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https://doi.org/10.11588/diglit.1403#0457
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Zweites Buch. Die hervorragendsten kirchlichen Denkmäler mit Bilderzyklen.
gestellten Photographie (Fig. 144). Eine farbige Kopie zu geben, war leider nicht möglich,
weil die Sammlung seit Jahren in Kisten verpackt und unzugänglich ist. Die in den frischen
Stuck eingeritzten Konturen der Nimben und Köpfe erweisen die Malereien als Fresken.
So viel man nach der Photographie urteilen kann, stammen sie aus dem Ende des 13. Jahr-
hunderts. Das von Murioz auf Grund einer Nachricht Vasaris vorgeschlagene Jahr 1262
scheint mir etwas zu früh zu sein. Die sicher datierten Malereien aus der zweiten Hälfte
des 13. Jahrhunderts legen es nahe, daß die beiden Büsten wegen des viel entwickelteren
Stiles mit größerer Wahrscheinlichkeit in das Ende des genannten Zeitabschnittes datiert
Fig. 144. HU. Petrus und Paulus.
werden können. Ich möchte deshalb Strzygowski recht geben, welcher sie Cavallini zu-
schreibt1. Ein Vergleich der Köpfe mit den auf Taff. 276 ff wiedergegebenen Malereien
wird diese Datierung rechtfertigen: namentlich bei dem hl. Paulus liegt eine große Ähn-
lichkeit vor und die Technik ist bei beiden die gleiche.
Alle die hier beschriebenen Monumente der konstantinischen Apostelkirche mußten
dem modernen Petersdome weichen, wurden dem Erdboden gleich gemacht. Über den
Termin dieser Zerstörung sind wir genau unterrichtet: Sonntag den 15. November 1609
wurde in der alten Basilika, d. h. in der noch existierenden vorderen Hälfte, das letzte
Hochamt zelebriert. Giacomo Grimaldi hat es verzeichnet: „Die igitur dominica XV No-
vembris 1609 cantavit missam maiorem Marianus Alterius canonicus dictae basilicae in
ara chori ... et hoc (sie) fuit ultima missa in choro et vetere basilica celebrata. . . ."2 In
1 Cimabue und Rom 23. I'Oeuvre archeol. de Grimaldi, in Biblioth. des Ecoles fran-
2 Cod. Ambros. n° I 87, fol. 72 bei Müntz, Recherches sur caises d'Athenes et de Rome I 263.
Zweites Buch. Die hervorragendsten kirchlichen Denkmäler mit Bilderzyklen.
gestellten Photographie (Fig. 144). Eine farbige Kopie zu geben, war leider nicht möglich,
weil die Sammlung seit Jahren in Kisten verpackt und unzugänglich ist. Die in den frischen
Stuck eingeritzten Konturen der Nimben und Köpfe erweisen die Malereien als Fresken.
So viel man nach der Photographie urteilen kann, stammen sie aus dem Ende des 13. Jahr-
hunderts. Das von Murioz auf Grund einer Nachricht Vasaris vorgeschlagene Jahr 1262
scheint mir etwas zu früh zu sein. Die sicher datierten Malereien aus der zweiten Hälfte
des 13. Jahrhunderts legen es nahe, daß die beiden Büsten wegen des viel entwickelteren
Stiles mit größerer Wahrscheinlichkeit in das Ende des genannten Zeitabschnittes datiert
Fig. 144. HU. Petrus und Paulus.
werden können. Ich möchte deshalb Strzygowski recht geben, welcher sie Cavallini zu-
schreibt1. Ein Vergleich der Köpfe mit den auf Taff. 276 ff wiedergegebenen Malereien
wird diese Datierung rechtfertigen: namentlich bei dem hl. Paulus liegt eine große Ähn-
lichkeit vor und die Technik ist bei beiden die gleiche.
Alle die hier beschriebenen Monumente der konstantinischen Apostelkirche mußten
dem modernen Petersdome weichen, wurden dem Erdboden gleich gemacht. Über den
Termin dieser Zerstörung sind wir genau unterrichtet: Sonntag den 15. November 1609
wurde in der alten Basilika, d. h. in der noch existierenden vorderen Hälfte, das letzte
Hochamt zelebriert. Giacomo Grimaldi hat es verzeichnet: „Die igitur dominica XV No-
vembris 1609 cantavit missam maiorem Marianus Alterius canonicus dictae basilicae in
ara chori ... et hoc (sie) fuit ultima missa in choro et vetere basilica celebrata. . . ."2 In
1 Cimabue und Rom 23. I'Oeuvre archeol. de Grimaldi, in Biblioth. des Ecoles fran-
2 Cod. Ambros. n° I 87, fol. 72 bei Müntz, Recherches sur caises d'Athenes et de Rome I 263.