Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 3.1903/1904
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https://doi.org/10.11588/diglit.75368#0502
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Heft 32
DOI article:Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Denkmals-Enthüllungen / Geplante Denkmäler / Staatsaufträge etc. / Aus Akademien und Kunstschulen / Laufende Preisausschreiben / Aus Galerien und Museen / Personal-Nachrichten / Auszeichnungen und Medaillen / Todesfälle
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^98
Die Werkstatt der Kunst.
Heft 32.
Ter-
min
31-
Okt.
Ausstellungen und Stipendien
Näy.
in
Heft
Schluß der Ausstellung des Deutschen Künstler-
bundes in München.
Einreichung der Bewerbung um den Preis
der Vr. Raussendorff-Stiftung, Berlin.
28
20
Adrezsen-Aenckerunaen bitten wir uns stets sofort
durch Postkarte mitzuteilen.
Unseren direkten Abonnenten bleibt dadurch auch in der Reife-
zeit der rechtzeitige Bezug der Zeitschrift gesichert.
Abonnements auf die "Werkstatt Ser Aunst"
-werden taglrch entgegengenommen
im In- und Auslande von allen Buchhandlungen, außerdem im
Deutschen Reiche von allen Postboten (in Bayern von den Post-
anstalten), sowie direkt vom Verlag, München, Blüthenstr. ^5/1-
Geplante Ausstellungen.
Antwerpen. Hier wird aus Anlaß des 75jährigen
Jubiläums der belgischen Unabhängigkeit im nächsten Jahre
eine Ausstellung von Werken des Jakob Iordaens statt-
finden, die an Glanz nicht hinter der Van Dyck-Ausstellung
von (899 Zurückbleiben soll. (a 2306)
St. Louis. Auf Anregung des k. pr. Hofmalers C.
Arnold in Weimar hat sich eine größere Anzahl deutscher
Künstler veranlaßt gesehen, eine Sonderausstellung deutscher
Künstler in St. Louis in die Wege zu leiten. Sie sind hier
bei in Beziehung zu denk Zentralbureau zur Vertretung und
Förderung deutscher Interessen auf der Weltausstellung in
St. Louis 190H zu Berlin, getreten. Das Ergebnis der ge-
pflogenen Verhandlungen ist, daß in dem deutschen Künstler-
Heim des Kunstmalers Iohannes Schumacher in St. Louis
eine Sonderausstellung stattfinden wird, zu welcher schon
Heute etwa 25 Künstler ea. 50 Bilder angemeldet haben.
Die Ausstellung soll Ende Mai eröffnet werden und während
der Dauer der Weltausstellung dem Publikum zugänglich
sein. Das Künstlerheim liegt überaus günstig unweit des
Zentralbahnhofes, in einer der Hauptstraßen, die direkt zur
Ausstellung führt. In den gut belichteten, besonders hierzu
hergerichteten Räumen ist Platz zur Aufnahme von ca.
500 Bildern. Die Zollfrage ist durch Entgegenkommen der
amerikanischen Behörden in gleicher Weise für diese Sonder-
ausstellung wie für die Weltausstellung geregelt, so daß kein
Betrag bei Eingang zu deponieren oder zu bezahlen ist, son-
dern der Zoll erst fällig ist, wenn die Kunstwerke zum Ver-
kauf gelangt sind. Da nun das Künstlerheim alle Unkosten
der Ausstellung selbst trägt, so würden die sich weiterhin be-
teiligenden Künstler nur die verhältnismäßig geringen Spesen
für Fracht und Versicherungen zu tragen haben. Nur im
Falle des tatsächlichen Verkaufes beansprucht das Zentralbureau
bezw. das Künstlerheim eine Provision von fo Prozent. —
Die Vorstände der Kunstgenossenschaft in Darmstadt, Dres-
den, Karlsruhe, München, Weimar, des Vereins
Berliner Künstler, des Deutschen Künstlerbundes,
der Sezession in Berlin, der Luitpold-Gruppe, der
Sezession, des Künstlervereins Scholle in München,
sowie des Malkasten in Düsseldorf sind in der Lage,
weitere Auskunft zu geben, vor allem den Entwurf eines
Vertretungs-Vertrags, wie solcher mit den bisherigen Künst-
lern vereinbart ist, vorzulegen, während die geschäftliche
Durchführung der Beteiligungen in der Hand des vorge-
nannten Zentralbureaus, Berlin W. 9, Linkstr. t5, ruht. (3.23(0)
Solothurn. Am (0. Mai (Auffahrtstag) eröffnen die
Kunstmaler Daniel Ihly, Eduard Rheiner, Eduard Vallet,
alle drei in Genf, für die Dauer von vier Wochen im Saal-
bau Solothurn eine Lokalausstellung von Oelgemälden, die
mit etwa 80 Nummern beschickt wird. Eintritt 50 Cts. (L.2282)
Stuttgart. Der Württembergische Kunstgewerbe-
verein beabsichtigt, seine Ausstellungen auch anderen
württembergischen Städten zugänglich zu machen. So
sollen diese, wie schon mehrfach geschehen, nach Möglichkeit
nach Gmünd weitergegeben werden; auch in Heilbronn
wurde der Wunsch geäußert, diese Ausstellungen dort besich-
tigen zu können. (a.2300
Eröffnete Ausstellungen.
Barmen-Elberfeld. Die Gemälde-Kollektion von Rich.
Iährig-Dresden, welche bisher im Erfurter Rathause aus-
gestellt war, hat seit kurzem in der Ruhmeshalle zu Barmen
Aufnahme gefunden. (8.2328)
Berlin. Bei der Eröffnung der „Großen Berliner" am
30. April hielt der Vorsitzende der Ausstellungskommission,
Professor Ernst Körner, eine Ansprache, in der er auf die
Ausstellungsstatuten hinmies, durch die der Geist der freien
Kunst wehe. Nach diesen Statuten könnten alle Richtungen
der Kunst zu Worte kommen. Der Kultusminister, Dr. Studt,
knüpfte in seiner Erwiderung, die länger als gewöhnlich war,
an diese Worte an und feierte ebenfalls die Freiheit der
Kunst. (^324)
Berlin. Die diesjährige Ausstellung der Berliner Se-
zession wurde am 3. Mai zum letzten Male in ihrem alten
Hause in Eharlotteuburg vom Präsidenten der Sezession Pro-
fessor Max v. Liebermann durch eine Ansprache eröffnet,
in der er der jüngsten Kunstverhandlungen im Reichstage
und im preußischen Abgeordnetenhause gedachte. Mit seltener
Einmütigkeit hätten alle Parteien des Reichstages die Wichtig-
keit der Sezession im deutschen Kunstleben anerkannt. Auch
im Landtage habe wenigstens Uebereinstimmung darüber ge-
herrscht, daß der Staat allen Künstlern, gleichviel welcher Rich-
tung, die gleiche Freiheit gewähren soll. Für den Staat, so
äußerte sich der Redner, gibt es nur eine vorurteilslose Kunst.
Nicht auf die Richtung ist das Kunstwerk zu prüfen, sondern
einzig und allein auf seinen Wert. Die Richtung ist nur
das Kleid und, dem lieben Gott sei's gedankt, in der Kunst
macht der Rock noch nicht den Mann. Zur Beurteilung des
Besten gebe es keine apodiktisch feststehenden Normen. Habe
doch sogar ein hervorragender Kunstkritiker die Werke aus
der späteren Lebenszeit Rembrandts als geistreiche Sudeleien
bezeichnet. Jedenfalls sei die Sezession stets bestrebt gewesen,
dem Werdenden in der Kunst zum Durchbruche zu verhelfen,
uud sei eingedenk gewesen des Goethe'schen Wortes: Es ist
eine falsche Nachgiebigkeit gegen die Menge, wenn man ihr
die Empfindungen erregt, die sie haben will, und nicht die
sie haben soll. Oberbürgermeister S chustehrus widmete dem
Streben der Sezession einige freundliche Worte und brachte
das Hoch auf den Kaiser aus. Damit endete die Feier. Eine
Reihe Werke war, wie das „B. T." meldet, schon vor der
Eröffnung verkauft worden, u. a. Slevogts Bild der spanischen
Tänzerin Marietta. (a.2333)
Berlin. Bei Eduard Schulte begann am (. Mai eine
neue Ausstellung, die elfte des laufenden Abonnementsjahres,
die Werke enthält von Louis Legrand-Paris (Radierungen,
Zeichnungen, Oelgemälde), Paul Schad-Rossa-Berlin und
von Paul Trouillebert ff, Paris, dem einstigen Schüler
von Camille Corot. Ferner treten kollektiv auf: die
Münchener Vereinigung „Graphik" (mit ihren Mit-
gliedern August Braun, Martha Cunz, Karl Liner, Hans
Neumann juu., Rudolf Treumann, Martha Wenzel)
und die Wiener Amateure Hugo Henneberg, Heinrich Kühn
und F. V. Spitzer, die eine Anzahl ihrer neuesten photo-
graphischen Gummidrücke zur Ausstellung bringen. (L.2286)
Dresden. Im Sächsischen Kunstverein wurden verkauft:
Professor E. Morgenstern „Sonnige Waldwiese"; Bernh.
Mühlig „Einsam", „Aussicht vom Schneeberg nach Ge-
witter" und „Schrammsteine vom linken Elbufer gesehen";
Siegw. Dahl ff „Kätzchen". Vom Sächsischen Kunstverein
Die Werkstatt der Kunst.
Heft 32.
Ter-
min
31-
Okt.
Ausstellungen und Stipendien
Näy.
in
Heft
Schluß der Ausstellung des Deutschen Künstler-
bundes in München.
Einreichung der Bewerbung um den Preis
der Vr. Raussendorff-Stiftung, Berlin.
28
20
Adrezsen-Aenckerunaen bitten wir uns stets sofort
durch Postkarte mitzuteilen.
Unseren direkten Abonnenten bleibt dadurch auch in der Reife-
zeit der rechtzeitige Bezug der Zeitschrift gesichert.
Abonnements auf die "Werkstatt Ser Aunst"
-werden taglrch entgegengenommen
im In- und Auslande von allen Buchhandlungen, außerdem im
Deutschen Reiche von allen Postboten (in Bayern von den Post-
anstalten), sowie direkt vom Verlag, München, Blüthenstr. ^5/1-
Geplante Ausstellungen.
Antwerpen. Hier wird aus Anlaß des 75jährigen
Jubiläums der belgischen Unabhängigkeit im nächsten Jahre
eine Ausstellung von Werken des Jakob Iordaens statt-
finden, die an Glanz nicht hinter der Van Dyck-Ausstellung
von (899 Zurückbleiben soll. (a 2306)
St. Louis. Auf Anregung des k. pr. Hofmalers C.
Arnold in Weimar hat sich eine größere Anzahl deutscher
Künstler veranlaßt gesehen, eine Sonderausstellung deutscher
Künstler in St. Louis in die Wege zu leiten. Sie sind hier
bei in Beziehung zu denk Zentralbureau zur Vertretung und
Förderung deutscher Interessen auf der Weltausstellung in
St. Louis 190H zu Berlin, getreten. Das Ergebnis der ge-
pflogenen Verhandlungen ist, daß in dem deutschen Künstler-
Heim des Kunstmalers Iohannes Schumacher in St. Louis
eine Sonderausstellung stattfinden wird, zu welcher schon
Heute etwa 25 Künstler ea. 50 Bilder angemeldet haben.
Die Ausstellung soll Ende Mai eröffnet werden und während
der Dauer der Weltausstellung dem Publikum zugänglich
sein. Das Künstlerheim liegt überaus günstig unweit des
Zentralbahnhofes, in einer der Hauptstraßen, die direkt zur
Ausstellung führt. In den gut belichteten, besonders hierzu
hergerichteten Räumen ist Platz zur Aufnahme von ca.
500 Bildern. Die Zollfrage ist durch Entgegenkommen der
amerikanischen Behörden in gleicher Weise für diese Sonder-
ausstellung wie für die Weltausstellung geregelt, so daß kein
Betrag bei Eingang zu deponieren oder zu bezahlen ist, son-
dern der Zoll erst fällig ist, wenn die Kunstwerke zum Ver-
kauf gelangt sind. Da nun das Künstlerheim alle Unkosten
der Ausstellung selbst trägt, so würden die sich weiterhin be-
teiligenden Künstler nur die verhältnismäßig geringen Spesen
für Fracht und Versicherungen zu tragen haben. Nur im
Falle des tatsächlichen Verkaufes beansprucht das Zentralbureau
bezw. das Künstlerheim eine Provision von fo Prozent. —
Die Vorstände der Kunstgenossenschaft in Darmstadt, Dres-
den, Karlsruhe, München, Weimar, des Vereins
Berliner Künstler, des Deutschen Künstlerbundes,
der Sezession in Berlin, der Luitpold-Gruppe, der
Sezession, des Künstlervereins Scholle in München,
sowie des Malkasten in Düsseldorf sind in der Lage,
weitere Auskunft zu geben, vor allem den Entwurf eines
Vertretungs-Vertrags, wie solcher mit den bisherigen Künst-
lern vereinbart ist, vorzulegen, während die geschäftliche
Durchführung der Beteiligungen in der Hand des vorge-
nannten Zentralbureaus, Berlin W. 9, Linkstr. t5, ruht. (3.23(0)
Solothurn. Am (0. Mai (Auffahrtstag) eröffnen die
Kunstmaler Daniel Ihly, Eduard Rheiner, Eduard Vallet,
alle drei in Genf, für die Dauer von vier Wochen im Saal-
bau Solothurn eine Lokalausstellung von Oelgemälden, die
mit etwa 80 Nummern beschickt wird. Eintritt 50 Cts. (L.2282)
Stuttgart. Der Württembergische Kunstgewerbe-
verein beabsichtigt, seine Ausstellungen auch anderen
württembergischen Städten zugänglich zu machen. So
sollen diese, wie schon mehrfach geschehen, nach Möglichkeit
nach Gmünd weitergegeben werden; auch in Heilbronn
wurde der Wunsch geäußert, diese Ausstellungen dort besich-
tigen zu können. (a.2300
Eröffnete Ausstellungen.
Barmen-Elberfeld. Die Gemälde-Kollektion von Rich.
Iährig-Dresden, welche bisher im Erfurter Rathause aus-
gestellt war, hat seit kurzem in der Ruhmeshalle zu Barmen
Aufnahme gefunden. (8.2328)
Berlin. Bei der Eröffnung der „Großen Berliner" am
30. April hielt der Vorsitzende der Ausstellungskommission,
Professor Ernst Körner, eine Ansprache, in der er auf die
Ausstellungsstatuten hinmies, durch die der Geist der freien
Kunst wehe. Nach diesen Statuten könnten alle Richtungen
der Kunst zu Worte kommen. Der Kultusminister, Dr. Studt,
knüpfte in seiner Erwiderung, die länger als gewöhnlich war,
an diese Worte an und feierte ebenfalls die Freiheit der
Kunst. (^324)
Berlin. Die diesjährige Ausstellung der Berliner Se-
zession wurde am 3. Mai zum letzten Male in ihrem alten
Hause in Eharlotteuburg vom Präsidenten der Sezession Pro-
fessor Max v. Liebermann durch eine Ansprache eröffnet,
in der er der jüngsten Kunstverhandlungen im Reichstage
und im preußischen Abgeordnetenhause gedachte. Mit seltener
Einmütigkeit hätten alle Parteien des Reichstages die Wichtig-
keit der Sezession im deutschen Kunstleben anerkannt. Auch
im Landtage habe wenigstens Uebereinstimmung darüber ge-
herrscht, daß der Staat allen Künstlern, gleichviel welcher Rich-
tung, die gleiche Freiheit gewähren soll. Für den Staat, so
äußerte sich der Redner, gibt es nur eine vorurteilslose Kunst.
Nicht auf die Richtung ist das Kunstwerk zu prüfen, sondern
einzig und allein auf seinen Wert. Die Richtung ist nur
das Kleid und, dem lieben Gott sei's gedankt, in der Kunst
macht der Rock noch nicht den Mann. Zur Beurteilung des
Besten gebe es keine apodiktisch feststehenden Normen. Habe
doch sogar ein hervorragender Kunstkritiker die Werke aus
der späteren Lebenszeit Rembrandts als geistreiche Sudeleien
bezeichnet. Jedenfalls sei die Sezession stets bestrebt gewesen,
dem Werdenden in der Kunst zum Durchbruche zu verhelfen,
uud sei eingedenk gewesen des Goethe'schen Wortes: Es ist
eine falsche Nachgiebigkeit gegen die Menge, wenn man ihr
die Empfindungen erregt, die sie haben will, und nicht die
sie haben soll. Oberbürgermeister S chustehrus widmete dem
Streben der Sezession einige freundliche Worte und brachte
das Hoch auf den Kaiser aus. Damit endete die Feier. Eine
Reihe Werke war, wie das „B. T." meldet, schon vor der
Eröffnung verkauft worden, u. a. Slevogts Bild der spanischen
Tänzerin Marietta. (a.2333)
Berlin. Bei Eduard Schulte begann am (. Mai eine
neue Ausstellung, die elfte des laufenden Abonnementsjahres,
die Werke enthält von Louis Legrand-Paris (Radierungen,
Zeichnungen, Oelgemälde), Paul Schad-Rossa-Berlin und
von Paul Trouillebert ff, Paris, dem einstigen Schüler
von Camille Corot. Ferner treten kollektiv auf: die
Münchener Vereinigung „Graphik" (mit ihren Mit-
gliedern August Braun, Martha Cunz, Karl Liner, Hans
Neumann juu., Rudolf Treumann, Martha Wenzel)
und die Wiener Amateure Hugo Henneberg, Heinrich Kühn
und F. V. Spitzer, die eine Anzahl ihrer neuesten photo-
graphischen Gummidrücke zur Ausstellung bringen. (L.2286)
Dresden. Im Sächsischen Kunstverein wurden verkauft:
Professor E. Morgenstern „Sonnige Waldwiese"; Bernh.
Mühlig „Einsam", „Aussicht vom Schneeberg nach Ge-
witter" und „Schrammsteine vom linken Elbufer gesehen";
Siegw. Dahl ff „Kätzchen". Vom Sächsischen Kunstverein