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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 18
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Inhalt / Arbeitskalender / Geplante Ausstellungen / Eröffnete Ausstellungen / Laufende Preisauschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Denkmals-Enthüllungen / Aus Akademien und Kunstschulen / Staatsauftrag etc. / Stipendien / Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0248

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Die Werkstatt der Aunst.

Heft (8.


Landschaft von Hans Thoma, ein Bildnis von Heinrich
Lessing und schließlich das Gemälde „Nemento wori" von
Wilhelm Lei bl.
Düsseldorf. Die Witwe des Rentners Werner Dahl hat
der städtischen Gemäldegalerie das Bild „Die Schachspieler"
von Benjamin Vautier geschenkt.
Paris, Jin Mnsee du Luxembourg sind durch die
Regengüsse der letzten Tage mehrere Kunstwerke arg mit-
genommen worden. Der Regen drang durch das schadhafte
Glasdach in die Ausstellungssäle und verunzierte eine Anzahl
Meisterwerke der Bildhauerkunst mit gelben Flecken, die kaum
wieder verschwinden dürften. Die Skulpturen: „Pan und Bär"
von Freiniet, „Jugend und Liebe" von Erauck, „Merkur"
von Idrac, „Leda" von Jules Desbois, „Bacchantin" von
Moreau-Vautier und „Adam" von Earles machen jetzt einen
geradezu jammervollen Eindruck.
Venedig. Bei einem Brande in Palazzo Balbi Valier
wurde ein Bild von Tintoretto, ein Porträt des Franzesco
Eontarini zerstört. Von dem Gemälde ist nur der Kopf
Eontarinis erhalten. Alle übrigen Bilder, wie auch die kost-
baren Deckengemälde von Tiepolo sind gerettet.

nahezu 70 Jahren erreichte, verliert Berlin einen Bildhauer,
der die Reichshauptstadt mit vielen Gaben seines Könnens
schmückte. Siemering war in Königsberg (835 geboren. Seine
Leiche wird in Hamburg verbrannt.
Damburg. Der Landschafter ValentinRuths ist, achtzig-
jährig, in Hamburg gestorben. Er hatte in Düsseldorf unter
Schirmer studiert und gehörte zu den namhaftesten Vertretern
dieser Schule. Er widmete sich, von einigen Jugendarbeiten
abgesehen, ausschließlich der Darstellung der nächsten Um-
gebung Hamburgs und der holsteinischen Landschaft. Ein
Hauptwerk von ihm sind die Wandgemälde im Treppenhause
der Hamburger Kunsthalle, aber auch andere Galerien be-
sitzen Werke von ihm, und auch bei Privatliebhabern war
sein Name beliebt.
London. Der Maler Bronghton, Mitglied der Kgl.
Akademie, wurde in seinem Atelier tot ausgesunden.
Venedig. Hier ist am (7. Januar der Kunsthistoriker
Gustav Ludwig gestorben.
Gegenklage.

Aus Akademien und Runslsckulen.
Wien. Der Streit an der wiener Kunstakademie dürste
dadurch beendet werden, daß Professor Marschall noch vor Ab-
schluß des Disziplinarverfahrens freiwillig auf die Professur
an der Akademie verzichtet.
Versonal-k)ackrid>1en.
Berlin. Zwei Veteranen der deutschen Kunst vollenden
1905 ihr 90. Lebensjahr: Adolf v. Menzel und Andreas
Achenbach. Der greise Düsseldorfer Meister ist noch ein paar
Monate älter als der unvergleichliche Darsteller der Frideri-
zianischen Epoche. Achenbach gehört auch am längsten (seit
18-19) der Akademie an. Menzel folgte erst 1853, gleichzeitig
mit dem bald 88 jährigen Maler Eduard Pape. In Bezug
auf das Lebensalter werden alle drei Künstler aber noch von
einem ausländischen Mitgliede übertroffen: von dem wiener
Rudolf v. Alt, der im Sommer 9z Jahre wird. Er wurde
187-1 zum Mitgliede erwählt. Andere Mitglieder, die das
Alter des Psalmisten überschritten haben, sind der Dombau-
meister Raschdorss (geboren 1823), der Bildhauer Lugdne
Guillaume in Rom (geboren 1822), der Holländer Iozes
Israels (geboren i82-i), Oswald Achenbach (geboren 1827),
Friedrich Ad ler (geboren 1827), Fritz Werner (geboren (827),
der Kupferstecher Louis Jacoby (geboren (828), der Architekt
und frühere Akademie-Präsident Hermann Ende (geboren
1829), Ludwig Knaus (geboren I829). weitaus das jüngste
Mitglied ist der Tierbildhauer August Gaul, der erst 36 Jahre
wird. Die nächst jüngeren sind Arthur Kampf (geboren
186-p und Gerhard Janen sch (geboren 1860), die allerdings
beide schon die würde eines Senators bekleiden.
Berlin. (Kunstgewerbemuseum.) Emil Grlik wurde an
Stelle Gtto Eckmanns zum Professor am Berliner Kunst-
gewerbemuseum ernannt.
Karlsruhe. Professor Ludwig Dill wurde durch den
Tod seiner Gattin in Trauer versetzt.
Wien. Felician v. Mirbach, Maler und Direktor der
wiener Kunstgewerbeschule, der nach mehrmonatigem Auf-
enthalt ans Amerika jüngst zurückgekehrt ist, hat nach Wider-
legung aller gegen ihn wegen seines langen Ausbleibens ge-
richteten Angriffe um seine Pensionierung nachgesucht, da er
sich ausschließlich seiner künstlerischen Tätigkeit widmen will.
Baron Mirbach will nach Innsbruck übersiedeln.
Todesfälle.
Berlin. Professor Rudolf Siemering ist in Berlin in-
folge einer Operation gestorben. In ihm, der ein Alter von

I.Febr. 1899-
2.
1788.
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1903.
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1808.
5.
1875.
5.

1899-
6.
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1772.
8.

1818.
8.

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1795.
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1887.
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1902.
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1902.
15.

1803.
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1817.
16.

1823.
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156-1.
17.

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18-18.
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1878.
19-

1898.
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1902.
20.
18-1-1.
23.

1900.
23.

1900.

Historienmaler Ferdinand Rothbart gest.,
München.
K. A. v. H eid el 0 ff, Architekt, geb., Stuttgart.
Bildhauer Joseph v. Kops gest., Rom.
Karl Spitzweg geb., München.
Artur Georg v. Ra mb erg gest., München.
Landschaftsmaler Ad. Walter gest.
Gerhard und Karl v.Kü geigen geboren,
Bacharach.
Wilhelm Eainp Hausen geb., Düsseldorf.
Moritz v. Schwind gest., München.
Heinr. Hübsch, Architekt, geb., Weinheim.
Ary Scheffer geb., Dortrecht.
Erzgießer Ferd. v. Miller gest., München.
L. Lngel brecht, Glasmaler,gest., Hamburg.
Maler Ldm. Krenn gest., Zürich.
K.F. Lessing geb., Breslau.
Eh. Fr. Daubigny geb., Paris,
p. p. prudhon gest., Paris.
Michelangelo gest., Rom.
Maler K. v. pidoll gest., Rom.
Bruno Piglhein geb., Hamburg.
Daubigny gest., Paris.
Alexander Liezen-Mayer gest., München.
Landschaftsmaler Albert Bierstadt gest.,
New-Hork.
Michaly Munkacsy geb., Munkacs.
Kupferstecher Glaser gest., Düsseldorf.
Professor wilh. Dürr gest., München.

Aus Künstler-Vereinen.

Bremen. Die Generalversammlung des Kunstvereins
zu Bremen ernannte einstimmig den Kommerzienrat Arnold-
Berlin, der der Knnsthalle der Hansestadt eine Kopie von
Tnaillons „Amazone" schenkte, zu seinein Ehrenmitglied.
Darmstadt. Ueber das Rechtsverhältnis zwischen den
Künstlern der Künstlerkolonie und der Kabinetts-Di-
rektion scheinen vielfach falsche Ansichten verbreitet zu sein.
In einem Prozesse wurde darüber jüngst folgendes festgestellt:
Die Künstler beziehen eine jährliche monatlich zahlbare Remu-
neration (kein pensionsfähiges Gehalt) ans der Privatschatulle
des Großherzogs, ohne dabei zn einer Gegenleistung verflichtst
zu sein. Dieses Verhältnis schließt nicht ans, daß sie sich für
Arbeiten, die sie an in der Kolonie ausstellende Gewerbe-
treibende liefern, bezahlen lasten. Der diesjährige Ueberschnß
der Künstlerkolonie soll zur Hälfte dein Ausstellungsrestaurateur
zufallen, zur andern Hälfte wird er wahrscheinlich der Ernst
Ludwig-Stiftung zugewendet werden.
(Siehe Fortsetzung der Rubrik auf Seite 2-19.)
 
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