Eintrag.
131. SCHEFFER, JEAN. Histoire de la Laponie, sa Description, l’Origine,
les Moeurs, la Maniere de vivre de ses Habitans, leur Religion, leur Magie, &
les choses rares du Pais. Avec Additions. Trad. du Latin par L. P. A. L.
Paris, chez Veuve Plivier de Varennes, 1678. Mit gestoch. Fronti«
spice, einer grossen gest. gefalteten Karte von Lappland,
21 gest. Tafeln sowie zahlreichen Textkupfern. Kupfer#
titel, 7 unn. Bll. 408 SS. 4°. Orig. Led^rband mit goldgepr. Rücken. Mk. 120.—
Graesse VF, S. 297. Brunet V, col. 194. Editio princeps gallice! Der Autor,
ein hervorragender Philolog und Archäolog, war 1621 zu Strassburg, geboren,
wandte sich 1648 nach Schweden und fand am Hofe der Königin Christine,
der seine Schriften bekannt geworden waren, ehrenvolle Aufnahme. Die Königin
ernannte ihn zum skyttischen Professor der Beredsamkeit und Politik in Upsala.
Zuletzt wurde er dortselbst Bibliothekar der Universitätsbibliothek,
und starb 1679. Seine wissenschaftliche und schriftstellerische Tätigkeit war eine
sehr ausgedehnte; ein Teil seiner Arbeiten bezog sich auf die Geschichte und
Landeskunde von Schweden, wie z. B. das vorliegende, das das erste
Spezialwerk über Lappland darstellt. Die Vorrede an den Baron Charles
Bonde ist unterzeichnet: Jeanne Cailloüe de Varennes. Die 35 Kapitel des Werkes
handeln von dem Ursprung, der Lage, dem Klima, der Religion, der Justiz, der
Sprache, den Sitten, der Kleidung, Nahrung und Jagd, den Waffen, mechanischen
Künsten und Beschäftigungen der Frauen, vom Brautstand, der Geburt und Er-
ziehung der Kinder, von den Krankheiten, von den Renntieren, den wilden
Tieren, Vögeln, Fischen, den Bäumen und Pflanzen, Metallen, Steinen,
Edelsteinen, Perlen, Gewässern und geologischen Formen. Interessant ist Cap. XI:
‘Des secrets magiques, et de la Magie des Lapons‘.
Die grosse gefaltete Spezialkarte ist dressee sur les observations des Mathemati-
ciens par le R. P. A u g. Lubin Geographe du Roy. einem zu Paris lebenden Au-
gustiner, der das Werk ins Französische übersetzte. Die Tafel- und Textabbildungen
sind von grösstem kulturhistorischen Interesse, da sie zum ersten
Mal authentisches ethnographisches Material liefern.
Vorzüglich erhaltenes breitrandiges Exemplar dieses seltenen für die Volks-
kunde Skandinaviens wichtigen Werkes. Auf dem Titel Stempel.
Siebe Abbildung Seite 129.
128
Von Wasserflecken in den ersten und letzten Lagen sowie einigen Wurmstichen
abgesehen gutes Exemplar im hübschen Renaissance-Einband. Auf dem Titel altet
handschriftlicher Besitzvermerk gelöscht.
130. ROMANO, ADRIANO. Parvum theatrum urbium sive urbium praeci#
puarum totius orbis brevis et methodica descriptio. Frankfurt a. Μ., Nicol.
Bassaeus, 1595. Mit 2 blattgrossen, 65 halbseitigen Städte«
ansichteninHolzschnitt, einer sich wiederholenden xylographischen
Karte, Initialen, Zierstücken und der Druckermarke. 4 unn. Bll. 365 SS.,
12 unn. Bll. 4°. Perg. Bd. Mk. HO.—
Brunet, Graesse und Ebert unbekannt. Der Autor des seltenen topographischen
Werkes wurde 1561 zu Löwen geboren, trat beim Bischof von Würzburg als
Leibarzt in Dienst, ging von dort, nachdem er in den geistlichen Stand übergetreten
war, als königlicher Mathematiker nach Polen und starb 1615 auf der Durchreise
in Mainz. — Das sehr übersichtlich angelegte und mit einem ausführlichen Re-
gister versehene Werk kann als ein Baedeker des 16. Jhdts. angesprochen
werden. Von den Städteabbildungen sind besonders erwähnenswert: Köln, Lübeck,
Hamburg, Bremen, Leipzig, Frankfurt a. Μ., Mainz, Strassburg, Basel, Heidelberg,
Nürnberg, München, Prag, Wien, Rom (blattgross), Konstantinopel, Riga. Seite 359—
365 enthalten: Descriptiones urbium universalis pars IV: in qua de novo orbe
sive India Occidental!. Darin werden die Städte von Nova Francia (heutige
sive India Occidental!. Darin werden die Städte von Nova Francia
Seutige Gegend zwischen Labrador und Florida), Nova Hispania»
exiko, Nova Galicia, Civola regnum, Jucatan, Fundura, Cuba, Borichen,
S. Dominici Insula, Jamaica, Nicaragua, Guattimala, Castilia d'Oro,
Cartagena, Granata Nova, Andaluzzia, Brasilia, Peru, Popaiän ausführlich be-
schrieben und bildet somit eine wichtige Quelle für das Studium der
frühen Städtegeschichte Amerikas. Vorzüglich erhaltenes Expl, de«
interessanten Reisewerkes. Auf dem Titel alter handschriftlicher Eintrag.
131. SCHEFFER, JEAN. Histoire de la Laponie, sa Description, l’Origine,
les Moeurs, la Maniere de vivre de ses Habitans, leur Religion, leur Magie, &
les choses rares du Pais. Avec Additions. Trad. du Latin par L. P. A. L.
Paris, chez Veuve Plivier de Varennes, 1678. Mit gestoch. Fronti«
spice, einer grossen gest. gefalteten Karte von Lappland,
21 gest. Tafeln sowie zahlreichen Textkupfern. Kupfer#
titel, 7 unn. Bll. 408 SS. 4°. Orig. Led^rband mit goldgepr. Rücken. Mk. 120.—
Graesse VF, S. 297. Brunet V, col. 194. Editio princeps gallice! Der Autor,
ein hervorragender Philolog und Archäolog, war 1621 zu Strassburg, geboren,
wandte sich 1648 nach Schweden und fand am Hofe der Königin Christine,
der seine Schriften bekannt geworden waren, ehrenvolle Aufnahme. Die Königin
ernannte ihn zum skyttischen Professor der Beredsamkeit und Politik in Upsala.
Zuletzt wurde er dortselbst Bibliothekar der Universitätsbibliothek,
und starb 1679. Seine wissenschaftliche und schriftstellerische Tätigkeit war eine
sehr ausgedehnte; ein Teil seiner Arbeiten bezog sich auf die Geschichte und
Landeskunde von Schweden, wie z. B. das vorliegende, das das erste
Spezialwerk über Lappland darstellt. Die Vorrede an den Baron Charles
Bonde ist unterzeichnet: Jeanne Cailloüe de Varennes. Die 35 Kapitel des Werkes
handeln von dem Ursprung, der Lage, dem Klima, der Religion, der Justiz, der
Sprache, den Sitten, der Kleidung, Nahrung und Jagd, den Waffen, mechanischen
Künsten und Beschäftigungen der Frauen, vom Brautstand, der Geburt und Er-
ziehung der Kinder, von den Krankheiten, von den Renntieren, den wilden
Tieren, Vögeln, Fischen, den Bäumen und Pflanzen, Metallen, Steinen,
Edelsteinen, Perlen, Gewässern und geologischen Formen. Interessant ist Cap. XI:
‘Des secrets magiques, et de la Magie des Lapons‘.
Die grosse gefaltete Spezialkarte ist dressee sur les observations des Mathemati-
ciens par le R. P. A u g. Lubin Geographe du Roy. einem zu Paris lebenden Au-
gustiner, der das Werk ins Französische übersetzte. Die Tafel- und Textabbildungen
sind von grösstem kulturhistorischen Interesse, da sie zum ersten
Mal authentisches ethnographisches Material liefern.
Vorzüglich erhaltenes breitrandiges Exemplar dieses seltenen für die Volks-
kunde Skandinaviens wichtigen Werkes. Auf dem Titel Stempel.
Siebe Abbildung Seite 129.
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