Heft so.
Die Werkstatt der Kunst.
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rischen Brunnens auf dem Steinplatz in Lharlottenburg
zu verwenden, von der Errichtung einer Ehrentafel im
Rathaus wurde Abstand genommen.
Mldburghausen. („Seraphine Vogel-Stiftung" für-
deutsche Kunstmaler.) Im Frühjahr ^909 soll aber-
mals der „anfallende Abwurf" aus der Seraphine Vogel-
Stiftung zur Verteilung gelangen. Er ist bestimmt zu
Unterstützungen in Form von Ehrengaben an solche dem
Deutschen Reich angehörige Kunstmaler ohne Unterschied
des Religionsbekenntnisses, die sich ohne ihr verschulden,
insbesondere durch Alter oder Krankheit, in hilfsbedürftiger
Lage befinden. In erster Linie sollen berücksichtigt werden
solche deutsche Kunstmaler, die in Dresden, München
und Rom leben oder gelebt haben. —- Kunstmalerinnen
sind vom Genüsse der Stiftung ausgeschlossen. — So-
weit der Abwurf des Stiftungsvermögens durch obenbe-
zeichnete Unterstützungen nicht aufgebraucht wird, können
auch an Witwen und hinterlassene eheliche Kinder
der obenbezeichneten Kunstmaler, und zwar für Knaben bis
zum vollendeten sechzehnten, für Mädchen bis zum sieben-
zehnten Lebensjahre Unterstützungen gewährt werden. —
Vorschläge zu Unterstützungen können insbe-
sondere machen die Direktionen von Kunstakademien
in Gemeinschaft mit den Vorständen von Künstlervereinen,
sowie der Vorstand des Deutschen Künstlervereins in Rom.
Bewerbungen find spätestens bis zum z 5. Februar
Z909 bei dem Stiftungsvorstand in Hildburghausen unter
Beifügung von Bescheinigungen von Behörden über Reichs-
angehörigkeit und Vermögensverhältnisse, möglichst von
Gutachten von Akademien und Künstlervereinen, ferner für
Witwen und Waise:: von öffentlichen Heirats- und Geburts-
urkunden einzureichen.
Weimar. (Pensionsanstalt für bildende Künstler.)
Der kürzlich verstorbene Verlagsbuchhändler Hermann
Schön lein in Stuttgart hat der unter dem Protektorate
des Großherzog stehenden Anstalt letztwillig ein Kapital
von toooo Mk. zugewendet.)
Kus Künstler- unck Kunst-Vereinen —
Berlin. Das Programm der „Denkmäler der deutschen
Kunst" ist jetzt vom Vorstande des „Deutschen Vereins
für Kunstwissenschaft" veröffentlicht worden. Danach
find die „Denkmäler" eine Ouellensammlung der deutschen
Kunstgeschichte, in der die kunftgeschichtlich wichtigen
Denkmalgruppen methodisch veröffentlicht werden. Die bild-
lichen Wiedergaben werden von Erläuterungen begleitet.
Das Denkmälerwerk ist in vier Sektionen eingeteilt, die der
Architektur, der Skulptur, der Malerei und dem Kunst-
gewerbe gelten. Die Abteilung für Architektur wird von
Dehio und von Bezold, der Profanbau des Mittelalters
und der Neuzeit von El einen geleitet. Die Leitung der
Abteilung für Skulptur haben Goldschmidt (für die ältere
Zeit) und Bode inne, was die Abteilung für Malerei
betrifft, so liegen die älteren Perioden in der Hand von
Dvorak und Swarzenski, die Veröffentlichung der Tafel-
bilder bis zur Mitte des Jahrhunderts leitet Fried-
länder, die Abteilung der Handzeichnungen wickhoff,
die der graphischen Kunst Daniel Burckhardt, die der
neueren Malerei (;?so—Z8oo) Weizsäcker. In die Leitung
der kunstgewerblichen Abteilung teilen sich Kötschau, von
Falke und Graul. /I
Berlin. Der Architekten verein veranstaltete eine Ge-
denkfeier für den in Karlsruhe verstorbenen Gberbaurat
Karl Schäfer.
Budapest. O. K. Abermals hat sich hier eine Künstler-
vereinigung unter dem Titel „Verein ungarischer
Künstlerinnen" gebildet. Frau Llemer Soös wurde
zur Präsidentin und Aranka Propxer zur Vizepräsidentin
gewählt.
Budapest. V. K. Dieser Tage werden sich hier zwei neue
Kunstvereine konstituieren, „Verein ungarischer Graphiker"
und der „Verein der Aquarellisten und Pastellmaler".
Düsseldorf. Unter Mitwirkung der städtischen Verwaltung
hat sich zu Anfang des vorigen Jahres aus Künstlern und
Kunstfreunden eine Gesellschaft mit beschränkter Haf-
tung zur Errichtung eines Künstleratelierhauscs
gebildet. Die Mittel waren, wie wir der „Kölnischen
Zeitung" entnehmen, bald bereitgestellt; 59000 Mk. wurden
geschenkweise überlassen, von der übrigen Stammeinlage
nut ;z;ooo Mk. leistete der Liquidationsausschuß der
„Großen Düsseldorfer Ausstellung ^902" unverzinslich
5OOOO Mk., die städtische Verwaltung überwies kostenlos
ein günstig gelegenes Grundstück in der Nähe des Kaiser
Wilhelm-Parks, und die Landesbank bewilligte HOOOOMk.
als Baugeld, dessen Verzinsung und Tilgung für die ersten
fünf Jahre die Provinz übernommen hat. Prof. Kleesattel
arbeitete die Pläne aus, und schon in: Juli d. I. konnte
der erste Künstler als Mieter in das neue Künstler heim,
dessen Baukosten sich auf rund ;80 000 Mk. stellen, ein-
ziehen. Heute sind die 2H Ateliers und die 20 wohnräumc
des Gebäudes von einer Malerkolonie ganz besetzt. Die
Ateliers sind sehr anheimelnde Räumlichkeiten und besitzen
sehr gutes Licht; die nach Süden gelegenen Wohnzimmer
haben Balkone. Im Erdgeschoß dient ein größerer Raum
als Aktsaal zur gemeinschaftlichen Benutzung; für diesen
Saal bringen alle Insassen die Miete gemeinsam auf. Die
Miete eines Ateliers stellt sich je nach der Größe auf
ZZ bis 65 Mk., die Miete eines Wohnraums auf
8 und 9 Mk. monatlich einschließlich Heizung. Wie in der
ersten Versammlung der Gesellschaft der Vorsitzende des
Aufsichtsrats, der Erste Beigeordnete Mangold, mitteilte,
sichern diese Mieterträgnisse die Verzinsung und
Tilgung des Baukapitals und lassen auch Ueberschüsse
erwarten, die satzungsgemäß zu weitern Bauten zu verwenden
sind, auch zur Errichtung vonBildhauerateliers.
München. Einer vorbereitenden Künstlerkommission
beim Verein Zoologischer Garten gehören vorläufig
u. a. an: Prof. Zügel, Prof. Bartels, Hofrat Paulus, Prof.
Strützel, Bildhauer Beyrer, Sekretär Pixis, und als weitere
Künstler Max Giese, Zügel jr., ferner A. Weinberger,
Frhr. v. Bechtolsheim, P. Leuteritz u. a.
Wien. Die „Genossenschaft der bildenden Künstler" hielt
im Künstlerhause unter dem Vorsitz ihres Vorstandes Prof.
Angeli ihre Jahresversammlung ab, in der eine lange
Reihe geschäftlicher Agenden erledigt wurden. Unter leb-
haftem Beifalle wurde der Antrag des leitenden Ausschusses,
Prof. Kundtmann und Prof. w. Unger zu Ehren-
mitgliedern der Genossenfchaftzu ernennen, einstimmig
angenommen. In den leitenden Ausschuß wurden an
Stelle der ausscheidenden Mitglieder Maler John Ouincy
Adams, Bildhauer Artur Kann, Architekt Franz Frhr.
v. Krauß und Regierungsrat Baumann die Herren Maler
Stauffer, Bildhauer Hegenbarth und Architekt Ernst v. Gott-
hilf neugewählt und Regierungsrat Baumann wieder-
gewählt. Für das am ;5. Februar stattfindende Karne-
valsfest wurde ein Kredit von 20000 I< bewilligt.
Zürich. In der Zürcher Kunstgesellschaft sprach am
25. Oktober anläßlich der Ausstellung französischer Im-
pressionisten in: Künstlerhaus Herr Jul. Meier-Graefe
im Rathaussaal über den „Französischen Impressionismus";
am Z6. November Herr wilh. Schaefer, Herausgeber der
„Rheinlande", im Künstlergütli über „Zürcher Kunstfreunde
am Rhein".
-- Vermischtes l-!
---— _I__!
Amsterdam. Der „Frankfurter Zeitung" wird berichtet:
Hier war eine Ausstellung für Haushaltungs- und andere
Gegenstände abgehalten worden, an der sich Belgien
überaus lebhaft beteiligt hatte. Die Belgier hatten sogar,
zur großen Freude der Holländer, eine Tombola veran-
staltet, und hierzu waren eine Anzahl hübscher Kunstwerke
bei den Künstlern selbst bestellt worden. Alles schien
glänzend abzulaufen, und die Holländer waren voll des
Lobes über ihre unternehmenden Nachbarn. Für die Künstler
Die Werkstatt der Kunst.
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rischen Brunnens auf dem Steinplatz in Lharlottenburg
zu verwenden, von der Errichtung einer Ehrentafel im
Rathaus wurde Abstand genommen.
Mldburghausen. („Seraphine Vogel-Stiftung" für-
deutsche Kunstmaler.) Im Frühjahr ^909 soll aber-
mals der „anfallende Abwurf" aus der Seraphine Vogel-
Stiftung zur Verteilung gelangen. Er ist bestimmt zu
Unterstützungen in Form von Ehrengaben an solche dem
Deutschen Reich angehörige Kunstmaler ohne Unterschied
des Religionsbekenntnisses, die sich ohne ihr verschulden,
insbesondere durch Alter oder Krankheit, in hilfsbedürftiger
Lage befinden. In erster Linie sollen berücksichtigt werden
solche deutsche Kunstmaler, die in Dresden, München
und Rom leben oder gelebt haben. —- Kunstmalerinnen
sind vom Genüsse der Stiftung ausgeschlossen. — So-
weit der Abwurf des Stiftungsvermögens durch obenbe-
zeichnete Unterstützungen nicht aufgebraucht wird, können
auch an Witwen und hinterlassene eheliche Kinder
der obenbezeichneten Kunstmaler, und zwar für Knaben bis
zum vollendeten sechzehnten, für Mädchen bis zum sieben-
zehnten Lebensjahre Unterstützungen gewährt werden. —
Vorschläge zu Unterstützungen können insbe-
sondere machen die Direktionen von Kunstakademien
in Gemeinschaft mit den Vorständen von Künstlervereinen,
sowie der Vorstand des Deutschen Künstlervereins in Rom.
Bewerbungen find spätestens bis zum z 5. Februar
Z909 bei dem Stiftungsvorstand in Hildburghausen unter
Beifügung von Bescheinigungen von Behörden über Reichs-
angehörigkeit und Vermögensverhältnisse, möglichst von
Gutachten von Akademien und Künstlervereinen, ferner für
Witwen und Waise:: von öffentlichen Heirats- und Geburts-
urkunden einzureichen.
Weimar. (Pensionsanstalt für bildende Künstler.)
Der kürzlich verstorbene Verlagsbuchhändler Hermann
Schön lein in Stuttgart hat der unter dem Protektorate
des Großherzog stehenden Anstalt letztwillig ein Kapital
von toooo Mk. zugewendet.)
Kus Künstler- unck Kunst-Vereinen —
Berlin. Das Programm der „Denkmäler der deutschen
Kunst" ist jetzt vom Vorstande des „Deutschen Vereins
für Kunstwissenschaft" veröffentlicht worden. Danach
find die „Denkmäler" eine Ouellensammlung der deutschen
Kunstgeschichte, in der die kunftgeschichtlich wichtigen
Denkmalgruppen methodisch veröffentlicht werden. Die bild-
lichen Wiedergaben werden von Erläuterungen begleitet.
Das Denkmälerwerk ist in vier Sektionen eingeteilt, die der
Architektur, der Skulptur, der Malerei und dem Kunst-
gewerbe gelten. Die Abteilung für Architektur wird von
Dehio und von Bezold, der Profanbau des Mittelalters
und der Neuzeit von El einen geleitet. Die Leitung der
Abteilung für Skulptur haben Goldschmidt (für die ältere
Zeit) und Bode inne, was die Abteilung für Malerei
betrifft, so liegen die älteren Perioden in der Hand von
Dvorak und Swarzenski, die Veröffentlichung der Tafel-
bilder bis zur Mitte des Jahrhunderts leitet Fried-
länder, die Abteilung der Handzeichnungen wickhoff,
die der graphischen Kunst Daniel Burckhardt, die der
neueren Malerei (;?so—Z8oo) Weizsäcker. In die Leitung
der kunstgewerblichen Abteilung teilen sich Kötschau, von
Falke und Graul. /I
Berlin. Der Architekten verein veranstaltete eine Ge-
denkfeier für den in Karlsruhe verstorbenen Gberbaurat
Karl Schäfer.
Budapest. O. K. Abermals hat sich hier eine Künstler-
vereinigung unter dem Titel „Verein ungarischer
Künstlerinnen" gebildet. Frau Llemer Soös wurde
zur Präsidentin und Aranka Propxer zur Vizepräsidentin
gewählt.
Budapest. V. K. Dieser Tage werden sich hier zwei neue
Kunstvereine konstituieren, „Verein ungarischer Graphiker"
und der „Verein der Aquarellisten und Pastellmaler".
Düsseldorf. Unter Mitwirkung der städtischen Verwaltung
hat sich zu Anfang des vorigen Jahres aus Künstlern und
Kunstfreunden eine Gesellschaft mit beschränkter Haf-
tung zur Errichtung eines Künstleratelierhauscs
gebildet. Die Mittel waren, wie wir der „Kölnischen
Zeitung" entnehmen, bald bereitgestellt; 59000 Mk. wurden
geschenkweise überlassen, von der übrigen Stammeinlage
nut ;z;ooo Mk. leistete der Liquidationsausschuß der
„Großen Düsseldorfer Ausstellung ^902" unverzinslich
5OOOO Mk., die städtische Verwaltung überwies kostenlos
ein günstig gelegenes Grundstück in der Nähe des Kaiser
Wilhelm-Parks, und die Landesbank bewilligte HOOOOMk.
als Baugeld, dessen Verzinsung und Tilgung für die ersten
fünf Jahre die Provinz übernommen hat. Prof. Kleesattel
arbeitete die Pläne aus, und schon in: Juli d. I. konnte
der erste Künstler als Mieter in das neue Künstler heim,
dessen Baukosten sich auf rund ;80 000 Mk. stellen, ein-
ziehen. Heute sind die 2H Ateliers und die 20 wohnräumc
des Gebäudes von einer Malerkolonie ganz besetzt. Die
Ateliers sind sehr anheimelnde Räumlichkeiten und besitzen
sehr gutes Licht; die nach Süden gelegenen Wohnzimmer
haben Balkone. Im Erdgeschoß dient ein größerer Raum
als Aktsaal zur gemeinschaftlichen Benutzung; für diesen
Saal bringen alle Insassen die Miete gemeinsam auf. Die
Miete eines Ateliers stellt sich je nach der Größe auf
ZZ bis 65 Mk., die Miete eines Wohnraums auf
8 und 9 Mk. monatlich einschließlich Heizung. Wie in der
ersten Versammlung der Gesellschaft der Vorsitzende des
Aufsichtsrats, der Erste Beigeordnete Mangold, mitteilte,
sichern diese Mieterträgnisse die Verzinsung und
Tilgung des Baukapitals und lassen auch Ueberschüsse
erwarten, die satzungsgemäß zu weitern Bauten zu verwenden
sind, auch zur Errichtung vonBildhauerateliers.
München. Einer vorbereitenden Künstlerkommission
beim Verein Zoologischer Garten gehören vorläufig
u. a. an: Prof. Zügel, Prof. Bartels, Hofrat Paulus, Prof.
Strützel, Bildhauer Beyrer, Sekretär Pixis, und als weitere
Künstler Max Giese, Zügel jr., ferner A. Weinberger,
Frhr. v. Bechtolsheim, P. Leuteritz u. a.
Wien. Die „Genossenschaft der bildenden Künstler" hielt
im Künstlerhause unter dem Vorsitz ihres Vorstandes Prof.
Angeli ihre Jahresversammlung ab, in der eine lange
Reihe geschäftlicher Agenden erledigt wurden. Unter leb-
haftem Beifalle wurde der Antrag des leitenden Ausschusses,
Prof. Kundtmann und Prof. w. Unger zu Ehren-
mitgliedern der Genossenfchaftzu ernennen, einstimmig
angenommen. In den leitenden Ausschuß wurden an
Stelle der ausscheidenden Mitglieder Maler John Ouincy
Adams, Bildhauer Artur Kann, Architekt Franz Frhr.
v. Krauß und Regierungsrat Baumann die Herren Maler
Stauffer, Bildhauer Hegenbarth und Architekt Ernst v. Gott-
hilf neugewählt und Regierungsrat Baumann wieder-
gewählt. Für das am ;5. Februar stattfindende Karne-
valsfest wurde ein Kredit von 20000 I< bewilligt.
Zürich. In der Zürcher Kunstgesellschaft sprach am
25. Oktober anläßlich der Ausstellung französischer Im-
pressionisten in: Künstlerhaus Herr Jul. Meier-Graefe
im Rathaussaal über den „Französischen Impressionismus";
am Z6. November Herr wilh. Schaefer, Herausgeber der
„Rheinlande", im Künstlergütli über „Zürcher Kunstfreunde
am Rhein".
-- Vermischtes l-!
---— _I__!
Amsterdam. Der „Frankfurter Zeitung" wird berichtet:
Hier war eine Ausstellung für Haushaltungs- und andere
Gegenstände abgehalten worden, an der sich Belgien
überaus lebhaft beteiligt hatte. Die Belgier hatten sogar,
zur großen Freude der Holländer, eine Tombola veran-
staltet, und hierzu waren eine Anzahl hübscher Kunstwerke
bei den Künstlern selbst bestellt worden. Alles schien
glänzend abzulaufen, und die Holländer waren voll des
Lobes über ihre unternehmenden Nachbarn. Für die Künstler