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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Aus unserem Bescherdebuch / ein Graze Preisausschreiben / Ein Leipziger Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Architektur / Staatsankäufe etc. / Personal-Nachrichten / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereine / Stipendien und Stiftunge / Auktionen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0184
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Die Werkstatt der Kunst.

Heft sZ.

s7L

angekauft die Entwürfe von Staiger öd wössinger, so-
wie Bi hl ä: woltz, sämtliche in Stuttgart.
OsnkrnLier.

Budapest, V.K.. Das am 2. Dezember im Beisein des
Königs von Ungarn enthüllte Reiterdenkmal des gewesenen
Ministers des Aeußern, des Grafen Gyula v. Andrassy, steht
vor dem Südportale des neuen Parlamentshauses. Die auf
fein getöntem, barockisierendem Marmorsockel stehende Haupt-
figur ist nach Süden gewendet; der Blick des Grafen ruht
sinnend und ernst auf dem entzückenden Panorama der auf
beiden Utern der Donau ausgebreiteten Haupt- und Residenz-
stadt Ungarns. Auf beiden Seiten des Sockels sind zwei
Brust Reliefs angebracht, von denen das eine die Krönung
des Königs von Ungarn, das andere den Berliner Kongreß
mit 19 Porträts darstellt. Das Denkmal ist das Merk des
Bildhauers György Zala, der infolge dieser Enthüllung
allgemein und herzlich gefeiert wurde.
UrAitektui'.

Breslau. Ium baldigen Eintritt werden mehrere ge-
wandte Architekten sowohl zum Entwerfen und Veran-
schlagen als auch zur Leitung von Neubauten gesucht,
welchen Bewerbungen, außer dem kurzaefaßten Lebenslauf
beglaubigte Abschriften ihrer Zeugnisse über Schul- und Be-
rufsbildung und bisherige Tätigkeit sowie Skizzen oder
Zeichnungen (aber keine Bauschulzeichnungen) und Gehalts-
ansprüche beizufügen sind, an die Stadtbaudeputation.
Erefeld. Das städtische Hochbauamt sucht zur Entwurfs-
Bearbeitung und späteren Bauleitung umfangreicher Neu-
bauten mehrere in jeder Bestellung erfakrene Architekten.
Meldungen unter Angabe der Gehaltsansprüche und Beifügung
von Zeugnissen bis zum 2?. Dezember an den «Oberbürgermeister.
Gelsenkirchen. Für das Hochbauamt der Stadt Gelsen-
kirchen wird zu möglichst baldigem Eintritt ein tüchtiger
Architekt mit Hochschulbildung gesucht, der imstande ist,
der Neubau-Abteilung vorzustehen. Der bisherige Stcllen-
Inhaber, der zum Stadtbaumeister gewählt ist, bezog zuletzt
ein Gehalt von H200 Mk.; die Stelle ist zur Zeit nicht
pensionsberechtigt. Bewerbungen mit Angabe der Gehalts-
Ansprüche, Lebenslauf und Zeugnissen bis Ende Dezember
an den Oberbürgermeister, i. V. gez. von wedelstaedt.
Dämeln. Zur Projekt-Bearbeitung eines Schlachthof-
Umbaues und einer neuen Schule pp. und event. zur Bau-
leitung wird auf sofort ein Architekt gesucht. Gesuche mit
Gehaltsansprüchen, mit selbstgeschriebenem Lebenslauf, mit
Zeugnisabschriften und mit selbstangefertigten Skizzen oder
Zeichnungen, sowie Angabe, zu welcher Zeit der Eintritt er-
folgen kann, umgehend an das Stadtbauamt, gez. F. Sommer,
Stadtbaumeister. Der Eintritt muß möglichst sofort erfolgen.
Niel. Zu möglichst baldigem Dienstantritt wird ein er-
fahrener und mit den Formen des Backsteinbaues durchaus
vertrauter Architekt gesucht. Bewerbungen mit Zeugnisab-
schriften, Lebenslauf und Gehaltsforderung an das Garnison-
bauamt Kiel.
Niel. Für die Projektierung, Detaillierung und etwaige
Bauführung einiger städtischer Bauten unter einem Stadt-
bauinspektor wird zum Februar ;9O7 ein künstlerisch
befähigter Architekt mit Hochschulbildung gesucht.
Bei Bewährung ist Aussicht auf dauernde Beschäftigung vor-
handen. Gehalt 250 Mk. monatlich. Bewerbungen mit Lebens-
lauf, Zeugnissen und selbstangcfertigten Skizzen oder Ent-
würfen bis zum 27. Dezember d. Is. an das Hochbauamt der
Stadt Kiel.
Königshütte i. Gberschles. Für die Bearbeitung ver-
schiedener Entwürfe wird ein jüngerer, künstlerisch be-
fähigter Architekt, möglichst mit Hochschulbildung, zum
sofortigen Eintritt gesucht. Bewerbungen mit Lebenslauf,
Zeugnisabschriften, selbstangefertigten Handskizzen, Gehalts-

ansprüchen und mit Angabe des möglichen Dienstantritts bis
zum 29. Dezember an den Magistrat.
Neuhaldensleben. Bei der hiesigen Stadtverwaltung
soll die Stelle des Stadtbaumeisters möglichst sofort neu
besetzt werden. Das Gehalt beträgt vorläufig 2;oo Mk.,
die Anstellung erfolgt auf dreimonatliche Kündigung mit
Pensionsberechtigung nach zojähriger Dienstzeit und Witwen-
und Waisenversorgung. Gehalts-Staffel Vorbehalten. Ge-
eignete, im Hoch- und Tiefbau, sowie in Handhabung der
Baupolizei erfahrene Bewerber wollen sich bis zum ;. Ja-
nuar ;9O7 unter Nachweis ihrer Befähigung melden beim
Magistrat, gez. Boye.
Slaalsankäufe etc.

Berlin. (Der Kaiser) hat ein von Bildhauer wilh.
Wandschneider geschaffenes Bronzewerk „Der Sieger" er-
worben. Das Bildwerk, das sich in der Sammlung des Künst-
lers auf der letzten Großen Kunstausstellung befand, soll
einen Platz im Freien erhalten.
Dessau. (Die städtischen Kunstsammlungen er-
warben) aus einer zur Zeit in der Kunsthalle befindlichen
Ausstellung von Werken von Mitgliedern der Münchener
Sezession, an welcher sich beteiligten: Leermann, Dain-
berger, Dekkert, Flad, Graf, Gröber, v. Hayeck, v. Heyden,
Hegenbarth, Kaiser, Knirr, Lehmann, Meyer-Basel, Nißl,
Overbeck, Piepho, pietzsch, Thomas, drei Werke und zwar
die Bilder „Dämmerung" vou Karl Piep ko, „Putzmacherin"
von Rudolf Nißl und „Au der Tür" von Herrn. Gröber.
Dessau, em. In der Herbstausstellung des Anhaltischen
Kunstvereins ist das Gemälde „Gefunden" von Eduard Dae-
len, das eine tragische Szene aus den Nachtseiten des rhei-
nischen Karnevals schildert, für die städtischen Kunstsamm-
lungen in Dessau angekauft worden.

Berlin. (Bildhauer Professor Max Unger) wurde
in die Landeskunstkommission vom Verein Berliner Künstler
an Stelle des verstorbenen Prof. Vr. F. Hartzer entsandt.
Berlin. (Der Landschafts-und Architektur Maler
peinrich Harder) ist an die akademische Pochschule für die
bildenden Künste zu Lharlottenburg zur Leitung der prak-
tischen Uebungen in Leimfarben (dekorative Malerei im An-
schluß an die Architektur- und Vrnamentklasse) berufen wor-
den. Harder, geboren am 2. Juni ;858 zu Friedland in Mecklen-
burg, ist ein früherer Meisterschüler von Eugen Bracht. Be-
kannt wurde er durch seine langjährige Tätigkeit in der
Dekorationsmalerei, vor allem durch seine Dioramen für die
wissenschaftlichen Urania-Vorträge.
München. (Ueber die Berufung Bruno Pauls)
schreibt, ganz im Sinne dessen, was bei ähnlicher Gelegenheit
wiederholt in der „Werkstatt der Kunst" betont wurde, die
„Süddeutsche Lauhütte" u. a. folgendes: wenn man die
Notizen der Tagesblätter der letzten Zeit durchlas, konnte
man meinen, München laufe ernstlich Gefahr, seinen Ruf
als Kunststadt zu verlieren, denn Bruno Paul geht nach
Berlin. Es ist nun aber doch nicht angängig, Bruno Paul
und die Münchener Kunst zu identifizieren; daran wird
Bruno Paul selbst am wenigsten gedacht haben. Daß München
in ihm einen seiner ersten Künstler in modernem Sinne hatte,
und daß er sich bei Förderung kunstgewerblicher Bestrebungen
hohe Verdienste erwarb, das steht einmal fest- Daß damit
aber München aufhörte, Kunststadt zu sein infolge des Ver-
lustes dieses einen Mannes, das wäre doch sehr beschämend
für die gesamte Münchener Künstlerschaft, wir müssen im
Gegenteil stolz darauf sein, wenn man bei Besetzung solch
exponierter Posten wie den des Direktors der Berliner Kunst-
gewerbeschule nach München greift, denn gerade diese Tat-
sache ist geeignet, den Ruhm unserer Kunststadt hinauszu-
tragen in alle Welt, mehr als wenn Bruno Paul am «Ort
seiner früheren Tätigkeit still weitergewirkt hätte. Die Herren
 
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