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Dr. F. X. Weizinger und Co. <München> [Editor]
Katalog der Sammlungen Ludwig Marx - Mainz, Albert Sieck - München: kultur- und kunstgeschichtliche Altertümer der Mittelmeer-, Rhein- und Donauländer vom Anfang der Bronzezeit bis zum Ausgang der Völkerwanderungszeit (ca. 2000 v. Chr. bis 800 n. Chr.); Anhang: mittelalterliche persische Keramik; [die Sammlungen werden versteigert vom 28. bis 31. Oktober 1918] — München, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.32895#0008
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VI

schmuckes. In der Natur der Sache liegt es, dass bei den Bronzegegenständen die Zahl, beim Golcle der
Wert überwiegt. Dabei übertrifft sowohl die Sammlung der Schwerter, Dolche, Lanzen und Helme,
der Spiegel und Fibeln, wie auch der umfangreiche Goldschmuck alles seit Jahrzehnten in
dieser Rrt auf dem Markt Gewesene.

Die Katalogisierung bemühte sich, clem Umfang uncl dem Inhalt der Sammlungen auf alle Weise
gerecht zu werden. Es wurde clie einschlägige Literatur in ausgiebiger Weise — weit mehr als sonst üblich
— verwertet uncl bei der Gliederung des Stoffes und der Zeitbestimmung der einzelnen Gegenstäncle zu Rate
gezogen. Es dürfte damit erreicht worclen sein, dass der Katalog sowohl dem Laien als ein aufschlussreicher
Führer, wie ciuch dem Fachmann als gern benützte Materialquelle clienen kann. Es ist bekcinnt, dciss gerade
cler Einteilung cler ältesten Zeiten in Perioclen grosse Schwierigkeiten entgegenstehen. Der Prähistoriker ist
gewohnt, sozusagen mit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden um sich zu werfen, während cler Historiker
in seiner Sphäre mit Jahrzehnten oft glaubt rechnen zu müssen. Es sincl deshalb hier alle mit festen Zcihlen
umgrenzten Epochen nur als Anhaltspunkte für gewisse Erscheinungsfolgen anzusehen, die Zahlen selbst nur
als ungefähr zu nehmen. Fundangaben sind bei vielen Stücken vorhanclen uncl fast clurchweg verlässlich.
Eine genaue Lokalisierung der übrigen Gegenstäncle wurcle nicht versucht, es hätte zu weit geführt; cloch
weist clie fcist iiberall angeführte Literatur clen Weg uncl clie Richtung, in cler dies- vom Fachmann und For-
scher zu erreichen wäire. Währencl im Texte auf clie Zeitfolge möglichst Rücksicht genommen wurcle, war bei
der Anordnung der Gegenstäncle auf den Tafeln vor allem clie bildmässige Wirkung massgebend. An den
Abbildungen wurde in keiner Weise gespart, selbst belanglos Erscheinendes wurde wiedergegeben, wenn clie
Okonomie des Druckes und cles Papieres es erlaubte. Ein Zuviel an Abbildungen wircl nach allgemeinen Er-
fahrungen vom Beniitzer eines Kcitaloges gerne verziehen, ein Zuwenig nie, cla jci cler Text die Tafeln nicht
ersetzen kann. Diese Erwägungen sinci auch Veranlassung gewesen, cuif langatmige Beschreibungen fast clurch-
weg zu verzichten.

Somit glaubt der Verfasser den gangbarsten Weg zwischen einer rein wissenschaftlichen Arbeit und
einem nichtssagenden Auktionsverzeichnis gefunden zu haben.

Schliesslich erfüllt er noch die angenehme Pflicht, den Herren Professoren Dr. Johannes Sieveking,
Conservator des Kgl. Museums für Antike Kleinkunst in München und Dr. Paul Reinecke, Conservator des
Kgl. Landescimtes für Denkmalpflege in Bayern fiir freundliche Unterstützung bei Abfassung des Katciloges
den wärmsten Dank auszusprechen.

München, den 20. September 1918.

Dr. F. X. Weizinger.
 
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