Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wilski, Paul; Wiegand, Theodor [Hrsg.]
Milet: Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen seit dem Jahre 1899 (1,1): Karte der Milesischen Halbinsel — Berlin, 1906

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1027#0022
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Geben diese Abweichungen bereits ein Bild von den aiilgclrclcnen l-cliiuni, so kann man aus ihnen
auch noch die oben angegebene Zahl :;!.; in: luv die Unsicherheit einer einzelnen Einschaltung ableiten.
Auf weitläufigetv -trengere l\ech:umi.;en verzichtend, kann iii;l:i nämlich, die 146 Abweichungen von
arithmetischen Mitteln näherungsweise auch als wirkliche Felder der barometrischen Mcss.mg Linsehen.
Wenn man nun jeden einzelnen der 146 Beträge ins Quadrat erbebt und dann aus dem arithmetischen
Mittel dieser Quadrate die Quadratwurzel auszieht, so ergibt sich 3,7 m, und nach den Grundsätzen der
Methode der kleinsten Quadrate kann dies;; Zahl darin als Xäikaungswo!! ungesehen '.Verden für die
Unsicherheit einer einzelnen Pimktcluschaltung.

Die Unsicherheit laßt sich etwas bequemer auch noch in der Weise feststellen, daß man die 146
Beträge der Größe nach ordnet und nachsieht, welche Beträge sich für die mittelsten Keiner (also den 73.
und den 74.) ergeben. Diese Betrüge sind 2,4 und 2,5 m. Wenn die 146 Fehler nun den Gesetzen ent-
sprechend aufgetreten sind, welche die Wahrschdnlichkcibrechnung für die Häufigkeit des Vorkommens
jedes einzelnen Fehlerbetrages vorschreibt, so muß die Division de.« n:it.L;l..toi: bdilcrbc'ri'gcs durch
0,6743 den gleichen Betrag für die ..Unsicherheit" des Mcssiingsveiiubretis ergeben, den wir oben
berechnet hatten. In der Tat ist:

2,45 :0,0745 = 3.53'

Man wird also die l_':l.'ie!iciiicil. der barometrisch bestimmten I loho:l auf d'.irc :i -C: 11. i" t ich -1 m

annehmen können.

Den in der Karte angegebenen Hüben zahlen hegen ausnahmslos trigonometrische Messungen,
niemals barometrische zugrunde.

Die vorstehenden Erörterungen sollten die Grenzen zeigen, innerhalb deren die durch Vermessung
festgelegten funkte als zuverlässig anzusehen sind. Da es aber wichtiger ist, zu sehen, welche Punkte
überhaupt durch Vermessung bestimmt sind imi; welchen Kann; demgegenüber tiic Augcnmaiizcichnung
einnimmt, so ist der Karte die schon mehrfach erwähnte l'aaso beigefügt, in der sämtliche Ycrmcssnngs-
punkte eingetragen sind. Heim Auflegen der Pause auf die Karte wird man selten, weicher Anteil am
Kartenbilde der Augcnmal.izeichiiiuig zukommt und weiche (.rci'.zeii deren unvermeidliche;] Verzerrungen
durch das Netz der Mcssung.-pimktc gezogen sind.

Die auf der Karte angegebenen und in einem besonderen Ortsnamenverzeiehnis wiederholten
Orbnamen suchen das wiederzugeben, was ich von den mich begleitender giiccliischc:; Avbeitslciitcn.
insbesondere dem oben genannten Jorjos Karabas kjokiflis gehört habe. Ks wird also versucht, die
Sprache der untersten Volksschicht, nicht die der Gdjihloleu zum Ausdruck zu bringen. Die betonten
Silben sind hierbei durch einen Akzent kenntlich gemacht. Willkürlich ist dabei bald der Zirkumflex,
bald der Akut verwendet worden, ohne daß dadurch ein Unterschied in der Betonung angegeben
werden sollte. Die Schreibweise ist so gewählt, daß ein deutscher Leser die Worte von selbst so
liest, wie ich sie aussprechen horte. Da wir Deutschen „Rhemma" und „Rema", „Talianakia" und
„Taljanakja1, ganz gieieh zu lesen gewohnt sind, so habe ich, um das griechische Wortbild möglichst
durchschimmern zu lassen, in derartigen Worten die dem Griechischen näher stehende Schreibweise
bevorzugt, obwohl nun also von einer deutsch-phonetischen Schreibweise im strengster. Sinne nicht
mehr gesprochen werden kann. 5 und « sind unterschiedslos durch d wiedergegeben, da ich nicht
imstande war, einen Unterschied herauszuhören; y ist> w° es "'Cht gesprochen wird, gar nicht, wo es
wie j gesprochen wird, durch j wiedergegeben; wo es wie g gesprochen wird, durch g. Der den Sprach-
forschern bekannte Zwischenlaut zwischen j und g ist mir nicht zum Bewußtsein gekommen, v ist, je
nachdem es mir hörbar war oder nicht, durch n oder garmcht wieder gegeben und daher beispielsweise
 
Annotationen