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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

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Ein Preisausschreiben zu 5500 Kronen des Landesausschusses des Erzherzogtums Oesterreich u. d. Enns für neue gewerbliche Fremdartikel / Zum Kapitel der öffentlichen Wettbewerbe / Eine unbefugte Nachbildung / Aus unserem Beschwerdebuch / Eröffnete Ausstellungen (Fortsetzung) / Laufende Preisausschreiben / Erledigte Preisausschreiben / Denkmäler / Staatsankäufe etc. / Staatsaufträge etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Personal Nachrichten / Auszeichnungen und Medaillen / Todesfälle / Stipendien und Stiftungen / Aus Künstler und Kunstvereinen / Auktionen / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0199
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heft

Die Werkstatt der Kunst.

Zlaatsankäufe etc.
Elberfeld, em. (Vas Städtische Museum erwarb)
aus der im November vom Museums-Verein veranstalteten
Zügel-Ausstellung das Gemälde „Lin Märztag".
Rrefeld. Das Kuratorium des Kaiser Wilhelm-Mu-
seums hat beschlossen, aus der Schenkung des Herrn v. Bccke-
ratb zwei Bilder zu kaufen und zwar das Gelgemälde
„Aufziehendes Gewitter" von Hans Thoma und das Aqua-
rell „pflügender Bauer" von Gregor v. Bochmann.
München. (Die Kgl. Graphischen Sammlungen)
erwarben in der Auktion Gura Blätter von F. Bamberger,
w. Busch, R. Herzberg, L. v. Löfftz, L. Mayr (Graz), L. Neu-
bert, L. Neureuther, G. pietsch, PH. Roeth, A. Schleich,
R. Seitz.
München, (vom Gemeindefonds zur Anschaf-
fung von Werken der bildenden Künste.) Ueber die
bis zum Ende des Jahres zyos angefallenen Mittel wurde
in folgender weise verfügt: Ls sind an diesem Zeitpunkte
vorhanden 68 385 Mk. aus den Vorjahren und 25 ooo Mk.
aus dem Jahre 1905. Zu decken sind hieraus: Die
Kosten für Anbringung einer plastischen Gruppe auf den
Pfeilern der Aufgangstreppe von der Gebsattel- zur Hoch-
staße (Kostenanschlag 2; 000 Mk., Kreditrest ;9 585 Mk.);
2. Brunnen beim Schulausstellungsgebäude in der Nürn-
berger Landesausstellung (Kostenanschlag ^500 Mk., Kredit-
rest q,Z50Mk.); 3. Aufstellung einer Lhristophorussigur auf
der Brüstungsmauer unterhalb der Liedigstraße (Kostenanschlag
20000 Mk.); H. Aufstellen eines Brunnens gegenüber der
alten Sendlinger Kirche (Banernschlacht-Denkmal; voraus-
sichtliche Kosten 50 000 Mk.). — Man vergesse in Zukunft bei
Anschaffungen aus diesem Fonds nur auch die Naler nicht.
SlaalsauklrLge etc.

Ahrweiler. (Dem Porträtmaler Theodor Ziegler)
hat die Kunstkommission des Kreishauses in Ahrweiler (Rhein-
provinz) für den Sitzungssaal ein lebensgroßes Bildnis Kaiser
Wilhelms k. in Auftrag gegeben.
Berlin. (Den Maler Hans Laasn er) in Lharlotten-
burg hat der Magistrat der Stadt Dirschau mit der Ausfüh-
rung von lebensgroßen Gelbildern der Kaiser Wilhelm II.,
Friedrich KI. und Wilhelm I. beauftragt, welche im Sitzungs-
saal des Rathauses ihren Platz finden sollen.
Dresden, em. (Der durch die Herrmann-Stiftung)
im vorigen Jahre unter Bewerbungen mit dem ersten
Preise ausgezeichnete Entwurf des Malers Herm. Behrens
für die Grabkapelle in Radeberg, „Die Himmelfahrt „Lhristi"
darstellend, ist in diesem Herbst in Kasemfarben vollendet
worden.
Leipzig. Der Lhrenbürgerbrief der Stadt für Kreis-
hauptmann von Lhrenstein, eine erzene Tafel, ist ein Werk
des Leipziger Bildhauers Paul Sturm mit einer Inschrift
und folgender Komposition: vier anmutige weibliche Gestalten
mit Spiegel, Kranz, Lorbeerkranz und Krone in flachem Re-
lief umgeben die Tafel, welche oben das Stadtwappen, unten
ein Bild des neuen Leipziger Rathauses aufweist. Lin höl-
zerner Rahmen mit farbigen Einlagen umgibt die Tafel.
Leipzig. (Der Bildhauer Johannes Hartmann)
ist der Schöpfer der Plakette, die dem Chirurgen v. Berg-
mann an seinem soeben gefeierten 70. Geburtstage im Auf-
trage der deutschen Rettungsgesellschaftcn überreicht wurde,
folgende Komposition darstellend: Line ideale Frauengcstalt,
die neue Zeit, weist den in seiner Studierstnbe in Bücher-
weisheit vertieften Arzt auf eine Szene hin, welche, durch ein
großes Bogenfenster sichtbar, sich auf der Straße abspielt.
Zwei Arbeiter sind unter Leitung eines Arztes, in dem die
Züge und die Figur Bergmanns wiederzuerkennen sind, be-
schäftigt, einen im Fabrikbetriebe verunglückten Kameraden
in einen Rettungswagen zu laden.


Aus Galerisii uncj Museen.
Berlin. (Jin Kgl. Kunstgewerbemuseum)
hat der Umbau eine größere Reihe besonders stattlicher Neu-
erwerbungen zutage gefördert, welche aus Mangel an Platz
bisher nicht hatten ausgestellt werden können. Hierher ge-
hört vor allen: ein französisches Zimmer aus dem Hotel
Sillery in Paris, um ;?20 entstanden. Die Ausstattung ist
in allen Teilen erhalten und hierher übertragen, die Täfelung
ans Nußholz reich geschnitzt, die gemalten Supraporten, die
Stuckdecken, die Spiegel, der Kamin, Fenster und Türen mit
allen Schlössern. Das Haus, dessen Lmpfangssaal es war,
zwischen der Akademie und dem Münzgebäude gelegen und
jetzt zum Abbruch bestimmt, hat ganze Reihen bekannter
Künstler und Gelehrter beherbergt. — Der kleine pariser
Salon, den das Museum seit längerer Zeit besitzt, aus einem
Hause der Ninon de Lenclos stammend, hat jetzt seine richtige
Seitenbeleuchtung erhalten. — Höchst reizvoll ist ein kleines
Zimmer aus Florenz ans der Villa torre degli Agli um
Z57O, ausgemalt von Bernardo poccctti, der die großen Säle
der Uffizien dekoriert hat. Die Decke des zierlichen Raumes
stellt eine Weinlaube dar, die in Grnamentfelder und einen
Wappenfries übergeht. Zur Aufstellung gelangt ist auch die
Kassettendecke aus dem Palast Bartolini in Florenz um
;520. Auf diese weise sind zwei kleine Zimmer aufgestellt
worden, welche besondere Perlen der edelsten Florentiner
Kunst enthalten. Aber auch alle übrigen Gruppen der Möbel-
säle haben sich neu und reich entfalten können. In die
gotische Abteilung ist die Tür einer Sakristei gelangt mit
herrlicher figuraler Schnitzerei aus dein südlichen Flandern
um ;zoo, in den Renaissanzesaal ein mächtiger Stein-
kamin aus Arezzo, in den anstoßenden Vorraum die orna-
mentalen Steinskulpturen, welche bisher im Treppenhause
ungenügend aufgestellt waren. Ganz besonders entfaltet
haben sich die Zimmer des —;8. Jahrhunderts, von dem
Rokokosaale abgesondert ist das Zimmer Louis XVI. mit den
Möbeln der Marie Antoinette und anstoßend das Zimmer
Empire mit der Frühzeit des zst. Jahrhunderts bis in die
Biedermeierzeit hinein. Auch die zweite Hälfte des Jahr-
hunderts und der Anfang unseres Jahrhunderts haben bereits
einzelne geschlossene Gruppen abgesetzt.
Aus Akaäeniien uncl KrmstsAulen.

München. (Als Thema der Preisaufgaben für
die Studierenden der Kgl. Akademie der bildenden
Künste) wurden für das Schuljahr zyos/o? gegeben: für
die Maler eine „Darstellung aus den Sitten und Gebräuchen
oder der Geschichte der engeren Heimat des Bewerbers", für
die Bildhauer „ein Relief oder eine Gruppe für ein Kranken-
haus". Die Arbeiten sind bis Montag, den 7. Januar, vor-
mittags abzulicfern.
5)ersonal-k2ack^lcdlLN.

Dresden. (Die Meldung, daß Prof. Hermann
Hahn), München, an Johann Schillings Stelle an die
Akademie nach Dresden berufen worden sei, bestätigt sich, wie
von beteiligter Seite erklärt wird, nicht.
Dresden. (Ferdinand Avenarius) vollendete am
20. Dezember das fünfzigste Lebensjahr.
München. (Professor Hans v. Petersen) wurde von
der Münchener Künstlergenossenschaft für das Geschäftsjahr
;yO7 —1909 zu ihren: Präsidenten gewählt. Hans v. Peter-
sen hat das Präsidium früher schon einmal mehrere Jahre
hindurch innegehabt. Er löst in diesem Amt den Prof. Karl
Albert v. Baur ab, unter dessen Führung als denkwürdigste
Veranstaltungen die IX. Internationale Kunstausstellung ;9O5
und die rückschauende Ausstellung bayerischer Kunst der Jahre
;800-;850 im vergangenen Sommer stattfanden.
U)ien. (Der Bildhauer Franz Metzner) hat den
Titel „Professor" erhalten.
 
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