Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 3.1903/1904
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https://doi.org/10.11588/diglit.75368#0285
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Heft 18
DOI Artikel:Laufende Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsaufträge etc. / Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Auktionen / Aus dem Gerichtssaal / Vermischtes / Literatur-Umschau / Kleine Anzeigen
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Heft ^8
Die Werkstatt der Uunst.
28t
miteinander zu verständigen. Für den Wettbewerb 8 für
Lithographie (Lithographen bezw. Zeichner und Drucker)
werden nach vorgeschriebenem Text zwei Etiketten in Hoch-,
eine in Querformat, sowie ein Plakat im Format von
35:10 ein verlangt. Die Zeichnungen sind auf den Raum
einer Tafel der „Monatshefte für graphisches Kunstgewerbe"
anzuordnen. L) Etikettes: 4. Frankfurter Adlerbräu. Lager-
bier. 10 Pfg. 2. Frankfurter Adlerbräu. Versandbier. 45 pfg.
3. Frankfurter Adlerbräu. Bockbier, 12 Pfg. Plakat: Frank-
furter Adlerbräu, prämiiert Berlin 1896 (Medaille, Vorder-
und Rückseite ist anzubringen). Die auf Tafel 5 des 2. Iahrg.
Heft 1 der „Monatshefte für graphisches Kunstgewerbe" ab-
gebildeten Modelle sind hierbei als Motive zu stilisierter
Dekoration zu benutzen. Es sind nicht mehr als drei Farben
in Anwendung zu bringen. Einzusenden sind zehn Abzüge
der lithographischen Platten (Stein, Aluminium, Zink). Preise:
I. 100 Mk., II. 75 Mk., III. 50 Mk. Das Amt als Preis-
richter haben übernommen die Herren: Professor Emil Döp-
ler d. I., Direktor Dr. Peter Jessen, Direktor D. Schulz-
Hencke, Ludwig Sütterlin, Albert Knab, F. v. Bieder-
mann. (8.1220)
Geplante Denkmale,*.
Bozen. Der Schützenverein in Pieve de Livinallongo
(Ladinien, Tirol) hat den Beschluß gefaßt, dem Mädchen von
Spinges, Katharina Lanz, welche dem Volke der Ladinier ent-
stammt und in der Schlacht bei Spinges 1797 gegen die
Franzosen heldenmütig kämpfte und mit einer Heugabel drei
der anstürmenden Feinde von der Kirchhofsmauer hinunter-
stieß, ein Denkmal zu errichten. Der Tiroler Andreas Hofer-
Verein in Wien arrangierte auf Ersuchen dieses Vereins unter
den in Wien lebenden Tiroler Bildhauern, welche demselben
als Mitglieder angehören, das sind die Bildhauer Edmund
Klotz, Emanuel Bendel, Franz Erler, eine Konkurrenz.
Zur Ausführung hat die Jury den Entwurf des Bildhauers
Edmund Klotz empfohlen. Dieser Entwurf stellt das Mäd-
chen von Spinges auf der Friedhofsmauer stehend dar, wie
sie auslugt nach den heranrückenden Feinden. (a.1240)
Darmstadt. Die Errichtung eines einfachen, würdigen
Denkmales zur Erinnerung an die verstorbene Prinzeß Eli-
sabeth ist geplant, und zwar soll es ein Zeichen der Liebe
sein, welches die Kinder „ihrem Prinzeßchen" darbringen. Die
Sammlungen sind bereits im Gange; auch seitens des Groß-
herzogs ist Prof. Habich mit der Anfertigung von Skizzen
zu einem Gedächtnismal, das voraussichtlich im Mausoleums-
garten aufgestellt werden soll, beauftragt worden. (6.1229)
Aus Galerien und Museen.
Magdeburg. Hans Ungers großes Gemälde „Welken",
bekannt durch die Sächsische Kunstausstellung Dresden 1903,
ist von dem Städtischen Museum zu Magdeburg an-
gekauft worden. (8.1282)
Stuttgart. Slevogts weißer „d'Andrade" (Eham-
pagnerlied aus dem „Don Juan") wurde durch den Salon
Paul Eassirer an die Stuttgarter Galerie verkauft. Das Bild
wurde zuerst der Berliner Galerie vorgeschlagen, ist aber von
der Kommission abgelehnt worden. (a.1287)
Aus Akademien und Kunstschulen.
Berlin. Professor Franz Skarbina ist an Stelle des
verstorbenen Ludwig Passini von den Mitgliedern der Aka-
demie der Künste zu Berlin in den Senat gewählt worden.
Skarbina ist Berliner von Geburt; am 2^. Februar vollendet
er das 55. Lebensjahr. Von 1878 bis 1893 war er Lehrer
für anatomisches Zeichnen an der Hochschule für die bildenden
Künste, er nahm infolge künstlerischen Zwiespaltes mit Direktor
Anton v, Werner seine Entlassung; mit ihm schieden damals
August v. Heyden und Hugo Vogel aus dem Lehrkörper.
Zur selben Zeit wurde Prof. Skarbina Mitglied der Akademie.
Bei der Gründung der Berliner Sezession war er einer der
Führer, trennte sich aber später von diesem Kreise und stellt
seitdem wieder am Lehrter Bahnhof aus. 1891 erhielt er die
kleine goldene Medaille. Die Nationalgalerie besitzt von ihm
die „Spitzenklöpplerinnen in Brügge" und den „Abend im
Dorfe"."(a.1260)
Dresden. Die Kgl. Kunstgewerbeschule, die kürzlich
durch eine Abteilung für Raumkunst unter Leitung des Archi-
tekten Wilhelm Kreis erweitert wurde, beabsichtigt die Ein-
richtung einer Abteilung für Glasmalerei, sowie die
Beschaffung eines Brennofens, um den Plastikern und
den Glas-, Porzellan- und Majolikamalern Gelegenheit zu
bieten, die gefertigten Arbeiten in der Schule auch brennen
zu können." (a.1276)
Dresden. Die Studierenden der Kgl. Akademie der
bildenden Künste veranstalteten am 25. Januar zu Ehren
des am 30. Mktober vorigen Jahres in den Ruhestand ge-
tretenen, um die hiesige Hochschule hochverdienten Professors
Geheimrat Leon Pohle, einen Fackelzug. (a.1265)
München. Die Lehr- und Versuchsateliers H.
Obrist und W. v. Debschitz eröffnen am 1. Februar eine
Fachabteilung für keramischen Flächenschmuck, Porzellan-,
Majolika- und Steingutmalerei und andere keramische Deko-
rationsverfahren, wie Sgraffito-, Spritz- und Schablonier-
verfahren; weiters eine Lehrwerkstätte für Handtapetendruck
(Herstellung der Druckstöcke, Drucken, technische Bearbeitung
der Dessins und Farbengebung) mit eigener Presse und Form-
stecherei. Im gleichen Schulgebäude beginnt am 1. Februar
ein neuer Kursus der Vorträge über Anatomie und Be-
wegungslehre. Es ist den Zuhörern Gelegenheit gegeben,
mitzeichnend den menschlichen Körper zu entwickeln. Die Vor-
träge von Hermann Vbrist über Kunst- und Kultur-
fragen der Gegenwart finden jeden Donnerstag um
halb 9 Uhr abends im Schulgebäude Hohenzollernstraße 21
(früher 6) statt. sa.1269)
Staatsaufträge etc.
Wien. Im Auftrage des Ministers des Aeußern, Grafen
Goluchowski, hat Maler Erwin Pendl ein Bild der ihrer
Fertigstellung entgegengehenden neuen Konsularakademie in
der Waisenhausgasse angefertigt. (a.1247)
Todesfälle.
Berlin. Porträtmaler Karl Francke, Mitglied des
Vereins Berliner Künstler, ist gestorben. (2.1222)
Gedenktage.
1. Febr. 1899. Historienmaler Ferdinand Rothbart gest.,
München.
2. „ 1788. K.A.v. Heideloff, Architekt, geb., Stuttgart.
2. „ 1903. Bildhauer Joseph v. Kopf gest., Rom.
5. „ 1808. Karl Spitzweg geb., München.
5. „ 1875. Arthur Georg v. Ramberg gest., München.
5. „ 1899. Landschaftsmaler Ad. Walter gestorben.
6 „ 1772. Gerhard und Karl v.Kügelgen geboren,
Bacharach.
8. „ 1818. Wilh. Camphausen geb., Düsseldorf.
8. „ 1871. Moritz v. Schwind gest., München.
9. „ 1795. Heinr. Hübsch, Architekt, geb., Weinheim.
10. „ 1795. Ary Scheffer geb., Dordrecht.
11. „ 1887. Erzgießer Ferd. v. Miller gest., München.
München. Am Grabe Schwinds im südlichen Fried-
Hofe, das von der Stadtgemeinde München mit reichem
Pflanzen- und Blumenschmuck versehen worden ist, wurden
Die Werkstatt der Uunst.
28t
miteinander zu verständigen. Für den Wettbewerb 8 für
Lithographie (Lithographen bezw. Zeichner und Drucker)
werden nach vorgeschriebenem Text zwei Etiketten in Hoch-,
eine in Querformat, sowie ein Plakat im Format von
35:10 ein verlangt. Die Zeichnungen sind auf den Raum
einer Tafel der „Monatshefte für graphisches Kunstgewerbe"
anzuordnen. L) Etikettes: 4. Frankfurter Adlerbräu. Lager-
bier. 10 Pfg. 2. Frankfurter Adlerbräu. Versandbier. 45 pfg.
3. Frankfurter Adlerbräu. Bockbier, 12 Pfg. Plakat: Frank-
furter Adlerbräu, prämiiert Berlin 1896 (Medaille, Vorder-
und Rückseite ist anzubringen). Die auf Tafel 5 des 2. Iahrg.
Heft 1 der „Monatshefte für graphisches Kunstgewerbe" ab-
gebildeten Modelle sind hierbei als Motive zu stilisierter
Dekoration zu benutzen. Es sind nicht mehr als drei Farben
in Anwendung zu bringen. Einzusenden sind zehn Abzüge
der lithographischen Platten (Stein, Aluminium, Zink). Preise:
I. 100 Mk., II. 75 Mk., III. 50 Mk. Das Amt als Preis-
richter haben übernommen die Herren: Professor Emil Döp-
ler d. I., Direktor Dr. Peter Jessen, Direktor D. Schulz-
Hencke, Ludwig Sütterlin, Albert Knab, F. v. Bieder-
mann. (8.1220)
Geplante Denkmale,*.
Bozen. Der Schützenverein in Pieve de Livinallongo
(Ladinien, Tirol) hat den Beschluß gefaßt, dem Mädchen von
Spinges, Katharina Lanz, welche dem Volke der Ladinier ent-
stammt und in der Schlacht bei Spinges 1797 gegen die
Franzosen heldenmütig kämpfte und mit einer Heugabel drei
der anstürmenden Feinde von der Kirchhofsmauer hinunter-
stieß, ein Denkmal zu errichten. Der Tiroler Andreas Hofer-
Verein in Wien arrangierte auf Ersuchen dieses Vereins unter
den in Wien lebenden Tiroler Bildhauern, welche demselben
als Mitglieder angehören, das sind die Bildhauer Edmund
Klotz, Emanuel Bendel, Franz Erler, eine Konkurrenz.
Zur Ausführung hat die Jury den Entwurf des Bildhauers
Edmund Klotz empfohlen. Dieser Entwurf stellt das Mäd-
chen von Spinges auf der Friedhofsmauer stehend dar, wie
sie auslugt nach den heranrückenden Feinden. (a.1240)
Darmstadt. Die Errichtung eines einfachen, würdigen
Denkmales zur Erinnerung an die verstorbene Prinzeß Eli-
sabeth ist geplant, und zwar soll es ein Zeichen der Liebe
sein, welches die Kinder „ihrem Prinzeßchen" darbringen. Die
Sammlungen sind bereits im Gange; auch seitens des Groß-
herzogs ist Prof. Habich mit der Anfertigung von Skizzen
zu einem Gedächtnismal, das voraussichtlich im Mausoleums-
garten aufgestellt werden soll, beauftragt worden. (6.1229)
Aus Galerien und Museen.
Magdeburg. Hans Ungers großes Gemälde „Welken",
bekannt durch die Sächsische Kunstausstellung Dresden 1903,
ist von dem Städtischen Museum zu Magdeburg an-
gekauft worden. (8.1282)
Stuttgart. Slevogts weißer „d'Andrade" (Eham-
pagnerlied aus dem „Don Juan") wurde durch den Salon
Paul Eassirer an die Stuttgarter Galerie verkauft. Das Bild
wurde zuerst der Berliner Galerie vorgeschlagen, ist aber von
der Kommission abgelehnt worden. (a.1287)
Aus Akademien und Kunstschulen.
Berlin. Professor Franz Skarbina ist an Stelle des
verstorbenen Ludwig Passini von den Mitgliedern der Aka-
demie der Künste zu Berlin in den Senat gewählt worden.
Skarbina ist Berliner von Geburt; am 2^. Februar vollendet
er das 55. Lebensjahr. Von 1878 bis 1893 war er Lehrer
für anatomisches Zeichnen an der Hochschule für die bildenden
Künste, er nahm infolge künstlerischen Zwiespaltes mit Direktor
Anton v, Werner seine Entlassung; mit ihm schieden damals
August v. Heyden und Hugo Vogel aus dem Lehrkörper.
Zur selben Zeit wurde Prof. Skarbina Mitglied der Akademie.
Bei der Gründung der Berliner Sezession war er einer der
Führer, trennte sich aber später von diesem Kreise und stellt
seitdem wieder am Lehrter Bahnhof aus. 1891 erhielt er die
kleine goldene Medaille. Die Nationalgalerie besitzt von ihm
die „Spitzenklöpplerinnen in Brügge" und den „Abend im
Dorfe"."(a.1260)
Dresden. Die Kgl. Kunstgewerbeschule, die kürzlich
durch eine Abteilung für Raumkunst unter Leitung des Archi-
tekten Wilhelm Kreis erweitert wurde, beabsichtigt die Ein-
richtung einer Abteilung für Glasmalerei, sowie die
Beschaffung eines Brennofens, um den Plastikern und
den Glas-, Porzellan- und Majolikamalern Gelegenheit zu
bieten, die gefertigten Arbeiten in der Schule auch brennen
zu können." (a.1276)
Dresden. Die Studierenden der Kgl. Akademie der
bildenden Künste veranstalteten am 25. Januar zu Ehren
des am 30. Mktober vorigen Jahres in den Ruhestand ge-
tretenen, um die hiesige Hochschule hochverdienten Professors
Geheimrat Leon Pohle, einen Fackelzug. (a.1265)
München. Die Lehr- und Versuchsateliers H.
Obrist und W. v. Debschitz eröffnen am 1. Februar eine
Fachabteilung für keramischen Flächenschmuck, Porzellan-,
Majolika- und Steingutmalerei und andere keramische Deko-
rationsverfahren, wie Sgraffito-, Spritz- und Schablonier-
verfahren; weiters eine Lehrwerkstätte für Handtapetendruck
(Herstellung der Druckstöcke, Drucken, technische Bearbeitung
der Dessins und Farbengebung) mit eigener Presse und Form-
stecherei. Im gleichen Schulgebäude beginnt am 1. Februar
ein neuer Kursus der Vorträge über Anatomie und Be-
wegungslehre. Es ist den Zuhörern Gelegenheit gegeben,
mitzeichnend den menschlichen Körper zu entwickeln. Die Vor-
träge von Hermann Vbrist über Kunst- und Kultur-
fragen der Gegenwart finden jeden Donnerstag um
halb 9 Uhr abends im Schulgebäude Hohenzollernstraße 21
(früher 6) statt. sa.1269)
Staatsaufträge etc.
Wien. Im Auftrage des Ministers des Aeußern, Grafen
Goluchowski, hat Maler Erwin Pendl ein Bild der ihrer
Fertigstellung entgegengehenden neuen Konsularakademie in
der Waisenhausgasse angefertigt. (a.1247)
Todesfälle.
Berlin. Porträtmaler Karl Francke, Mitglied des
Vereins Berliner Künstler, ist gestorben. (2.1222)
Gedenktage.
1. Febr. 1899. Historienmaler Ferdinand Rothbart gest.,
München.
2. „ 1788. K.A.v. Heideloff, Architekt, geb., Stuttgart.
2. „ 1903. Bildhauer Joseph v. Kopf gest., Rom.
5. „ 1808. Karl Spitzweg geb., München.
5. „ 1875. Arthur Georg v. Ramberg gest., München.
5. „ 1899. Landschaftsmaler Ad. Walter gestorben.
6 „ 1772. Gerhard und Karl v.Kügelgen geboren,
Bacharach.
8. „ 1818. Wilh. Camphausen geb., Düsseldorf.
8. „ 1871. Moritz v. Schwind gest., München.
9. „ 1795. Heinr. Hübsch, Architekt, geb., Weinheim.
10. „ 1795. Ary Scheffer geb., Dordrecht.
11. „ 1887. Erzgießer Ferd. v. Miller gest., München.
München. Am Grabe Schwinds im südlichen Fried-
Hofe, das von der Stadtgemeinde München mit reichem
Pflanzen- und Blumenschmuck versehen worden ist, wurden