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Wiegand, Theodor
Erster vorläufiger Bericht über die von den Königlichen Museen unternommenen Ausgrabungen in Samos — Berlin, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.1140#0003
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Am 22. Mai 1909 richtete ich durch Vermittlung des Kaiserlich Deutschen
Vizekonsuls in Samos, Hrn. Aristoteles Stamatiadis, an die Regierung
des Fürstentums Samos das Gesuch um die Erlaubnis zu Ausgrabungen auf
zehn Jahre für das Heraion, die alte Stadt Samos und die heilige Straße,
welche beide Stätten verbindet. Seine Hoheit der Fürst von Samos, An-
dreas Emm. Kopasi-s Effendi, überwies das Gesuch bereits am folgenden
Tage mit einem warmen Empfehlungsschreiben der Versammlung der Ab-
geordneten, welche die Annahme votierte; dieser Beschluß wurde durch die
Unterschrift des Fürsten bestätigt und als gesetzliche Verordnung im Regie-
rungsblatt der Insel veröffentlicht. Auf Grund derselben wurde zwischen
dem Senatorenkollegium (Ministerrat) des Fürstentums und mir am 1. Okto-
ber 1909 ein Vertrag abgeschlossen, welcher u. a. den Beginn der Kon-
zession auf den 1. März 1910 festsetzte. Dieser von der Abgeordneten-
versammlung des Jahres 1910 bestätigte Vertrag wurde am 11. Oktober 1910
vom Fürsten veröffentlicht (Nomos Nr. 2349, Bekanntmachung der fürst-
lichen Kanzlei Nr. 5901).

Durch Erlasse Seiner Hoheit des Fürsten Andreas vom 28. Dezem-
ber 1909 und 3. Juli 1910 wurde die Expropriation des zumeist aus Weinber-
gen bestehenden und in kleine Parzellen geteilten Gebietes am Heraion derar-
tig gefördert, daß bis zum Beginn der Grabung 43491 qm Land von 16 ver-
schiedenen Besitzern erworben werden konnten. Hierbei wurde ich von
Hrn. Vizekonsul Stamatiadis in der wirksamsten Weise unterstützt, wie ihm
überhaupt lebhafter Dank für seine Bemühungen um das Zustandekommen
der Konzession gebührt. Die erste große, für die Arbeiten nötige Summe
war inzwischen von einem Freunde klassischer Studien, Hrn. Dr. jur. Max
Oechelhäuser zu Berlin, in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt
worden. Schon im Herbst 1909 hatte ich das ganze Gebiet am Heraion

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