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Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Bibliothek
Galerie Wimmer & Co.
Kartei A - Z — [München]: [Galerie Wimmer], [circa 1877 – circa 1965]

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https://doi.org/10.11588/diglit.71049#4069

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Die Bilder der großen französischen Impressionisten werden
auf dem Kunstmarkt immer seltener, weil die großen Samm-
lungen in Amerika und in der Schweiz alles, was an bedeu-
tenden Stücken vorkommt, an sich ziehen. Da der Handel aber
weiter leben will, bildet er einen neuen Markt mit der Schule
von Paris, Picasso, Braque, Matisse, Derain, Vlaminck, wobei
man den Frühwerken aus der kubistischen und der Fauve-
Periode dieser Meister gegenüber den späteren den Vorrang
gibt. In Deutschland sind umgekehrt die deutschen Impres-
sionisten wie Liebermann und Slevogt weniger gesucht, nur
Corinth erzielt fünfstellige Summen. Ein eigentlicher Markt
entwickelt sich für die Expressionisten, die Meister der
„Brücke", des „Blauen Reiter" und des Bauhauses. Die meisten
Verkäufe gehen freihändig vor sich, und die Öffentlichkeit hört
nur bei Erwerbungen der Museen von Ankäufen. Der seltenste
Meister, für den auch die höchsten Preise erzielt werden, ist
Franz Marc. Der Nachlaß, aus dem nur hin und wieder eine
Zeichnung oder ein Aquarell abgegeben wird, ist in festen
Händen. So werden für die Tierstücke seiner reifen Epoche je
nach Bedeutung Preise zwischen 10 und 30 000 DM gezahlt. Auf
Auktionen sind sie kaum zu finden, und so ist es ein besonderes
Ereignis, wenn jetzt in Berlin bei Gerd Rosen das „Wild-
schweinpaar" aus dem Jahre 1913, ein großes Bild, zur Ver-

international en Gemäldemarkt
Steigerung kommt. Es ist auf 12 500 DM geschätzt. Ein früher,
noch gegenständlicher Kandinsky, das „Jüngste Gericht", das
gleichzeitig versteigert wird, ist mit 3600 DM taxiert.
In New York gibt es für die französische Malerei verhältnis-
mäßig konstante Preise. Für kleine Bilder von Renoir werden
2400 bis 3500 $ gezahlt, für eine Gouache von Utrillo 1050 $, für
ein Stilleben von Bonnard 700, für einen „Clown" von Rouault
2600 $. Auch die neueren Italiener haben dort einen Markt. Eine
Landschaft von Chirico brachte 500 $, eine Arbeit Salvador
Dalis, „Venus und der Matrose", 750 $. An deutschen Malern
haben sich nur Dietz Edzard und seine Frau Susanne Eisendiek
mit ihren einschmeichelnden Bildern im Stile der späten Im-
pressionisten international eingeführt. Bilder, für die 400 bis
750 $ bezahlt werden. , .
An alten Meistern ist auf deutschen Auktionen die „Lucretia«
von Cranach hervorzuheben, die am 14. November bei Lempertz
in Köln versteigert wird. Der Nachdruck dieser Auktion liegt
auf Kunstgewerbe, Silber, Golddosen, Porzellan und Möbeln.
Bei Dr. Rudolph in Hamburg brachte das Kunstgewerbe die
höchsten Preise Die silberne Petersburger Deckelterrine aus
Großherzoglich Mecklenburgischem Besitz stieg auf 3950 DM.
Auch das Gebrauchssilber, Teller, Schalen, brachte gute Preise.
Erhard Göpel

und anderen. hr
Auf einer kürzlich in der Pariser Galerie Char-
pentier abgehaltenen Versteigerung stieg ein Bild
Gauguins aus der Zeit gegen 1892, „Contes bar-
bares", auf 5 720 000 Francs. Zwei Bilder von Berthe
Morisot (La Couturiere und La Tasse de The) er-
brachten 2 900 000 und 1 810 000, ein Pissarro (La
Meule, Eragny) 1 700 000, ein Monet (Les Falaises
d'Etretat) 1 210 000 Francs. Ein Marquet (Cathedrals
d'Amiens) brachte mit 505 000 Francs einen für die-
sen Künstler hohen Preis, eine Winterlandschaft
von Segonzac wurde für 580 000 Francs verkauft.
Die Aquarelle von Guys sind weiter sehr begehrt,
der höchste hier erreichte Preis betrug 530 000 Fr.
Das Porträt einer jungen Frau von Nattier kam
auf 3 910 000 Francs. np


Bei einer Kunstauktion In Pa-
ris tauchten äußerst wertvolle Stücke
französischer Impressionisten auf. F&
Degas („Dame in Grau") wurden 9 100 000
Franc geboten; „Lesende Mädchen" voll
Renoir erzielten 9 050 000 Franc. Ein De-
lacroix, für den der Künstler 1881 einen
Preis von 14 500 Franc bekam, wurde
jetzt mit drei Millionen Franc verkauft.
 
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