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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 5.1905/​1906

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Heft 45
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Personal-Nachrichten / Auszeichnungen und Medaillen / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.45527#0631
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Heft H5.

Die Werkstatt der Nunst.

627

vr. p. Muthesius aus Berlin einen Vortrag halten. Im
Anschluß an den Delegirtentag wird dann am 25. und 26. Sep-
tember ein allgemeiner deutscher Runstgewerbetag in Dresden
abgehalten werden. Am 25. September findet eine Versamm-
lung im Festsaale des städtischen Ausstellungsgebäudes statt,
in der einzelne Vorträge von insgesamt anderthalbstündiger
Dauer über die kulturelle Bedeutung der kunstgewerblichen
Bewegung für das deutsche Volk gehalten werden sollen.
Darauf folgt eine Besichtigung der Ausstellung und eine
gemeinsame Festtafel, am Tage darauf ein Ausflug zu Dampfer
nach Meißen mit musikalischen Darbietungen im Dom und
Besichtigung der Albrechtsburg.
Vermischtes.
Florenz. In Florenz und in Paris haben sich zwei
Ausschüsse gebildet, welche von neuem einen versuch machen
wollen, die Ueberreste Leonardo da Vincis aufzufinden.
Ls ist bekannt, daß der große Renaisfancemaler in Amboise
gestorben ist, wo er die letzte Zeit feines Lebens verbracht
hatte; man zeigt dort noch heute das paus, in dem er ge-
wohnt hat. Die Nachforschungen werden unter der Aufsicht

der Leonardo-Gesellschaft in Florenz vorgenommen, die schon
so viel für das Gedächtnis des großen Meisters getan hat.
Penry poussaye, das Mitglied der französischen Akademie,
hat sich als einer der ersten zur Mithilfe bereit erklärt, in
Erinnerung an einen Lieblingswunsch feines Vaters, Arsene
poussaye, der bereits vor HO Jahren das Grab Leonardos
gesucht hatte.
München. Die Zeitungen berichten: In der Pariser
Akademie der Wissenschaften erläuterte Prof. Lippmann sein
verbessertes System des Photographierens in natür-
lichen Farben, welches auf dem Grundsatz beruht, daß
jeder einzelne einfallende Strahl zerlegt wird. Das Vriginal-
bild wird zunächst auf eine äußerst eng linierte photographi-
sche Platte projiziert, hierauf tritt ein mit einem Prisma
kombiniertes Objektiv in Wirksamkeit; das auf der empfind-
lichen Platte entstandene Bild wird entwickelt und in ein
positiv umgewaudelt. Dieses in den Apparat eingestellte
Positiv zeigt auf den erwähnten engen Linien das Original
in den ihm eigenen Farben. Die versammelten Fachmänner
erklärten einstimmig dieses Verfahren als höchst wichtige
Etappe zur Erreichung des Zieles, nämlich der Perstellung
der Photographien in natürlichen Farben auf Papier.

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