heft 9.
Die Werkstatt der Kunst.
N5
Ter-
min
Ausstellungen
«p
8
Mitte
Dez.
Eröffnung der Gesamtausstellung der Wiener-
Secession im Hause derSecession inMünchen.
§7
17.
Dez.
Schluß der I. Ausstellung der Kunsthalle Wil-
mersdorf in Wilmersdorf-Berlin.
20.
Dez.
Schluß der Herbstausstellung der Genossen-
schaft der bildenden Künstler Wiens, Künstler-
haus in Wien.
20.
Dez.
Schluß der Ausstellung für zeichnende Künste
und Plastik der Berliner Secession in Ber-
lin.
X!
i
23.
Dez.
Schluß der Ausstellung der Vereinigung Kölner-
Künstler in Köln.
H3
25.
Dez.
Anmeldung und Einlieferung von
Originalen für die Internationale Plakat-
ausstellung in Wien.
9
27.
Dez.
Schluß der Weihnachtsausstellung des Mähri-
schen Kunstvereins in Brünn.
45
Ende
Dez.
Schluß der Herbstausstellung der Wiener-
Secession in Wien.
Ter-
min
Ausstellungen
O
1Y12
t.
Jan.
Anmeldung für die X. internationale Aus-
stellung in Venedig.
5.
Ian.
Schluß der Ausstellung des Kunstvereins in
Hanau.
—
7.
Ian.
Schluß der Jubiläumsausstellung des Albrecht-
Dürer-Vereins in Wien.
—
3t.
Ian.
Schluß der IV. Ausstellung der neuen Secession
in Berlin.
4
Ans.
Febr.
Schluß der Gesamtausstellung der Wiener-
Secession im Hause der Secession in München.
4.
Febr.
Eröffnung der Ausstellung des Deutschen
Künstlerbundes in Bremen.
9
t-
März
Schluß der Ausstellung des Deutschen Künst-
lerbundes in Bremen.
9
;o.
März
Einlieferung für die X. internationale Aus-
stellung in Venedig.
4?
iS-
April
Eröffnung der X. internationalen Ausstellung
in Venedig.
3t.
Okt.
Schluß der X. internationalen Ausstellung in
Venedig.
§7
Redaktioneller Teil.
^eru§o nobilis
von Hermann Katsch
Jin Sommer s895 starb in Rostock an den Folgen
einer Blinddarmentzündung der Bildhauer Prof. Ro-
bert Toberentz, viel zu früh für alle die, welche
von seiner neuerwachten Schaffenslust noch Großes
erwarteten, viel zu früh auch für alle die Projekte,
mit denen er sich neben seiner Kunst getragen hatte.
Ich werde an geeigneter Stelle über sein lenkbares
Luftschiff, ein Unternehmen, an das damals niemand
glaubte, einiges veröffentlichen, hier aber möchte ich
eine Frage behandeln, die er meines wissens zuerst
angeregt, eifrig verfolgt, durch Unverständnis aber,
das ihm auf allen Seiten begegnete, entmutigt,
schließlich ruhen ließ. Er hatte mit mir gelegentlich
über seine Ideen, die Patina betreffend, ausführlich
gesprochen, einen Gegenstand, der ihn als Bildhauer
natürlich mehr anging als mich; er erzählte mir
auch von seiner mühseligen Korrespondenz mit der
vom preußischen Kultusminister infolge seiner
Eingaben angesetzten Patinakommission, und so
wurde mir der Gegenstand etwas vertrauter, als es
wohl bei den meisten Malern der Fall sein möchte.
Indessen erst geraume Zeit nach Toberentz' hin-
scheiden brachte mir eine zufällige Berührung mit
dem handwerklichen eine Klärung des Gegenstandes,
nach der Toberentz und ich, ebenso wie die Patina-
kommission, vergeblich gesucht hatten.
Toberentz hatte, in jungen Jahren zum Leiter
eines Meisterateliers an der Breslauer Kunstschule
berufen, seine gesicherte Stellung und den Rest seines
väterlichen vermögens benutzt, um Fragen seines
Berufes zu Leibe zu gehen, welche von seinen Kol-
legen im allgemeinen wohlweislich beiseite gelassen
werden, hier wurde er, nebenbei bemerkt, der
Wiedererwecker des Wachsausschmelzungsver-
fahrens, das er in einer selbstgebauten kleinen
Gießereiwerkstatt von den ersten versuchen bis zu
glänzendem Gelingen ein für allemal feststellte. Dabei
passierte folgendes: Mißlungene Gußstücke warf er
achtlos beiseite, meist auf das Dach seines niedrigen
Schuppens, der, umgeben von anderen Fabrikbetrieben,
in einem Hof mitten in Breslau stand. Bei diesen
weggeworfenen Teilen, die auch wohl Kindern zum
Spielen gedient hatten, fiel ihm gelegentlich eine
schöne Patinierung auf. Er wußte, daß die Frage
nach der Patina und ihren Rätseln die Leute be-
schäftigte, denen das Aussehen unserer Denkmäler
am Herzen lag, und er fing an, den Ursachen nach-
zuforschen, warum etwas patiniert und warum nicht.
Als er sich darüber klar geworden zu sein glaubte
und den Umfang der zu einer Beherrschung des
Patinierens notwendigen chemischen und handwerk-
lichen Kenntnisse zu ahnen anfing, schrieb er an das
Kultusministerium, um ein Studium der Frage
mit amtlichen Mitteln herbeizuführen, da die
Die Werkstatt der Kunst.
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Ausstellungen
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Mitte
Dez.
Eröffnung der Gesamtausstellung der Wiener-
Secession im Hause derSecession inMünchen.
§7
17.
Dez.
Schluß der I. Ausstellung der Kunsthalle Wil-
mersdorf in Wilmersdorf-Berlin.
20.
Dez.
Schluß der Herbstausstellung der Genossen-
schaft der bildenden Künstler Wiens, Künstler-
haus in Wien.
20.
Dez.
Schluß der Ausstellung für zeichnende Künste
und Plastik der Berliner Secession in Ber-
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X!
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23.
Dez.
Schluß der Ausstellung der Vereinigung Kölner-
Künstler in Köln.
H3
25.
Dez.
Anmeldung und Einlieferung von
Originalen für die Internationale Plakat-
ausstellung in Wien.
9
27.
Dez.
Schluß der Weihnachtsausstellung des Mähri-
schen Kunstvereins in Brünn.
45
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Dez.
Schluß der Herbstausstellung der Wiener-
Secession in Wien.
Ter-
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Ausstellungen
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1Y12
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Jan.
Anmeldung für die X. internationale Aus-
stellung in Venedig.
5.
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Schluß der Ausstellung des Kunstvereins in
Hanau.
—
7.
Ian.
Schluß der Jubiläumsausstellung des Albrecht-
Dürer-Vereins in Wien.
—
3t.
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Schluß der IV. Ausstellung der neuen Secession
in Berlin.
4
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Febr.
Schluß der Gesamtausstellung der Wiener-
Secession im Hause der Secession in München.
4.
Febr.
Eröffnung der Ausstellung des Deutschen
Künstlerbundes in Bremen.
9
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März
Schluß der Ausstellung des Deutschen Künst-
lerbundes in Bremen.
9
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März
Einlieferung für die X. internationale Aus-
stellung in Venedig.
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Eröffnung der X. internationalen Ausstellung
in Venedig.
3t.
Okt.
Schluß der X. internationalen Ausstellung in
Venedig.
§7
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von Hermann Katsch
Jin Sommer s895 starb in Rostock an den Folgen
einer Blinddarmentzündung der Bildhauer Prof. Ro-
bert Toberentz, viel zu früh für alle die, welche
von seiner neuerwachten Schaffenslust noch Großes
erwarteten, viel zu früh auch für alle die Projekte,
mit denen er sich neben seiner Kunst getragen hatte.
Ich werde an geeigneter Stelle über sein lenkbares
Luftschiff, ein Unternehmen, an das damals niemand
glaubte, einiges veröffentlichen, hier aber möchte ich
eine Frage behandeln, die er meines wissens zuerst
angeregt, eifrig verfolgt, durch Unverständnis aber,
das ihm auf allen Seiten begegnete, entmutigt,
schließlich ruhen ließ. Er hatte mit mir gelegentlich
über seine Ideen, die Patina betreffend, ausführlich
gesprochen, einen Gegenstand, der ihn als Bildhauer
natürlich mehr anging als mich; er erzählte mir
auch von seiner mühseligen Korrespondenz mit der
vom preußischen Kultusminister infolge seiner
Eingaben angesetzten Patinakommission, und so
wurde mir der Gegenstand etwas vertrauter, als es
wohl bei den meisten Malern der Fall sein möchte.
Indessen erst geraume Zeit nach Toberentz' hin-
scheiden brachte mir eine zufällige Berührung mit
dem handwerklichen eine Klärung des Gegenstandes,
nach der Toberentz und ich, ebenso wie die Patina-
kommission, vergeblich gesucht hatten.
Toberentz hatte, in jungen Jahren zum Leiter
eines Meisterateliers an der Breslauer Kunstschule
berufen, seine gesicherte Stellung und den Rest seines
väterlichen vermögens benutzt, um Fragen seines
Berufes zu Leibe zu gehen, welche von seinen Kol-
legen im allgemeinen wohlweislich beiseite gelassen
werden, hier wurde er, nebenbei bemerkt, der
Wiedererwecker des Wachsausschmelzungsver-
fahrens, das er in einer selbstgebauten kleinen
Gießereiwerkstatt von den ersten versuchen bis zu
glänzendem Gelingen ein für allemal feststellte. Dabei
passierte folgendes: Mißlungene Gußstücke warf er
achtlos beiseite, meist auf das Dach seines niedrigen
Schuppens, der, umgeben von anderen Fabrikbetrieben,
in einem Hof mitten in Breslau stand. Bei diesen
weggeworfenen Teilen, die auch wohl Kindern zum
Spielen gedient hatten, fiel ihm gelegentlich eine
schöne Patinierung auf. Er wußte, daß die Frage
nach der Patina und ihren Rätseln die Leute be-
schäftigte, denen das Aussehen unserer Denkmäler
am Herzen lag, und er fing an, den Ursachen nach-
zuforschen, warum etwas patiniert und warum nicht.
Als er sich darüber klar geworden zu sein glaubte
und den Umfang der zu einer Beherrschung des
Patinierens notwendigen chemischen und handwerk-
lichen Kenntnisse zu ahnen anfing, schrieb er an das
Kultusministerium, um ein Studium der Frage
mit amtlichen Mitteln herbeizuführen, da die