Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 6.1906/​1907

DOI article:
Rigorose Kunsthändler / Ein Londoner "Kunsthändler"?
DOI article:
Józsa, Károly: XVII. Salon des Société Nationale in Paris
DOI article:
Eröffnete Ausstellunge (Fortsetzung) / Laufende Preisausschreiben / Geplante Denkmäler / Aus Akademien und Kunstschulen / Aus Galerien und Museen / Staatsankäufe etc. / Stipendien und Stiftungen / Personalien / Todesfälle / Aus Künstler- und Kunst-Vereinen / Werbung
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52068#0435
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Heft 3 ft

Die Werkstatt der Kunst.

H27

Als Referenz diene Ihnen endstehende Bank und soll
es uns freuen, wenn Sie mit einigen guten Zachen einen
Versuch mit uns machen wollen.
Hochachtend
R. Franc 6c Lo.
London, t9- 3- 07.
Herrn.in München.
wir sind im Besitz Ihres Geehrten vom s5. cr. nebst
Reproduktionen Ihrer drei Bilder und denken wir, daß wir
solche in Bälde verkaufen können.
Bzgl. der Transportkosten ist es gebräuchlich, daß uns
die Bilder franko zugefandt werden. Hin und wieder kommt
es aber auch vor, daß die Bilder unfrankiert bei uns ein-
treffen. In diesem Falle bezahlen wir die Fracht und be-
lasten unsere dbzgl. Runden damit. Es soll uns freuen,
wenn Sie uns die Bilder übersenden und bemerken wir,
daß solche gegen Feuer, Diebstahl usw. versichert werden.
Hochachtend
R. Franc 6c Lo.
London, (8. 3. 07.
Herrn.in München.
wir besitzen Ihr wertes v. cr. und teilen Ihnen
mit, daß die Herren R. Franc 6c To. bei uns ein Konto
haben, und glauben, nachdem wir dieselben für anständig
halten, daß Sie ihnen waren in angegebener Höhe ruhig
in Kommission anvertrauen können. Ghne Verbindlichkeit
empfehlen wir uns Ihnen
Hochachtungsvoll
The Bank and Discount Eo., Ltd.
Die Auskunft des „Deutschen Konsulates" lautet:
Auf die Eingabe vom 22. v. M. erwidere ich Ihnen
ergebenst, daß dem Generalkonsulat über die in Frage
stehenden Firmen bisher nichts bekannt geworden ist. Im
hiesigen Adreßbuch findet sich die fragliche Bank
überhaupt nicht und die fragliche Kunsthandlung
nicht als solche, sondern als eine Glühstrumpf-
fabrik (Richard Franc 6c Eo., incancMscent mantle
manukacturers, 3^. Gracechurch-Street) verzeichnet. Im
übrigen muß ich Ihnen, da das Generalkonsulat nicht irr
der Lage ist, über die Kredit- und ähnlichen Verhältnisse
hiesiger Firmen Auskunft zu erteilen, überlassen, sich die
gewünschte, vor Anknüpfungen von Geschäftsverbindungen
mit noch unbekannten hiesigen Firmen stets tätliche und
in einem Falle der vorliegenden Art geradezu unerläßlich
erscheinende nähere Auskunft auf dem gewöhnlich
geschäftlichen Wege oder von einer geeigneten Auskunftei
zu verschaffen, wobei ich bemerke, daß z. B. die bekannte
Auskunftei von w. Schimmelpfenng in Berlin auch in
London E. L., (37 Eheapside, unter der Firma Schimmel-
pfcnng-Institutc eine Filiale unterhält, die sich namentlich
auch für deutsche Interessenten mit Auskunfterteilung über
hiesige geschäftliche Verhältnisse und Firmen befaßt, und
auf Wunsch auch geeignete Vertreter in England nachweist.
Der kaiserliche Generalkonsul
I. V. Unterschrift.
Ergänzend müssen wir hinzufügen, daß die
oben erwähnte Bank uns am ssst April mitgeteilt hat,
daß sie im Februar dieses Jahres ordnungsgemäß
bei der maßgebenden Stelle, d. h. in „Zornerset
bkouse" eingetragen worden sei. Auch schreibt die
Bank, es fei ihr bekannt, daß der Firma Franc Sc Lo.
Gemälde in Kommission übergeben würden. Von
diesen Gemälden seien zwei wertvolle bei ihr (der
Bank) während ihres Verkaufes ins Depot ge-
geben worden. (?) — Wir wissen nicht, ob hier
vielleicht eine „Usance" des englischen Geschäfts-
lebens vorliegt und ob nicht unsere erste Vermutung,
die Firma Franc Sc Lo. habe sich auf ein ihr an-

vertrautes Gut von der Bank Vorschuß geben lassen
oder sich so Kredit verschafft, vielleicht irrig ist. —
Auf jeden Fall bitten wir unsere Leser, uns ihre
Erfahrungen mitzuteilen. Die Schriftleitung.
XVII. Salon des Soeiete Nationale
in Paris.
Am (3. d. Mts. wurde unter der Anwesenheit von
„tont Paris" diese Ausstellung vom Präsidenten Falberes
eröffnet. Ghne besonders sensationelle Werke zu bringen,
birgt sie doch eine große Menge ganz bedeutender Arbeiten.
Auffallend ist die große Anzahl von dekorativen Werken.
Unter diesen dominiert Paul Besnard mit zwei kolossalen
Bildern, darstellend „Den Gedanken" und „Die Materie".
Sie sind von der Stadt Paris für das „Petit Palais" be-
stellt worden. Gaston La Touche hat vier Panneaux aus-
gestellt, die von einem Minister für fein Empfangszimmer
bestellt waren. Köstliche humoristische Szenen, das Ehe-
leben persistierend. Unter den Porträtisten ragt diesmal
Antonio de la Gandara mit dem Bildnis der Frau
Gabriele d'Annunzio hervor. Als der „Llou" der Aus-
stellung werden die drei Bilder des Henry Laro-Delvaille
betrachtet und große Gruppen sammeln sich vor dieser:
meisterhaft gemalten, aber unerhört realistisch empfundenen
weiblichen Akten.
Mit mehr oder weniger bedeutenden Arbeiten sind
vertreten die Gründer respektive Mitglieder der Vereinigung
wie: Aman Jean, Iean Berand, Lucien Simon, Iaanes
Blanche, Bautet de Mouvel, Larolus Duran, Auguste
Rodin (Torso eines schreitenden Mannes), Eharles Eotett,
Abel Faivre, Jean Raffaeli, Adolf wilette, Jean
Veber, Maillol, Alfred Roll, Le Sidaner, John La-
very und viele andere, denn die Ausstellung zählt gegen
2700 Nummern. Von deutschen Künstlern, deren Beteili-
gung, besonders von weiblicher Seite, diesmal ungewöhnlich
groß, haben ausgestellt: Rudolf Armbruster, Helene Bütt-
ner, Martha Haffter, Erna Hoppe, Raphael Lewisohn,
Josef Oppenheimer, Eugen Spiro, Earl v. Stetten,
Helene v. Beckerath, Marie v. Reitzenstein, Ilsa weise,
Käthe Münzer, Agnes Salomon, Johann Buchs, Josef
Hinterseher, Wilhelm Lehmbruck, Alexander Oppler,
Arnold Rechberg, Johanna Schöne, Dorothea Schmidt,
Ehristian Sprinckmann und Louise v. Spreckels en.
Von österreichischen Künstlern: Enni Hirschfeld-
Lange, Adolf Lewier, Viktor Scharf, Franz Simon,
Ferdinand Opitz, Viktor Seidan, Rosa Fuchert, Friedrich
Dresel, Josef Kollmann, Heinrich Kautsch, Ferdinand
Michl, Julius Meisei.
Von ungarischen Künstlern: Josef Rippl-Ronai,
Irma Graf, Lajos Kunty, Andor Szekely, Ieno Kör-
mendi-Frim, Hedwig Lekow und Gyula Steiner.
Paris, April. Karl ^o-isa.

Eröffnete Ausstellungen. (Fortsetzung)
Paris. (In der Galerie Georges Petit) haben
die Pastell ist en ihre Iahresausstellung eröffnet.
Stuttgart. (Imwürttembergisch en Kunstv erein)
sind neu ausgestellt Gemälde von: L. Bolgiano, Otto
Gampert, R. Hirth du Frenes (2), A. Hutschenreuther, L.
le Feubure (3), L. Heinisch (2), F. v. Loen (3), L. Mar
Ehrler, R. Raudner (P, PH. Röth, H. Stelzner (2), I.
Runge (3), P. Wagner (3), I. willroider (3), L. willroider,
A. Franke-Weber (2), Andersen-Lundby (2), Th. Kleehaas,
F. Grtlieb, M. pitzner, H. v. le Suire; vier Griginalholz-
schnitte von L. G. Hühnell usw.
Stuttgart. (ImwürttembergischenKunftverein)
wurden verkauft die Gelgemälde: „Aktstudie" von A.
Achtenhagen; „Weingartenweg in Grinzig", „Beim Pa-
villon des Amateurs", „Sedantag in Hamburg", „Payer-
 
Annotationen