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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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Das Landhaus Zwing-Uri: ein Besitz der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft in der Schweiz
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Kalckreuth, Leopold von: Der Welttelegraphendenkmal in Bern, IV
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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0310
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302

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 22.

straße und bei ganz klarem Wetter sogar noch den
Bigi erreicht. Lin gut gepflegter kleiner Gemüse-
und Obstgarten und der weiter noch zum Grund-
stücke gehörige wellige Scheitel des Hügels, teilweise
mit Bäumen und Gebüsch bestanden, schaffen mit
einzelnen an passenden Plätzen angebrachten Sitz-
gelegenheiten angenehmen Ausenthalt im Freien.
Das Haus ist au der Süd- und Westseite von
einein kleinen Bebenspalier umgeben. Ebenso ist den
Besten der Burg ein Bebenspalier mit einer kleinen
kBeinlaube angesügt worden. Das Haus selbst ent-
hält im Parterre ein wohn-, ein Speise- und ein
Schlafzimmer, sowie eine Rüche; im ersten Stock be-
findet sich ein großer, den Metern zur gemeinsamen
Benützung freigegcbencr Saal, weiter ein Schlaf-
zimmer mit zwei Betten und ein Wohnraum. Im
zweiten Stoch dem Dachgeschoß, ist ein Schlafzimmer
mit zwei Betten, sowie drei leere Kammern zur Unter-
bringung des Gepäckes der Mieter enthalten. Das
Untergeschoß ist nicht ausgestattet, doch ist ein aus-
gezeichneter Reller zur Aufbewahrung von Speisen
und Getränken vorhanden.
Nächst dein Hause, aus Trümmern der Burg er-
baut, steht ein kleines Gebäude, das ein Atelier mit
'Licht von Norden und Westen, sowie zwei kleinere
Nebenräume enthält. Im Untergeschosse dieses
Häuschens ist eine Holzlege eingebaut. Der Dach-
raunr dieut als Heumagazin Die zum Besitze ge-
hörige Ouclle, die vorzügliches Trinkwasser führt,
liegt außerhalb der vorhandenen Umzäunung, nord-
östlich ca. 50 m unterhalb des Hauses an dem 20 m
hohen gemauerten wall der Gotthardbahn. Hinter
dein Hause befindet sich eine leider nicht intakt er-
haltene Gletschermühle, eine große Seltenheit in so
geringer Höhenlage und die einzige im ganzen
Rairton Uri.
Prächtige Spaziergänge, Ausflüge und Bergtouren
können in reichster Zahl gemacht werden. Wir er-
wähnen an Spaziergängen nur das wunderbare Made-
ranertal bis Lungenstutz, die Gotthardstraße über
Intschi nach Waffen, für andauernde Fußgänger auch
bis Göschenen und Andcrmatt (6 Stunden) oder zum
Aussichtsortc Arniberg. Lin Ausflug nach Fluelen
per Bahn, mit Schiff dann nach Tellskapelle und
von dort über die Axcnstraße zurück nach Fluelen
zu Fuß wird jedem reichsten Genuß bringen. Berg-
touren leichterer und schwerer Art stehen in reicher
Auswahl zur Verfügung, z. B. Brchenstock 307H m,
kleine windgelle 2988 m, Düssistock 3262 m, Gber-
alpstock 3330 m.
Der Verkehr mit den beiden Nachbarorten Silenen
und Amsteg ist überall angenehm und freundlich.
Die Vorzüge der Schweiz in bezug auf das wirt-
schastswesen kommen auch in den: kleinen Orte
Amsteg in bezug aus das Wirtschastswesen voll und
ganz zur Geltung. Amsteg selbst zählt mehrere vor-
zügliche Hotels und Gasthöfe: Stern oder Post, Hirsch,
Lngel, Freihos und kBeißes Rreuz, in denen man
zn entsprechenden Preisen vorzügliche Ausnahme

findet. Aber auch für den, der eigene Rüche führen
will, ist dies möglich, da in Amsteg oder im nahe-
gelegenen Altdorf oder Lrstseld Lebensmittel jeder
Art zu haben sind. Von der Allgemeinen Deutschen
Runstgenossenschast ist ein Hauswart ausgestellt, der
gerne bereit ist, die Bedienung zu übernehmen und
alles Nötige herbeizuschaffen. Abmachungen hierüber-
bleiben den Mietern vorbehalten.
Die Villa ist ein Vermächtnis des verstorbenen
Kunstmalers Joses Hoffmann aus Wien an die All-
genreine Deutsche Runstgenossenschast und soll gege..
entsprechende Entschädigung an die Angehörigen der
A. D. R. G. zum Landaufenthalte abgegeben werden.
Vermietungsbestimmungen sind durch den
Hauptausschuß der A. D. R. G., München,
Land wehrstr. 3s I, erhältlich. Anmeldungen sind
möglichst frühzeitig einzusenden, da über die Aus-
nahme nach der Anzahl der eingehenden Anfragen
entschieden wird. Ebenso ist der Hauptausschuß gerne
bereit, auf Anfragen jede weitere Auskunft zu geben.
W. 8t.
Vas Melttelegrapkenctenkmal
in Kern. IV
(Bgl. die Artikel in den Heften 2, 9, tt, ;3 und ^6)
Weimar, den s3. Februar sspch
Inr Namen des Deutschen Rünstlerbundes
ist folgender Protest an die Schweizerische Eid-
genossenschaft abgegangen:
„Der Deutsche Rünstlerbund schließt sich hiermit
dem Protest der Schweizer Künstler betreffend das
welttelegraphendenkmal an, indem er es für
moralisch unmöglich erklärt, die vorhandenen
Preise den beteiligten Künstlern vorzuenthalten, auch
wenn juristisch keine Einwände sich machen lassen."
I. A.: Qrak v. Xalclcreutk,
Präsident des Deutschen Künstlerbundes.
vreAers Runst-^sakrbucb
Air dieser Stelle wurde schon ost aus die gute
Airlage und Nützlichkeit des Dreßlerschen Kunst-
sahrbuch es hingewiescn. Aber nur den einen Er-
folg scheinen unsere Empfehlungen gehabt zu haben,
daß nämlich diejenigen Künstler, denen daran liegt,
inr Künstler-Verzeichnis auffindbar zu sein, sich
nun endlich die Mühe nahmen, die Fragebogen
richtig und rechtzeitig auszusüllerr. Aber daran, daß
ein solches Unternehmen nur dann leben kann, wenn
es auch Besteller und Abonnenten findet, daran
denkt kaum jemand! Der Idealismus des Herrn
Dreßler ist in der Tat staunenswert; daß er nach
dieser allgemeinen (auch staatlichen!) Irr do lenz noch
den Mut findet, an die Herausgabe des sechsten
Jahrganges zu geherr, ist nur seiner Liebe und
serireiir Vertrauen auf die Güte des Unternehmens
zuzuschreiben. Aber, er ist nicht mehr irr der Lage,
 
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