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COD. SAL. 1X71

I. Pergament, ca. 21 x 15 cm, früher vorderer Spiegel, Littera textualis, 14. Jh.
(1. Hälfte), rubriziert.

Lateinische Grammatik, hier: Konjugation von amare mit sämtlichen Formen und
Nebenformen.

II. -V. Pergament, insgesamt ca. 35 x 32 cm, früher hinterer Spiegel bzw. Rückenver-
stärkung, jüngere Kursive, Anfang 15. Jh., Teil einer

Urkunde, mit Erwähnung des vesten Burckarts von Helmstorffs zu Appißhusen (Ep-
pishausen, Bez. Bischofszell, Kanton Thurgau) und Ulrichs sines bruders, sowie alle
sine vogtlüte so hie dirrot dem bodensee ...; Betr.: Vogteirechte.

VI.-IX. Pergament, insgesamt ca. 28x5 cm, Falzverstärkungen, karolingische Minus-
kel, 11. Jh., Rubriken.

Lektionar (Lesungen zur Matutin der Adventszeit), unter anderem aus Is 10.
X.-XIII. Pergament, Falzverstärkungen, ca. 1,3 cm breit, karolingische Minuskel,
12. Jh., rubriziert.

Kalendar: 28.5. Johannis pape (Chur?), 29.5. Maximini episcopi (Petershausen, vgl.
Tüchle, Dedicationes, S. 125);

XIV.-XX. Pergament, Falzverstärkungen, ca. 1 cm breit, karolingische Minuskel,

12. Jh., rubriziert.

Sakramentar

COD. SAL. 1X71

Epistolae de Sancto Hieronymo

Papier • 64 Bll. • 30,9x21 cm • Bebenhausen (?), um 1490

Bll. 1-64: Papier in 2°; Wasserzeichen Ochsenkopf Typ Piccard V 358 (1474-1497) und
(Bll.57-64) Kreuz über gotischem m, sehr ähnlich Briquet 8415 (1474-1495). Lagen: 4 V40 + 3
IV64; von Bl. 64 die Hälfte vertikal abgeschnitten, ferner Abriß an der unteren Ecke; Reklamant
nur 48v. Schriftraum 22 x 13 cm (breite Ränder!), von Blind- oder Bleilinien eingefaßt. 33 Zeilen,
kalligraphische Cursiva formata (teils zur Bastarda, teils zur Kurrentschrift abweichend), trotz
des wechselnden Schriftbildes (vgl. IV etwa ab 41v/ ab 53r) wohl von einer - geübten - Hand,
Ende 15. Jh., die mehrere Schriftarten beherrschte und diese Fertigkeit bei der Niederschrift der
verschiedenen Briefe nutzte; einige Marginalien zum Inhalt (etwa gleichzeitig oder wenig spä-
ter); Titel V wesentlich später nachgetragen, datiert 1524, an Kanzlei-Schrift angelehnt. Rote
Lombarden, teils sparsam verziert, nur bis 13r sowie 55v; ab 13v Raum für Initialen ausgespart;
Bll. 47v-51r rote Cadellen.

Einband, Anfang 16. Jh.: Gerade Holzdeckel mit Schweinslederrücken, Blindverzierung von
Streicheisenlinien und floraler Rolle; auf dem Rücken in Tinte mit langgestreckten gotischen
Lettern übereinander (von oben): bl II tl u (Bibliotheks-Signatur?).

Herkunft: Salemer Besitzvermerk erst um 1700 (lr); neben der ersten Zeile (Registrum
huius libri) ergänzt: qm ad usum pertinet Jo. Abyssiani. Ausstattung und Schrift erinnern
an die Felix-Huber-Bände aus Bebenhausen (um 1500), vgl. z.B. auch die „Strahlenpunkte"

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