III Dr. Pisko. 137
Tenacität vorzuziehen, ausser die Einrichtung ist bei den sogleich zu beschrei-
benden HoLTz'schen Maschinen derart, dass die Influenzscheibe selbst von der
rotirenden Scheibe immer wieder geladen wird.
Die soeben behandelten Maschinen sind aus der von Holtz (1865) erfun-
denen Influenzmaschine hervorgegangen. Um ein Bild von derselben zu erhalten,
denke man sich die Drehscheibe der bisher besprochenen Elektrophormaschinen
(wie wir Anfangs annahmen) aus Glas und die influenzirende Scheibe ebenfalls
aus Glas, kreisförmig, etwas grösser als die Drehscheibe, in geringem
Abstände von der letzteren und zu ihr parallel. Gerade den Stellen an der Dreh-
seheibe gegenüber, welche mit den Saugern der Conductoren bewaffnet sind,
besitzt die influenzirende fixe Scheibe zwei Ausschnitte, deren Band an einer
Stelle je mit einem Stückchen Papier belegt ist, das in eine freie Spitze aus-
läuft. Die Spitzen dieser Papierbelege ragen in die betreffenden Ausschnitte
hinein und sind alle gegen jene Seite gerichtet, nach welcher die Scheibe
umläuft. Bringt man nun der unteren Spitze ein geriebenes, mithin negativ
elektrisches Stück Hartgummi nahe, so wird die Papierbelegung mit — E
geladen. Und diese wirkt auf die gegenüberliegende Stelle der Drehseheibe
in der bereits besprochenen Weise vertheilend. Wenn dann die durch das
Drehen der Glasscheibe weiter geführte -|- E vor den zweiten Ausschnitt
kommt, so wird ein Theil derselben von der Spitze der Papierbelegung und
ein anderer Theil von dem Saugkamme des -f- Conductors aufgenommen und
mithin die positiv elektrisch angekommene Stelle unelektrisch. Nun sieht man
leicht, dass sich der erwähnte Vorgang vor jeder der entgegengesetzt gela-
denen Belegungen wiederholt, dass sich diese Belegungen in ihrer Wirkung
unterstützen und dass hier, unter sonst gleichen Umständen, die Leistung
stärker als bei jenen oben erklärten einfacheren Elektrophormaschinen von
Piche oder Bektsch sein müsse. In der That sind hier die Aeusserungen
der elektrischen Dichtigkeit so bedeutend, dass man sogleich fühlt, die gege-
bene Erklärung der Wirkungsweise der Maschine bedarf noch eines Zusatzes;
woher kommt diese hohe elektrische Dichtigkeit an den Polen? Eine vollstän-
dige Beantwortung dieser Frage ist bis jetzt nicht gegeben worden. Es leuch-
tet jedochjetzt schon ein, dass eine Condensation der entgegengesetzten Elektri-
citäten an den Polen dieser HoLTz'schen Elektrophormaschine desshalb ein-
treten müsse, weil sich hier jene entgegengesetzten Elektricitäten zum Theil
binden. Dadurch ist eine neue Ladung der Pole in der oben auseinander-
gesetzten Weise möglich und weil jetzt die Dichtigkeiten grösser, so ist ihr
Wirkungskreis mächtiger und die Bindung an den Polen noch stärker und also
eine neue Ladung möglich u. s.w. Fragt man, woher es überhaupt komme, dass
hier mit einer kleinen Menge Elektricität eine grössere Menge Elektrieität er-
zeugt werde, so hat man sich nur zu erinnern, dass eben hier und bei allen noch
nachfolgenden Elektrisirmasehinen die mechanische Kraft vollständiger in elek-
trische Kraft umgesetzt wird, als bei der Reibungs-Elektrisirmaschine. In der
Tenacität vorzuziehen, ausser die Einrichtung ist bei den sogleich zu beschrei-
benden HoLTz'schen Maschinen derart, dass die Influenzscheibe selbst von der
rotirenden Scheibe immer wieder geladen wird.
Die soeben behandelten Maschinen sind aus der von Holtz (1865) erfun-
denen Influenzmaschine hervorgegangen. Um ein Bild von derselben zu erhalten,
denke man sich die Drehscheibe der bisher besprochenen Elektrophormaschinen
(wie wir Anfangs annahmen) aus Glas und die influenzirende Scheibe ebenfalls
aus Glas, kreisförmig, etwas grösser als die Drehscheibe, in geringem
Abstände von der letzteren und zu ihr parallel. Gerade den Stellen an der Dreh-
seheibe gegenüber, welche mit den Saugern der Conductoren bewaffnet sind,
besitzt die influenzirende fixe Scheibe zwei Ausschnitte, deren Band an einer
Stelle je mit einem Stückchen Papier belegt ist, das in eine freie Spitze aus-
läuft. Die Spitzen dieser Papierbelege ragen in die betreffenden Ausschnitte
hinein und sind alle gegen jene Seite gerichtet, nach welcher die Scheibe
umläuft. Bringt man nun der unteren Spitze ein geriebenes, mithin negativ
elektrisches Stück Hartgummi nahe, so wird die Papierbelegung mit — E
geladen. Und diese wirkt auf die gegenüberliegende Stelle der Drehseheibe
in der bereits besprochenen Weise vertheilend. Wenn dann die durch das
Drehen der Glasscheibe weiter geführte -|- E vor den zweiten Ausschnitt
kommt, so wird ein Theil derselben von der Spitze der Papierbelegung und
ein anderer Theil von dem Saugkamme des -f- Conductors aufgenommen und
mithin die positiv elektrisch angekommene Stelle unelektrisch. Nun sieht man
leicht, dass sich der erwähnte Vorgang vor jeder der entgegengesetzt gela-
denen Belegungen wiederholt, dass sich diese Belegungen in ihrer Wirkung
unterstützen und dass hier, unter sonst gleichen Umständen, die Leistung
stärker als bei jenen oben erklärten einfacheren Elektrophormaschinen von
Piche oder Bektsch sein müsse. In der That sind hier die Aeusserungen
der elektrischen Dichtigkeit so bedeutend, dass man sogleich fühlt, die gege-
bene Erklärung der Wirkungsweise der Maschine bedarf noch eines Zusatzes;
woher kommt diese hohe elektrische Dichtigkeit an den Polen? Eine vollstän-
dige Beantwortung dieser Frage ist bis jetzt nicht gegeben worden. Es leuch-
tet jedochjetzt schon ein, dass eine Condensation der entgegengesetzten Elektri-
citäten an den Polen dieser HoLTz'schen Elektrophormaschine desshalb ein-
treten müsse, weil sich hier jene entgegengesetzten Elektricitäten zum Theil
binden. Dadurch ist eine neue Ladung der Pole in der oben auseinander-
gesetzten Weise möglich und weil jetzt die Dichtigkeiten grösser, so ist ihr
Wirkungskreis mächtiger und die Bindung an den Polen noch stärker und also
eine neue Ladung möglich u. s.w. Fragt man, woher es überhaupt komme, dass
hier mit einer kleinen Menge Elektricität eine grössere Menge Elektrieität er-
zeugt werde, so hat man sich nur zu erinnern, dass eben hier und bei allen noch
nachfolgenden Elektrisirmasehinen die mechanische Kraft vollständiger in elek-
trische Kraft umgesetzt wird, als bei der Reibungs-Elektrisirmaschine. In der