Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 3.1903/1904
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https://doi.org/10.11588/diglit.75368#0273
DOI issue:
Heft 17
DOI article:Denkmals-Enthüllungen / Staatsaufträge etc. / Aus Akademien und Kunstschulen / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Gedenktage / Auszeichnungen und Medaillen / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Kleine Anzeigen
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Heft 17.
Die Werkstatt der Aunst.
269
München. Zur Erinnerung an Noritz v. Schwind,
dessen 100. Geburtstag am 21. Januar gefeiert wurde, teilt
die „Münchener Jugend" einige Anekdoten aus dem Leben
des Künstlers mit, darunter die folgenden: Ein Kollege lud
den alten Meister in sein Atelier, um die ziemlich umfang-
reiche Skizze eines Gemäldes, das die Sintflut darstellen
sollte, zu betrachten. Schwind erschien und saß eine Weile
still und nachdenklich vor der Leinwand, bis er endlich lang-
sam begann: „Das freut mich — nein, das freut mich —"
Der Kollege fühlte sich bereits geschmeichelt: „Im Ernst, Herr
Professor?" „Ganz im Ernst: das freut mich — daß das
Luderzeug alles versaufen muß!" — Sein junger Sohn
Hermann war einmal mit einem selbstgebautem Floß, wo-
rauf er ein Segel gesetzt hatte, weit in den See hinaus-
gefahren. Als Schwind dies hörte, rief er voll Angst: „Den
Kerl erschieß ich sofort, wenn er kommt! So eine Dumm-
heit!" Als das Fahrzeug langsam heimwärts steuerte: „Der
kriegt mir Prügel, wenn er kommt!" Nachher: „Der kriegt
mir aber eine Ohrfeigen!" Als er aber schließlich wohl-
behalten landete, umarmte ihn Schwind mit den Worten:
„No, weil Du nur wieder glücklich da bist!" Bekannt
ist, daß Schwind ein entschiedener Gegner der Richtung Pi-
lotys war, trotz der persönlichen Achtung die er für diesen
hegte. Man war deshalb auf sein Urteil gespannt, als er
zum erstenmal des großen Bildes von Piloty „Nero auf den
Ruinen Roms" ansichtig ward. Erst räusperte er sich, dann
wies er auf das noch glimmende Scheit im Vordergrund:
„So a Scheit" — sagte er — „so a Scheit möcht' ich malen
können." Sprach's und ging seines Weges. Professor Pi-
loty hatte sein Atelier im alten Akademiegebäude gerade
über dem Schwinds; als Piloty dort ein neues Bild zur Be-
sichtigung ausstellte, und viele Leute hinaufgingen, fragte
Schwind einen Herabkommenden: „Sagen S' mir, was ist denn
da oben schon wieder für ein Unglück geschehen?" ^.n^s)
Paris. Ein Porträt von Michelangelo, angeblich
von ihm selbst gemalt, soll, wie die „Weekly Eritieal Re-
view" berichtet, in Paris entdeckt worden sein. Es heißt, daß
es zur Zeit des ersten Kaiserreiches vom Generalleutnant
Dupont nach Frankreich gebracht worden ist. Nachforschungen
in der Pariser National-Bibliothek führten zu der Entdeckung
einiger Florentiner Stiche nach dem Gemälde; diese Stiche
sind das Beweismaterial für die Echtheit des Bildes und
für die Tatsache, daß es der Sammlung des Prinzen Strozzi
im Jahre 1802 entnommen wurde. Die Nachricht bedarf der
Bestätigung, zumal Tafelbilder von Michelangelo sehr
selten sind. (a.ii^)
Lirerarup-^niscbau.
(Die mit o bezeichneten Artikel sind illustriert.)
Technische Mitteilungen für Malerei. 20. Iahrg. Heft 13.
Aus dein Inhalt: Deutsche Gesellschaft zur Beförderung
rationeller Malverfahren. (Protokoll der Generalversamm-
am 28. Nov. 1905.) — Die neuen Versuche zur „Resti-
tution der antiken Freskomalerei" von Ernst Berger.
Von Dr. L. Lang.
Kunstchronik. 15. Iahrg. Heft 12. Aus dem Inhalt: Zur
Genesis der Robbia-Arbeiten. Von Georg Gronau.
Daheinr.o Leipzig. H0. Iahrg. Heft 16. 16. Januar. Aus
dem Inhalt: Dem Gedächtnis Moritz von Schwinds.
Von Eduard Engels-München.
Die Propyläen. (Halbwochenschrift der „Münchner Zeitung".)
1. Iahrg. Nr. 29. M. v. Schwind-Nummer.
Monatsberichte über Kunst und Kunstwissenschaft, o z.Iahrg.
Heft 11/12. Aus dem Inhalt: Moritz v. Schwind zum
hundertsten Geburtstag. Von Otto Grautoff. — Der
Meister des Seligenstädter Altars. Von M. Escherich. —
Die Darstellung der Verkündigung in der Malerei. Von
I. Goldschmidt. — Die Orginalentwürfe zu den Witten-
berger Heiligentümern. Von Dr. Robert Bruck. — Die
vierte Ausstellung der Maler-Lithographen in Paris.
Von Walter Gräff. — Die Flußgötter auf dem Kapitol.
Von Dr. M. Berolzheimer. — Kunst als Offenbarung
der Natur (Schluß). Von M. Escherich. — Die bildende
Kunst in Norwegen. Von Dr. H. Pudor.
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Die Ke^ZoZm-rA Ese^e^ Doe^te^ Llo^/rrs mit De^-m
D-o/^so^ Dr^r^igi H^ör^Z^ Di/Ma^e--, beeiden rei^
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^6^6^ L^n^'n Döiv von unck 2U B^toZn/u^kL,
Dv088^. Ä688. Damme^/re-^ ^--cZ Deir. De^ie^^b^at.
D^oi/ns u MstLD^eDo'^v von nn^^u L to/n/u^L,
Aeö. De^t^^e^.
D^/r-rs^ im -/a^a-- ^99^.
Mei-re HZoZm-^ mit D>6/L^ ><---///<; /M^-<--/
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D^o/osson Duck^v^ Z/sdZoL, MclZrsus/-.
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In dieser Rubrik werden nur kleine Anzeigen in Petit mit
Ueberschrift ausgenommen. Die Ueberschrift wird fettgedruckt
und darf eine Zeile nicht überschreiten. Das Hervorheben ein-
zelner Worte im Text ist nicht gestattet. In dieser Rubrik be-
trägt der Preis für die viergespaltene Petit-Zeile 20 Pfennige.
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bis 1903
der „Werkstatt der Kunst" sind,
soweit der Vorrat reicht, zu er-
mäßigt. Preis z. bez. v. Verlag.
Die Werkstatt der Aunst.
269
München. Zur Erinnerung an Noritz v. Schwind,
dessen 100. Geburtstag am 21. Januar gefeiert wurde, teilt
die „Münchener Jugend" einige Anekdoten aus dem Leben
des Künstlers mit, darunter die folgenden: Ein Kollege lud
den alten Meister in sein Atelier, um die ziemlich umfang-
reiche Skizze eines Gemäldes, das die Sintflut darstellen
sollte, zu betrachten. Schwind erschien und saß eine Weile
still und nachdenklich vor der Leinwand, bis er endlich lang-
sam begann: „Das freut mich — nein, das freut mich —"
Der Kollege fühlte sich bereits geschmeichelt: „Im Ernst, Herr
Professor?" „Ganz im Ernst: das freut mich — daß das
Luderzeug alles versaufen muß!" — Sein junger Sohn
Hermann war einmal mit einem selbstgebautem Floß, wo-
rauf er ein Segel gesetzt hatte, weit in den See hinaus-
gefahren. Als Schwind dies hörte, rief er voll Angst: „Den
Kerl erschieß ich sofort, wenn er kommt! So eine Dumm-
heit!" Als das Fahrzeug langsam heimwärts steuerte: „Der
kriegt mir Prügel, wenn er kommt!" Nachher: „Der kriegt
mir aber eine Ohrfeigen!" Als er aber schließlich wohl-
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„No, weil Du nur wieder glücklich da bist!" Bekannt
ist, daß Schwind ein entschiedener Gegner der Richtung Pi-
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wies er auf das noch glimmende Scheit im Vordergrund:
„So a Scheit" — sagte er — „so a Scheit möcht' ich malen
können." Sprach's und ging seines Weges. Professor Pi-
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über dem Schwinds; als Piloty dort ein neues Bild zur Be-
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dem Inhalt: Dem Gedächtnis Moritz von Schwinds.
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bis 1903
der „Werkstatt der Kunst" sind,
soweit der Vorrat reicht, zu er-
mäßigt. Preis z. bez. v. Verlag.